Die Buga 23 in Mannheim soll ja vieles sein: eine Pflanzenschau, ein Experimentierfeld für nachhaltige (Land-)Wirtschaft, natürlich auch ein gigantisches, 178 Tage währendes Sommerfest. Und was passt zu allen drei Zielen? Genau: Wein! Und der kommt auf der Buga von jeweils einem Anbieter von links und rechts des Rheins: den Winzergenossenschaften Herxheim am Berg und Schriesheim an der Bergstraße.
Und sogar einen veritablen Wingert gibt es auf dem Buga-Gelände: auf Spinelli, nicht weit entfernt von der Hauptbühne. 300 Reben, und zwar badische vom Weinbauinstitut Freiburg, sieben Sorten, sowohl rote als auch weiße, alle jedoch „Piwis“, was für pilzwiderstandsfähig steht. Derzeit wirkt der Wingert entsprechend der herbstlichen Witterung noch kahl, doch das wird sich natürlich ändern. Im nächsten Jahr wird er, gepflegt von Schriesheimer Winzern, schöne Trauben tragen.
Schaufenster des Weinbaus
„Wir sehen das schon als Chance, den regionalen Weinbau zu promoten“, sagt Manuel Bretschi, der Geschäftsführer der Winzergenossenschaft Schriesheim. Führungen über diesen Weinberg und Weinseminare sollen zeigen, was Weinbau ist - in Winzergemeinden wie Schriesheim und Herxheim sicher bekannt, in einer Großstadt wie Mannheim weniger, wie Michael Schnellbach aus eigener Erfahrung weiß. Vor Kurzem war der Buga-Chef mit seinem Team bei den Schriesheimer Winzern zu Gast: „30 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten noch nie einen Weinberg gesehen.“
Der Weinberg wird auch Standort der „Weinbar“ sein - eines Pavillons , der von beiden Genossenschaften gemeinsam betrieben wird, und in dem sie ihre Produkte anbieten. Dass es jeweils einen Anbieter von links und rechts des Rheins gibt, darin sieht Schnellbach regionales Profil der Buga und historische Identität Mannheims; die Kurpfalz lag ja links- und rechtsrheinisch, war also ein Rhein-übergreifendes Gebilde.
Und auch die Zusammenarbeit der beiden Genossenschaften, die ja bislang nichts miteinander zu tun hatten, klappt bereits problemlos: „Wir haben schnell einen guten Draht gefunden“, versichert Bretschi. Und sein Herxheimer Kollege Thomas Vogel bestätigt dies gerne. In freundschaftlichem Wettbewerb werden beide in dem Pavillon dennoch das Beste auffahren, was sie zu bieten haben, die Schriesheimer auch ihren beliebten Schriesecco, aber ebenso einen eigens ausgebauten Buga-Wein. Dazu passend ist gerade ihr neues Logo fertig geworden - mit Schriesheims Wahrzeichen, der Strahlenburg, ein wenig modernisiert. Und natürlich wird auch die Schriesheimer Weinkönigin vor Ort sein; die neue wird ja beim Mathaisemarkt Anfang März gekrönt - und damit punktgenau zum Buga-Start im April ihr Amt angetreten haben: „Sie wird dann quasi die Buga-Königin“, schmunzelt Bretschi.
Außer ihrem Stand beliefern die zwei Anbieter exklusiv auch die gesamte Buga-Gastronomie mit Wein, allen voran jeweils drei Restaurants und vier Kioske auf Spinelli und im Luisenpark, also 14 Locations.
Und so wurde auf der Pressekonferenz von den Journalisten bei einem Glas Schriesheimer Riesling der Lage Schlossberg unterhalb der Strahlenburg schon mal munter ins Blaue drauf los gerechnet. Laut Schnellbach werden gut zwei Millionen Besucher erwartet; wenn davon jeder nur ein Viertel trinkt . . . Selbst ein Bruchteil davon wäre ein riesiges Ergebnis, das den Aufwand für die beiden Anbieter lohnen würde.
Erneute Auszeichnung für die WG
„Unsere Winzer freuen sich jedenfalls sehr, dabei zu sein“, versichert Bretschi. Nach dem Ehrenpreis des Weinbauverbands von vergangener Woche ist die Möglichkeit zur Teilnahme an diesem Event eine weitere wichtige Auszeichnung für die Schriesheimer WG - und, was Bretschi bescheiden unterschlägt, nach dem Bülent-Ceylan-Wein ein neuer Werbe-Coup des 2021 ins Amt gekommenen Geschäftsführers.
Aber auch die Pfälzer sind begeistert. „Für uns wird das ein großes Schaufenster“, freut sich Thomas Vogel: „Wir haben ja jetzt schon sehr viele Privatkunden im Rhein-Neckar-Raum.“ Auch die Herxheimer wollen zeigen, was sie haben, nicht zuletzt die Pfälzische Weinkönigin.
Michael Schnellbach jedenfalls ist zufrieden, dass die regionale Verankerung der Buga so gut klappt. Nicht nur bei den Produkten, neben dem Wein übrigens auch beim Bier (mit Eichbaum und Welde), sondern auch bei der Kooperation mit umliegenden Städten. Nach anderen Kommunen der Region wird in Kürze auch Weinheim als Partnerstadt der Buga offiziell vorgestellt.
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