Mannheim. Seit Wochen, ja im Grunde genommen seit Monaten werben Isabell Belser, Raymond Fojkar, Thorsten Riehle und Christian Specht auf der Straße und im Internet bereits um die Stimmen der Mannheimerinnen und Mannheimer. Das kostet nicht nur eine Menge Zeit und eine hohe Bereitschaft auch ehrenamtlicher Helfer und Helferinnen, sondern natürlich auch Geld.
Wahlplakate, Werbeanzeigen in Zeitungen, Radios oder im Internet, Saalmieten oder Fotografen: Die Ausgaben, die die Kandidaten und Kandidatinnen getätigt haben, sind vielfältig. Vor der Wahl an diesem Sonntag hat der „Mannheimer Morgen“ die vier aussichtsreichsten Bewerberinnen und Bewerber gefragt, wie hoch die bisherigen Ausgaben im Wahlkampf gewesen sind, was damit finanziert worden ist und woher das Geld gekommen ist.
Weil der Wahlkampf aber noch nicht abgeschlossen ist - es könnte ja sogar zu einer Neuwahl in drei Wochen kommen - weisen die Kandidatinnen und Kandidaten darauf hin, dass sich die Zahlen noch verändern können. Auch habe es bislang noch keine abschließenden Rechnungen gegeben.
Isabell Belser (Linke)
Die Kandidatin der Linken, die außerdem von Tierschutzpartei und Klimaliste unterstützet wird, beziffert das Gesamtbudget für ihren Wahlkampf auf bislang „unter 5000 Euro“. Im Vergleich zu Fojkar, Riehle und Specht ist das, mit Blick auf die Größe der Parteien auch wenig überraschend, mit Abstand am wenigsten. Mit dem Geld sind unter anderem die vergleichsweise wenigen Plakate finanziert worden. Auch habe es Ausgaben für einen Fotografen, Flyer und andere Werbemittel sowie für die Bewerbung der Online-Kanäle gegeben, erklärt Belser.
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Der „größte Teil“ der 5000 Euro sei über Spenden finanziert worden. Wie viel, dazu könne sie aus genannten Gründen „noch keine abschließenden Angaben machen“. Zudem habe sie der Kreisverband der Linken mit „Spenden in begrenztem Umfang“ sowie die Klimaliste und Tierschutzpartei mit Infomaterial, Werbemittel und Logistik unterstützt. „Als alleinerziehende Krankenschwester ist mein privates Budget sehr begrenzt“, sagt sie. Sie habe privat aber „dazu gegeben, was ich kann“.
Raymond Fojkar (Grüne)
Der Grünen-Politiker hat bislang etwa 120 000 Euro investiert, wie er erklärt. Fojkar hat für den Wahlkampf zwei Agenturen engagiert: eine für die analoge Plakatwerbung und eine für die Online-Auftritte. Die Ausgaben für die Agenturen sind laut eigenen Angaben in dem Budget genauso enthalten wie die Kosten für eine Rhetorik-Schulung und Fotografen.
Der Druck von Flyern, Broschüren und Plakaten musste genauso bezahlt werden wie Kosten im Zusammenhang mit Wahlkampf-Veranstaltungen im Trafohaus oder auf dem Marktplatz. Laut Fojkar sind etwa 50 000 Euro vom Kreisverband seiner Partei in den Wahlkampf geflossen, weitere rund 10 000 Euro sind durch „kleine und mittlere Spenden“ an den Kreisverband eingegangen. Demnach habe er selbst einen mittleren fünfstelligen Betrag in den Wahlkampf privat investiert.
Thorsten Riehle (SPD)
Der Sozialdemokrat gibt an, dass in den zurückliegenden Wochen bislang etwa 168 000 Euro in den Wahlkampf geflossen seien. Darin enthalten seien unter anderem Kosten für Personal, Agenturleistungen, Werbeanzeigen, Wahlplakate, Fotos und, wie bereits in der Freitagsausgabe berichtet, professionelle Videodrehs. Bislang seien demnach etwa 73 000 Euro an Spenden eingegangen, einen mittleren vierstelligen Betrag hat Riehle selbst investiert. Er rechnet aber damit, dass diese privaten Ausgaben noch um mindestens 2500 Euro steigen werden. „Die SPD trägt die restliche Summe“, teilt Riehle mit - demnach also bislang rund 87 000 Euro.
Christian Specht (CDU)
Im Gegensatz zu seiner Konkurrenz nennt der gemeinsame Kandidat von CDU, FDP und Mannheimer Liste im noch laufenden Wahlkampf noch keine konkrete Summe, die bislang in seinen Wahlkampf geflossen ist. „Die Ausgaben bewegen sich aber im unteren sechsstelligen Bereich“, erklärt Specht. Das Geld sei demnach in Plakate und andere Werbemittel sowie etwa in Zeitungsanzeigen, die Werbung in sozialen Medien sowie weitere Dienstleistungen geflossen. Die Kosten würden alle drei unterstützenden Parteien tragen - „einerseits durch Eigenmittel und andererseits durch Spenden“, erklärt er.
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