Es ist nicht nur das Gebot dieses Winters, sondern spart auch noch Geld und schont die Umwelt: Darum versuchen zurzeit nicht nur Privatverbraucherinnen und -verbraucher sowie die öffentliche Hand ihren Energieverbrauch zu reduzieren. Auch viele Unternehmen beschäftigt das Thema - wie an drei Beispielen aus Mannheim zu sehen ist.
Roche Diagnostics
Beim größten Arbeitgeber der Stadt hat man dazu bereits vor vier Jahren zwei große Schritte unternommen, berichtet Nina Sturm, Sprecherin bei Roche Diagnostics. Seit 2018 bezieht das Pharmaunternehmen Dampf vom Müllheizkraftwerk der MVV auf der Friesenheimer Insel. „Damit werden nahezu alle Gebäude auf dem Werksgelände beheizt“, sagt Sturm. Zuvor seien die meisten Heizkessel mit Erdgas betrieben worden, um Dampf und Klimakaltwasser zu erzeugen.
Das Ergebnis der Umstellung: „Seither konnten rund 550 000 Megawattstunden Erdgas eingespart werden“, so Sturm. Auch der zweite Schritt habe zu erheblichen Gaseinsparungen geführt: Seit 2018 bezieht Roche in Mannheim nur noch Ökostrom, anstatt im eigenen Gaskraftwerk selbst Strom zu erzeugen. „Somit haben wir heute einen Anteil von mehr als 90 Prozent erneuerbare Energien“, sagt Sturm, „und tatsächlich nur noch sehr geringes Einsparpotenzial in Bezug auf Gas.“
Beim Strom hat das Unternehmen jedoch noch ein paar Dinge gefunden, die sich umsetzen lassen. So soll etwa die Beleuchtung von Logos, auf Parkplätzen oder des Kaltwasserspeichers reduziert werden. Und weitere Maßnahmen sind nicht ausgeschlossen: Schließlich hat Roche eine eigene Plattform, auf der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ideen einbringen können, um den Konzern nachhaltiger zu machen.
Ein weiterer wichtiger Schritt soll 2024 vollzogen werden: Dann will das Pharmaunternehmen ein neues Distributionszentrum eröffnen - das als erstes Gebäude auf dem hiesigen Werksgelände komplett klimaneutral sein soll.
Daimler Truck
Auch bei einem anderen großen Arbeitgeber in der Stadt ist die Verbesserung der Energieeffizienz ein Dauerthema, berichtet Dorothea Freiberg, Sprecherin von Daimler Truck. „Auch wir leisten unseren Beitrag, den Erdgasverbrauch durch eine Kombination von Einsparungs- und Substitutionsmaßnahmen weiter zu minimieren“, teilt sie mit und nennt ein Beispiel: „Im Mercedes-Benz Werk Mannheim wird durch den Wärmerückgewinnungsprozess eines Ofens in der Gießerei ein Teil der Abwärme in das Raumwärmenetz eingespeist.“
Außerdem würden in den Produktionshallen bedarfsgerechte Lüftungsanlagen eingesetzt. Wie viel Energie sich dadurch sparen lässt, kann die Sprecherin zwar nicht genau sagen. Doch sie berichtet, dass die Maßnahmen dazu geführt haben, dass das Unternehmen für den Dena Energy Efficiency Award 2022 nominiert worden ist. Ob es dort auch einen Preis einheimst, entscheidet sich nächste Woche.
MVV Energie
Ein dritter großer Arbeitgeber in Mannheim kommt um das Thema natürlich auch nicht herum: „Als Energieunternehmen stehen wir in besonderer Verantwortung, beim Energiesparen mit gutem Vorbild voranzugehen“, sagt Hansjörg Roll, Technik-Vorstand bei der MVV. Und so hat auch diese mehrere Maßnahmen beschlossen.
Die Büros des Versorgers werden in diesem Winter maximal auf die Temperatur von 19 Grad beheizt, berichtet Sprecher Sebastian Ackermann. Strombetriebene Boiler an den Handwaschbecken seien abgeschaltet.
Das Gleiche gilt auch für die LED-Leinwand und die Akzentbeleuchtung am MVV-Hochhaus am Luisenring sowie die Nachtbeleuchtung des Wasserturms.
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