Die Bauarbeiten auf dem Gelände der Mannheimer Bundesgartenschau (Buga) laufen auf Hochtouren: Neben Parkanlagen entstehen hier bis zum Start am 14. April 2023 auch zahlreiche Spiel- und Bewegungsflächen. Doch was bleibt nach der Buga für Familien davon übrig?
„Alle Spielplätze, egal ob in der Parkschale Käfertal, der Parkschale Feudenheim oder der Feudenheimer Au, sind dauerhaft und bleiben nach der Buga 2023 bestehen“, sagt Sabine Andresen, Projektleitung der Abteilung Parkanlagen und Infrastruktur bei der Buga. Die Landschaftsarchitektin war schon für die Spiel- und Sportanlagen der Buga 2019 in Heilbronn zuständig.
Parkanlagen und Spielplätze Spinelli und Feudenheimer Au
- Parkschale Käfertal: In diesem Bereich befinden sich die meisten Spielplätze: Auf insgesamt 13 Hektar Fläche (ein 1,5 Kilometer langer Streifen, der südlich vom derzeitigen 1. Bauabschnitt des Städtebaus startet und sich weiter nach Osten und Westen über den späteren 2. und 3. Bauabschnitt fortsetzt) entstehen zwei beleuchtete Plätze und zwei große Sitzstufenanlagen. Außerdem werden fünf Spielstationen angelegt, dazu Flächen für die Sportarten Calisthenics, Disc-Golf und Parkour. Das Angebot für alle Altersklassen hat einen barrierefreien Zugang.
- Parkschale Feudenheim: Hier entstehen eine Parkanlage und ein Musikspielplatz.
- Feudenheimer Au: In diesem Bereich sind die Themen Wasser und Naturerlebnis geplant.
- Klimapark West & Ost: Hier entsteht zur Buga eine „Weite Mitte“ mit Wiesen, Tieren und Spielfeld.
In Mannheim wird der Großteil der Spielplätze im Bereich der sogenannten Parkschale Käfertal gebaut - ein Standort, der mit Bedacht gewählt wurde: „Gleich angrenzend im Norden entsteht ja ein ganz neuer Stadtteil“, sagt Andresen. Nicht nur die jüngeren Gäste können sich über die Anlagen auf dem ehemaligen Spinelli-Kasernengelände freuen, die sich mit Innovationen, die einen Bezug zu Mannheim haben, beschäftigen: „Wir wollen auch ältere Menschen in Bewegung bringen.“ Insgesamt 600 Bäume würden zudem in der Parkschale Käfertal gepflanzt, erklärt Buga-Geschäftsführer Michael Schnellbach beim Rundgang. Er sieht in dem Streifen eine „Scharnierfunktion“: „Die Wegestrukturen des Städtebaus werden bei uns in der Parkschale aufgenommen und von hier in den Freiraum gegeben. Und umgekehrt geht das Grün auch in die Innenhöfe des neuen Städtebaus hinein.“
Einiges in der Parkschale Käfertal ist schon sichtbar, beispielsweise die großen Sitzstufenanlagen, die Familien Gelegenheiten für ein Picknick bieten sollen. Zwei Plätze werden hier ebenfalls angelegt: ein Handharmonikaplatz mit Stahlpergola und ein sogenannter Klavierplatz, auf dem auch die Tasten des Instruments zu erkennen sein sollen - beide mit Sitzstufen, Mauern, Holzpodesten oder Liegemöglichkeiten. „Auf einem der Plätze sind Anschlüsse vorhanden, um auch nach 2023 einen Kiosk und eine WC-Anlage dauerhaft zu betreiben, sofern der Bedarf da sein sollte. Das muss sich die Stadt überlegen“, sagt Andresen. Alle übrigen zur Buga errichteten Sanitäranlagen und Gastronomie-Einheiten im Freiraum werden dagegen zurückgebaut.
Ebenfalls zur Parkschale Käfertal gehören fünf Spielstationen: Der „Aufzug“, mit dem sich Höhenmeter zurücklegen lassen, ist interaktiv: „Es gibt auch eine Werkstatt, in der eine Kabine des Aufzugs kaputt ist, da kann dann gearbeitet werden“, so Andresen. Spielstation Nummer zwei steht unter dem Motto „Automobil“: Kleinere Besucher können sich hier ein Rennen liefern. Der Antrieb für die Fahrzeuge muss durch Muskelkraft eines Mitspielers erzeugt werden: „Es ging uns darum, viele Möglichkeiten zu schaffen, die man nicht alleine bespielen kann, sondern bei denen man mit anderen agieren muss“, so die Landschaftsarchitektin. Größere Kinder finden in diesem Bereich eine Basketballanlage, in der die Bälle in einen großen Pilz - vom Aussehen ähnlich den sogenannten Wasserpilzen in Schwimmbädern - geworfen werden können.
Spielstation drei heißt „Vernetzung“: Das acht Meter hohe Klettergerüst hat auch eine Röhrenrutsche, die Netze befinden sich auf verschiedenen Ebenen. Zum Schutz gegen die Sonne gibt es Sonnensegel - die Buga-Bäume sind schließlich 2023 noch klein. Um das Netz herum wird ein 200 Meter langer Höhensteg gebaut, von dem aus Blicke über Spinelli möglich sind. „Traktor“ heißt das Motto an Station vier. Hier geht es allerdings nicht um das Fahrzeug, die Station erinnert optisch eher an eine Egge, die hochgeklappt wurde. Es gibt Wasserspiele mit verschiedenen Installationen, beispielsweise einer Laufrollentrommel, durch die es regnet. Die letzte Spielstation dieses Bereichs, die „Fernwärme“, bietet drei Röhren. Hier gibt es Rutsche oder Kriechtunnel.
Im weiteren Verlauf des Streifens der Parkschale Käfertal entsteht ein Bewegungsparcours: Hier können Besucher Disc-Golf spielen. Auch Calisthenics steht hier auf dem Plan, eine Kraftsportart, bei der das eigene Körpergewicht zum Einsatz kommt. Ein besonderer Höhepunkt in diesem Bereich ist die Parkour-Anlage, die es für Anfänger und Fortgeschrittene gibt. Bei dieser Sportart bewegen sich Läufer mit den eigenen Fähigkeiten von einem Punkt zum nächsten, springen beispielsweise über Hindernisse - so auch auf der Buga: „Unsere Planer wurden hier von der lokalen Mannheimer Parkour-Szene unterstützt, auch bei den weiteren Fitness-Themen haben uns Mannheimer Vereine unterstützt“, sagt Andresen. An drei Stellen sind in der Parkschale Käfertal Trinkbrunnen vorgesehen, einen weiteren Spender gibt es in der Parkschale Feudenheim: „Das sind die Bereiche, in denen sich die meisten Menschen aufhalten werden.“
Ein Musikspielplatz, der an die „Mannheimer Schule“ erinnern soll, entsteht in der Parkschale Feudenheim: Installiert wird hier ein gespiegelter Bassschlüssel, es gibt ein Musikkarussel, das Klänge erzeugt. Ein Saitendschungel erinnert an eine Harfe, Kletterstangen erzeugen ebenfalls Töne. „Südlich dieses Spielplatzes kommt 2023 die Seilbahn an“, so Andresen.
Auch in der Feudenheimer Au südlich von Spinelli wird es kleine Erlebnis-Stationen für Kinder zu den Themen Wasser, Flora und Fauna geben: Diese sind klein und sehr naturnah gestaltet, beispielsweise mit unbearbeiteten Stämmen oder Weidentunneln: „Dieser Bereich gibt Familien Möglichkeiten zum Entdecken und Lernen.“
Der Klimapark West wird 2023 zu einer „weiten Mitte“ des Buga-Geländes. „Mit seinen großen Wiesen- und Magerrasenflächen bildet er das natürliche Herzstück des Spinelli-Areals. Hier finden Tiere und Pflanzen ausreichend Platz, sich in Ruhe entwickeln zu können“, so die Landschaftsarchitektin. Am Rande dieses Bereichs entsteht ein Multifunktionsspielfeld - ein Rasenspielfeld in der Größe eines Fußballplatzes. Das Feld kann auch nach 2023 für verschiedene Sportarten genutzt werden. Der Klimapark Ost ist 2023 Standort des Großteils der Ausstellungsflächen: „Nach dem Rückbau wird er - ähnlich den Klimapark West - sehr naturnah gestaltet.“
Andresen ist begeistert von den Mannheimer Buga-Plänen: „Es ist die größte Spiel- und Bewegungsanlage, die ich in meiner Karriere als Landschaftsarchitektin begleiten durfte. Die Kinder und Jugendlichen aus Mannheim und Umgebung können sich wirklich darauf freuen.“
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