Stadtentwicklung

Das plant die Stadt Heidelberg für das neue Jahr 2025

Wie viele andere Kommunen kämpft Heidelberg mit der aktuellen Wirtschaftslage. Was im neuen Jahr aus Lärmaktionsplanung, Montpellierbrücke, Gneisenaubrücke, und dem Fernwärmeausbau der Stadt wird

Von 
Rahel Adel
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Eines der großen Themen der Stadt ist der Verkehr: In Heidelberg soll die Montpellierbrücke bis Ende 2025 fertig modernisiert sein. © Klaus Venus

Heidelberg. Rund 100 Millionen Euro – so groß ist die Finanzierungslücke des Heidelberger Haushalts für die Jahre 2025 und 2026. Pro Jahr sind das also 50 Millionen Euro. Als Gründe nennt die Kommune die „angespannte wirtschaftliche Gesamtsituation in Deutschland“, also die schwächelnde Konjunktur, hohe Inflation, steigende Preise und internationale Krisen und Kriege.

Oberbürgermeister Eckart Würzner bringt deswegen den Haushaltsentwurf erst am 25. Februar in den Gemeinderat ein – die Stadträtinnen und Stadträte können dann am 9. April Änderungsanträge stellen. Der Haushalt soll erst im Frühsommer, nämlich am 5. Juni dieses Jahres, endgültig verabschiedet werden. Trotz dieser gewissen Planungsunsicherheit informierte die Stadt nun über die Themen und Projekte, die im aktuellen Jahr am wichtigsten sind. Ein Überblick:

Der Heidelberger Haushalt

Der Gemeinderat beschloss bereits im Dezember vergangenen Jahres die neuen Hebesätze für die Grundsteuer. Für die Grundsteuer B (Grundvermögen) legte er den Hebesatz 185 fest, für die Grundsteuer A (Land- und Forstwirtschaft) den Hebesatz 750. Die Grundsteuereinnahmen der Stadt Heidelberg bewegen sich so etwa auf dem gleichen Niveau der Vorjahre.

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In Tübingen gilt sie bereits seit 2022, in Konstanz gibt es sie seit Anfang dieses Jahres auch, und jetzt will Heidelberg ebenfalls über sie nachdenken: die Verpackungssteuer. Bezahlt werden soll die von Verkaufsstellen, bei denen Einwegverpackungen, -geschirr und -besteck ausgegeben werden – etwa Imbisse und Restaurants. In Heidelberg nimmt sich eine verwaltungsinterne Projektgruppe des Themas an, die den Dialog mit den potenziell betroffenen Betrieben vorbereiten soll.

Verkehr in und um die Stadt herum

Ein wichtiges Thema im aktuellen Jahr ist die Lärmaktionsplanung in Heidelberg. Die aktuelle Lärmkartierung habe nämlich ergeben, dass der Verkehrslärm in vielen Bereich zu hoch sei, teilte die Stadt mit. Deswegen sollen neue Tempo-30-Zonen eingeführt werden, über die der Gemeinderat dieses Jahr entscheiden soll.

Auch für die Brücken der Kommune hält 2025 einiges bereit. Die Montpellierbrücke soll bis Ende des Jahres fertig modernisiert sein. Auch in diesem Jahr sollen die Anträge für die Planfeststellung und die Ausführungsplanung für die Rad- und Fußwegebrücke über den Neckar gestellt werden. Der Ersatzneubau für die Ziegelhäuser Brücke wird weiter geplant. Die Gneisenaubrücke zwischen Bahnstadt und Bergheim soll ebenfalls in diesem Jahr fertiggestellt werden. Durch sie kommen Radfahrer und Fußgänger künftig einfacher von den südlichen Stadtteilen ins Neuenheimer Feld und umgekehrt.

Blick Richtung Hauptbahnhof: Nach fast fünf Jahren Bauzeit sind fünf Gebäude, der Übergang zum Hauptbahnhof und der Europaplatz selbst fertig. © Philipp Rothe

Und es gibt noch eine weitere erfreuliche Nachricht für die Radfahrer der Stadt: Am Europaplatz soll im Frühjahr das neue Fahrradparkhaus eröffnet werden. Es bietet Platz für rund 1600 Fahrräder, wovon mehr als 1000 Stellplätze öffentlich sind.

Bauen und Wohnen in Heidelberg

Im aktuellen Jahr soll zudem der flächendeckende Fernwärmeausbau weiter vorangetrieben werden. Der Fokus soll auf Neuenheim liegen – die Stadtwerke verlegen gleichzeitig Mischwasserkanäle und Wasserleitungen. Entlang der Bergstraße erneuert die Kommune ab Herbst Straßen und verlegt Wasser- und Abwasserleitungen.

Um den fehlenden Wohnraum will sich die Stadt ebenfalls weiter kümmern: Rund 2000 Wohnungen sollen in den kommenden Jahren in Heidelberg gebaut werden. 2024 wurden 925 Wohnungen genehmigt, von denen die Hälfte im Bau ist. In Kürze dann soll eine städtische Wohnplattform online gehen. Dort sollen sich gemeinschaftliche Wohnprojekte mit Interessierten vernetzen können.

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In der Südstadt mit ihren Konversionsflächen will unter anderem die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH (GGH) und die MTV Bauen und Wohnen GmbH & Co. KG insgesamt 1500 Wohnungen bauen. 2025 gehen die Arbeiten entlang der John-Zenger- und Sickingenstraße weiter. Und auch der Südflügel der alten Stallungen wird fertig saniert, was bedeutet: Im Frühjahr startet das zweite Kultur- und Kreativwirtschaftszentrum MARLENE 42.

Weitere rund 600 Wohnungen sollen im Hospitalquartier entstehen. Die GGH plant den Bau von 250 eigenen Wohnungen, von denen Ende des Jahres 191 fertig sein sollen. Die Gesellschaft will sie ab 2026 vermieten. In diesem Jahr beginnt die GGH außerdem mit dem Bau der Quartiershochgarage, die Beachhalle soll auch noch 2025 fertig werden.

Auch im Patrick-Henry-Village tut sich einiges. Die Ankaufsverhandlungen für den südlichen Bereich sollen in diesem Jahr zum Abschluss kommen, die Stadt will das Areal von Süden beginnend entwickeln. Der Neubau für das Ankunftszentrum im Nordosten wird außerdem weiter geplant. Und ein weiteres Bauprojekt geht laut Stadt auf die Zielgerade: die Sanierung der Stadthalle. So soll auch der Montpellierplatz an der Ostseite im August 2025 fertiggestellt werden.

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