Bundesgartenschau

Was nach der Buga im Mannheimer Luisenpark bleibt

Südamerikahaus, Unterwasserwelt, Pinguine: Lange wurde der Mannheimer Luisenpark vernachlässigt, aber für die Bundesgartenschau ist viel passiert. Ein Überblick

Von 
Peter W. Ragge
Lesedauer: 
Die Seilbahnstation auf der Freizeitwiese im Luisenpark kommt nach der Bundesgartenschau wieder weg – alle anderen Investitionen sind dauerhaft. © Michael Ruffler

Mannheim. Immer weniger Blumenbeete, kaputte Wege, defekte Toiletten, ein marodes Freizeithaus, undichte und daher leere Becken im Aquarium und eine Seebühne mit löchrigem, geflicktem Dach – der Luisenpark hinterließ lange einen traurigen Eindruck. Zur Bundesgartenschau 1975 erweitert, gab es seit dem 2009 eingeweihten Haupteingang, von Projekten des Förderkreises abgesehen, keine große Investition mehr.

Pflegeaufwendungen schrumpften, das Defizit wuchs, es summierte sich ein Investitionsstau. Erst 2017 fiel die Entscheidung, in die schon 2013 beschlossene Bundesgartenschau den Luisenpark ganz einzubeziehen – anfangs noch als „Satellit“ und erst ab etwa 2019 als gleichberechtigtes Ausstellungsgelände bezeichnet.

Mehr zum Thema

Preise

Bundesgartenschau in Mannheim: So viel kosten die Tickets

Veröffentlicht
Von
Till Börner und Alina Reissenberger
Mehr erfahren
Übernachtung

21 Hotel-Empfehlungen für den Buga Besuch in Mannheim

Veröffentlicht
Von
Alina Reissenberger
Mehr erfahren
Gartenschau

Briefmarken zur Buga

Veröffentlicht
Von
red
Mehr erfahren

Doch nun ist kräftig investiert worden – und der Luisenpark sogar vergrößert. Ein interner Wirtschaftshof mit Umkleiden für Mitarbeiter, Quarantänestationen für kranke Tiere sowie Futterküchen blockierte mitten im Park lange eine Fläche. Die ist jetzt, dank der Bundesgartenschau, für die Gäste zurückgewonnen worden. 3000 Quadratmeter mehr stehen zur Verfügung, insgesamt wurde für die „Neue Parkmitte“ zwischen Pflanzenschauhaus und Kutzerweiher ein Areal von 1,89 Hektar umgebaut.

Unterwasserwelt

Anstelle des alten, schon lange als marode geltenden Aquariums des Pflanzenschauhauses, 1958 errichtet und zuletzt 1985 umgebaut, entstand eine Unterwasserwelt mit dem Titel „In 80 Schritten um die Welt“ und 21 Becken, davon acht Meerwasser-, ein Brackwasser- und zwölf Süßwasserbecken mit zusammen 130 Kubikmetern Wasser. Wegen technischer Probleme wird sie erst im Mai fertig. Neu – und fertig – ist der über der Unterwasserwelt gelegene Restaurantbereich.

Buga kompakt

Die wichtigsten Infos zur Buga 23 in Mannheim in Kürze:

  • Die Bundesgartenschau in Mannheim fand vom 14. April bis 8. Oktober 2023 statt.
  • Ausgerichtet wurde sie auf dem Spinelli-Gelände zwischen Feudenheim und Käfertal. Auch der Luisenpark wurde mit eingebunden. Der Luisenpark war bereits 1975 ein wichtiger Teil der Bundesgartenschau in Mannheim.
  • Eine Attraktion der Buga 23 war die Seilbahn, die die neuen Anlagen und den Luisenpark miteinander verband. Die Seilbahn war 2049 Meter lang und bestand aus 64 Kabinen. Damit konnten knapp 3000 Passagiere pro Stunde und Richtung befördert werden.
  • Auf der Bundesgartenschau wurden etliche verschiedene Veranstaltungen angeboten: ein Überblick.
  • Die Internetseite der Buga: www.buga23.de
  • Lageplan Luisenpark - hier klicken (PDF-Download)
  • Lageplan Spinelli-Gelände - hier klicken (PDF-Download)

Freiflugvoliere

Neben der Unterwasserwelt ist eine 1300 Quadratmeter große, begehbare und bis zu 13 Meter hohe Vogelvoliere entstanden, mit an filigranen Stahlseilen und Pfeilern befestigtem, transparenten Dach. Die alte Großvoliere war gerade mal ein Drittel so groß. Nun laufen die Besucher vorbei an Bachläufen, Stauden und Gräserpflanzungen sowie Felsen, während imposante afrikanische Storchenvögel über ihnen fliegen.

Pinguinanlage

Die Pinguinanlage ist im Vergleich zum früheren Gehege nicht nur deutlich größer – sowohl im Wasser als auch an Land. Sie ist auch um einiges naturnaher gestaltet. Eine Felslandschaft prägt in ausgewählten Bereichen die Anlage. Strömungspumpen bieten den Humboldt-Pinguinen Abwechslung und fördern natürliches Verhalten der Tiere. Besucher haben die Chance, das Treiben unter Wasser, etwa den sogenannten Unterwasserflug der Pinguine, durch eine große Panoramascheibe an der tiefsten Stelle des Beckens zu beobachten.

Südamerikahaus

Das bisherige reine Schmetterlingshaus im Luisenpark ist – auch mit einer Spende von 400 000 Euro vom Förderkreis – zu einem Südamerikahaus umgebaut und erweitert worden, um erstmals Tiere und Pflanzen des Subkontinents gemeinsam zu präsentieren. In der exotischen kleinen Welt mit tropischer Vegetation werden Schmetterlinge frei herumflattern. Einen neuen Platz bekommt hier der Brillenkaiman, bisher bekannt vom Eingangsbereich des Pflanzenschauhauses. Neu sind – statt der Lisztäffchen – eine zu Südamerika passenden Krallenaffenart, und Grüne Acouchis, Verwandte der Meerschweinchen. Auch Leguane und die Boa constrictor werden hier angesiedelt.

Mehr zum Thema

Bundesgartenschau

Endspurt in Mannheim: Was wird im Luisenpark rechtzeitig zur Buga fertig?

Veröffentlicht
Von
Moritz Vogt
Mehr erfahren
Abendupdate

Die Nachrichten des Tages für Mannheim und die Region

Veröffentlicht
Von
juko
Mehr erfahren

Garten der Partnerstädte

Der ehemalige, zuletzt arg zugewachsene Irisgarten am Gebirgsbach im Luisenpark hat sich zum „Garten der Partnerstädte“ gewandelt, wo sich auf 800 Quadratmetern die Mannheimer Partnerstädte gärtnerisch präsentieren. Dazu ist ein zentraler „Platz der Partnerstädte“ zum Feiern geschaffen worden.

Alpakas

Auf der Fläche des ehemaligen kleinen Minigolfplatzes, angrenzend an das neue Gebäude der Zoologie und den Bauernhof, ist eine neue Tierart im Luisenpark heimisch geworden: Alpakas. Die beliebte südamerikanische Kamelart mit dem flauschigen Fell hat ein 1880 Quadratmeter großes Gelände mit schönem Unterstand bekommen. Die geselligen Tiere sind mit einer Schulterhöhe von etwa 90 Zentimetern und einem Gewicht um 60 Kilogramm quasi die kleine Ausgabe des Lamas

Seebühne und mehr

Zudem ist im Luisenpark an vielen Ecken etwas passiert. Die Seebühne hat ein neues Dach erhalten, die Seerosenbecken vor dem Café Pflanzenschauhaus sind saniert, viele Wege und Beete erneuert, am Heinrich-Vetter-Weg in Zusammenarbeit mit dem „Forum der Religionen“ eine ökumenische Stätte der Ruhe und Besinnung geschaffen worden. Das Pflanzenschauhaus wurde energetisch saniert und erhielt neue, transparente Scheiben.

Redaktion Chefreporter

Thema : Buga 23 in Mannheim

  • Bundesgartenschau So sieht es jetzt auf dem Buga-Gelände in Mannheim aus

    Ende Januar soll auch der letzte Teil des Mannheimer Spinelli-Geländes der Bundesgartenschau wieder an die Öffentlichkeit zurückgegeben werden. Wie der Rückbau lief und was dort jetzt noch ist.

    Mehr erfahren
  • Bundesgartenschau Was aus einem Gebäude der Mannheimer Buga wird

    Die Bundesgartenschau-Gesellschaft, die das große Fest vorbereitete und durchführte, wird nun aufgelöst. Das ist in ihrem Verwaltungssitz am Feudenheimer Wingertsbuckel geplant

    Mehr erfahren
  • Bundesgartenschau Was eine Mannheimer Buga-Mitarbeiterin jetzt auf der Gartenschau Wangen macht

    Sie begrüßte in Mannheim die Besucher, jetzt betreut sie über 900 ehrenamtliche Helfer bei der Landesgartenschau in Wangen: Ingrid Dickes. Und es gibt noch mehr Mannheimer Spuren im Allgäu

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen