Mannheim. Es herrscht Stress im Luisenpark in Mannheim. Keine zwei Tage stehen den Arbeitern und Verantwortlichen mehr zur Verfügung, bis mit der großen Zeremonie am Freitag die Bundesgartenschau und damit auch der Park am Fernmeldeturm eröffnet wird. Es war eine Menge geplant: Neue Tiere, neue Häuser, und überhaupt ganz neue Attraktionen. Viel hatte man sich vorgenommen, und noch immer arbeiten Parkpersonal und Bauarbeiter mit Hochdruck daran, dass alles bereit ist.
Alle Vögel sind fast schon da
Einen vollen Erfolg verbuchen kann die Stadt bei den Vögeln – zumindest fast. Die Pinguine sind aus ihrem Exil im Frankfurter Zoo zurück und werden quasi zeitgleich mit der Eröffnung ihr neues Domizil beziehen, bestätigt die Parkleitung. Dieses fällt deutlich größer aus als das vorherige und bietet Besuchern durch eine große Glasscheibe eine Gelegenheit, die Wasservögel noch besser bestaunen zu können. Auch die Freiluftvoliere mit ihrem aufwändigen Netzgespann ist fertig und beheimatet schon Vögel wie den roten Sichler.
Ob sie am Eröffnungstag allerdings schon zugänglich für Besucher ist, ist noch fraglich. Das könne man noch nicht sagen, so Alexandra Wind, Pressesprecherin der Stadtparks Mannheim auf Nachfrage. Die Vögel lebten noch nicht lange im neuen Domizil, weshalb Besucher einen zusätzlichen Stressfaktor darstellen würden. Und Tierwohl habe am Ende hohe Priorität.
Ebenfalls unklar: Wie es mit den Hühnern weitergeht. Die sind Teil der neuen Bauernhofanlage und befinden sich in vom Veterinäramt verordneter Quarantäne – wegen Vogelgrippe-Gefahr. Zumindest ihre Hofgenossen wie nordische „Wikinger-Rinder“, Linderöd-Schweine und Ponys dürfen von Anfang an dabei sein.
Exoten in der Schwebe
Auch das neue Südamerikahaus, welches erstmals Tiere und Pflanzen des Kontinents gemeinsam beheimaten soll, ist ein Sorgenkind. Zwar sei es eigentlich fertig, so Wind, aber es gebe Probleme mit der Elektrik und man müsse noch viel Zeitaufwändiges durchführen. Dazu gehöre die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit einzustellen, sowie eine Anpassung der Gewässer – damit sich die Tiere an die neue Heimat gewöhnen.
Das sollen unter anderem Krallenäffchen, ein Brillenkaiman und über 200 Schmetterlinge sein. Ob sie die Besucher dann tatsächlich direkt am ersten Tag erwarten, bleibt weiterhin fraglich. Auch hier wäre wieder die Situation der Tiere entscheidend, versichert uns Alexandra Wind: „Wir arbeiten mit Hochdruck, aber das Tierwohl ist am Ende sozusagen das Zünglein an der Waage. Wir hoffen, die Besucher haben da Verständnis.“
Großteil ist bereit
Bei den größten Südamerikanern im Park – den Alpakas – scheint hingegen alles in bester Ordnung zu sein. Sie seien bereits seit drei Wochen im Park, bestätigt die Parkleitung, und hätten sich „wunderbar eingewöhnt“.
Auch die neue Parkmitte ist fertig, die Wege durch‘s Grün sind frisch gemacht und Gärten endgültig gepflanzt. Der „Platz der Partnerstädte“ ist final aufgestellt mit allen Beiträgen der internationalen Teilnehmer. Die Gondolettas sind fahrbereit und das neue Restaurant harrt der ersten Kundschaft.
Unterwasserwelt verspätet sich
Besucher werden sich im Park schon an wirklich Vielem erfreuen können – aber nicht an der neuen Aquariumsanlage. „In 80 Schritten um die Welt“ soll das Motto sein, unter dem Parkgänger mit stolzen 21 Becken durch die verschiedenen Wasserwelten des Globus geführt werden sollen. 1,3 Millionen Liter Wasser Platz für marines Leben sind geplant, mit einer gewölbten „Taucherglocke“ aus Glas.
All das wird es garantiert nicht zur Eröffnung schaffen: Wie so viele Bauprojekte in letzter Zeit leidet auch die Unterwasserwelt unter Materialengpässen. Als neues Eröffnungsdatum wird jetzt Ende Mai anvisiert. Das bleibt dann aber auch die einzige richtige Verspätung im Luisenpark.
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