Buga

So laufen die Arbeiten am neuen Südamerikahaus im Luisenpark

Das ehemalige Schmetterlingshaus im Mannheimer Luisenpark wird derzeit zum Südamerikahaus aufgewertet. Wir erklären, wie der Stand der Bauarbeiten ist - und wann die Tiere kommen

Von 
Peter W. Ragge
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Die Kunstfelsen sind da, die Gehege gebaut – Pflanzen und Tiere kommen noch: das zum Südamerikahaus erweiterte und aufgewertete frühere Schmetterlingshaus im Luisenpark. © Thomas Tröster

Mannheim. Vorfreude und Vorsicht - geht man mit Christine Krämer durch den Luisenpark, ist beides spürbar. „Wir freuen uns total“, strahlt dann die Leiterin der Zoologie der Stadtpark-Gesellschaft über die Bundesgartenschau, die vielen ihren Schützlingen größere, bessere Gehege bietet. Aber es ist auch erkennbar, dass sie die Tiere erst langsam an die Besuchermassen gewöhnen will.

Wer aber gleich zu sehen sein wird, ist der Brillenkaiman, der früher im Eingangsbereich des Pflanzenschauhauses vor sich hindöste. „Sie wird hier einziehen“, deutet Krämer auf ein gerade im Endausbau befindliches, deutlich größeres Gehege als früher. Künftig sorgt eine große Scheibe direkt am Becken für Einblicke der Besucher unter Wasser, denn dort liegt das Weibchen aus der Alligatoren-Familie gern auf der Lauer. Aber sie bleibt alleine. „Wir haben mal versucht, sie zu vergesellschaften“, so Krämer, aber darauf habe das Tier bissig reagiert. „Sie ist glücklicher Single“, sagt sie.

Leguane und die Riesenchlange leben im Südamerikahaus

Ihr Gehege ist am Eingang des früheren Schmetterlingshauses, das - auch dank einer Spende von 400 000 Euro der Freunde des Luisenparks - um ein Viertel erweitert und zum Südamerikahaus aufgewertet worden ist. „Hier sind nicht mehr nur Schmetterlinge, sondern alle Tiere zusammen, die wir von dem Kontinent haben“, erläutert sie. Etwa 20 Arten von Schmetterlingen werden weiter frei um die Besucher herumschwirren, aber die können noch viel mehr Tiere entdecken.

So werden Leguane und die Boa constrictor hier angesiedelt. „Vielleicht wird es auch ein Pärchen“, sagt Krämer, die Verhandlungen liefen. Die zuletzt im Luisenpark ansässige Schlange dieser Art sei, mit über 20 Jahren, vor einigen Wochen gestorben, und derzeit prüfe sie, ein Pärchen anzusiedeln.

Baumtransport vor der fast fertigen Vogelvoliere. © Thomas Tröster

In jedem Fall als Pärchen wird in dem deutlich vergrößerten, um ein Außengelände erweiterten Affengehege eine Krallenaffenart herumtoben dürfen. Auch wenn sich Grüne Acouchis, eine Nagetierart, mit dort tummeln, wirkt das Gehege anfangs eher leer. „Aber wir stopfen ja nicht gleich alles voll, das soll langsam wachsen, die bekommen ja auch Nachwuchs“, so Krämer. Einmal jährlich bekämen die Affen mehrere Kinder.

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Nicht alle bleiben dann auf Dauer im Luisenpark - was nicht an mangelnder Nahrung liege, sondern bei der Art so üblich sei. „Die Gruppe entscheidet, wer bleiben darf oder rausgeekelt wird“, so Krämer. Dann müssten die Tierpfleger einschreiten, und die nicht mehr willkommenen Affen würden weitervermittelt an andere Zoos. Die Herde achte aber stets darauf, dass Jungtiere einmal mitbekommen, wie ihre Eltern erneut Junge bekommen, damit sie die Aufzucht lernen. Vor das Affengehege muss auch eine Scheibe - aus Gründen des Infektionsschutzes. „Es sind Primaten und uns zu ähnlich“, erklärt Krämer lächelnd.

Wann kommen die Pinguine zurück?

Das Südamerikahaus wirkt fast fertig. Die Kunstfelsen sind geformt und gestrichen, fast alle Installationen erledigt, es müssen nur noch einige Pflanzen geliefert werden - und dann die Heizung angedreht. „Wir bekommen hier ein Klima wie früher im Schmetterlingshaus, und sobald es warm ist, wird alles begrünt“, deutet Krämer auf die Kunstfelsen. Montiert wurden sie von einer bayerischen Firma - aber von einem Mitarbeiter, der aus Peru stammt.

Nicht nur im Schmetterlingshaus wird noch gearbeitet, sondern in der ganzen „Neuen Parkmitte“ - die ja noch ein neues Restaurant, das Pinguingehege, die Unterwasserwelt und die begehbare Vogelvoliere umfasst. Da werden gerade die letzten Löcher im riesigen Netz geschlossen, die Landschaft im Innern gestaltet. Bagger und Radlader verteilen Erde und planieren sie, per Kran werden riesige Bäume und bis zu acht Tonnen schwere Findlinge platziert. Es ist spürbar, dass mehr Leute hier arbeiten als noch vor ein paar Wochen - und dass das Tempo deutlich zugelegt hat. Noch heißt es von der Parkverwaltung optimistisch, dass bis zur Eröffnung der Bundesgartenschau die neue Anlage fertig werde - aber Puffer für Unvorhergesehenes gibt es nicht mehr.

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Ein Großteil der Tiere sei schon da, aber noch im Übergangsquartier, sagt Christine Krämer. Andere kommen erst Anfang April - etwa die im Zoo Frankfurt untergebrachten Pinguine, bei denen noch die Brutphase läuft. Bei den Nimmersattstörchen, die vorübergehend in den Grugapark Essen und den Dresdener Zoo umgezogen waren, müsse man den Umzug auch „kurz vor knapp“ planen, so die Leiterin der Zoologie. Denn alle Vogelarten, die von außen kommen, müssen getestet werden - wegen der Vogelgrippe.

Wen die ganzen Baumaßnahmen nicht stören, sind die Störche. „Ewa 40 Nester sind schon wieder belegt“, freut sich Krämer. „Die finden das, was hier passiert, offenbar total interessant“, beobachtet sie, wie die Störche die Bauarbeiter beobachten.

Redaktion Chefreporter

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