Mannheim. Manche Mitarbeiter sind schon genervt und können die Frage nicht mehr hören. Werdet Ihr fertig?
Die Zweifel daran begleiten die Arbeiten an der Mannheimer Bundesgartenschau, seit sie begonnen haben. Und natürlich hat die Öffentlichkeit ein Anrecht darauf, Antworten zu bekommen – denn es handelt sich um eine weitgehend mit Steuergeld finanzierte Veranstaltung mit gewaltiger Bedeutung für die Stadt.
„Eröffnet wird, was fertig ist“
Andererseits gilt der Satz, den Hanspeter Faas im Sommer 2022 über Mannheim, jedoch ebenso im März 2011 über Koblenz gesagt hat: „Eröffnet wird, was fertig ist.“ Er muss es wissen, denn er war von München über Koblenz und Heilbronn für Bundesgartenschauen tätig und ist jetzt auch als Abteilungsleiter für Mannheim engagiert dabei.
Doch noch keine Bundesgartenschau der zurückliegenden Jahrzehnte entstand während derart gewaltiger weltweiter Krisen wie die in Mannheim. Erst hat die Corona-Pandemie viele Arbeiten verzögert, dann der Ukraine-Krieg für Lieferschwierigkeiten gesorgt. Und wegen der Flüchtlingskrise 2015 wurde das Spinelli-Gelände zweieinhalb Jahre später an die Buga-Macher übergeben als geplant. Ist doch logisch, dass sich das nicht ganz aufholen lässt, auch wenn sehr viele Mitarbeiter ganz enormen Einsatz zeigen.
Ehrgeiz, trotz aller Probleme fertig zu werden
Nachdem Rostock die dort für 2025 geplante Bundesgartenschau abgesagt hat, gab es für Mannheim kurz die Chance, den Termin zu verschieben – denn nun ist erst 2027 wieder das Ruhrgebiet dran. Die Stadtspitze hatte aber den Ehrgeiz, trotz aller Probleme fertig zu werden. Jetzt wird eben in 50 Tagen eröffnet, was fertig ist. Das wird weit mehr und viel schöner sein, als man glaubt, solange der Bauzaun geschlossen ist – denn von Außen sind nur die Bereiche einsehbar, die eher weniger stark von Besuchern frequentiert werden. Aber es wird wohl nicht alles hundertprozentig sein. Doch auch in mancher großen, bedeutenden Kunstausstellung fehlen in den ersten Tagen noch wichtige Leihgaben. Ein Beinbruch ist das nicht.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Kein Beinbruch, wenn zur Buga-Eröffnung nicht alles fertig wird!
Noch keine Bundesgartenschau der zurückliegenden Jahrzehnte entstand während derart gewaltiger weltweiter Krisen wie die in Mannheim. Jetzt wird eben in 50 Tagen eröffnet, was fertig ist, kommentiert Peter W. Ragge