Bundesgartenschau Die sechs größten Attraktionen der Buga 2023 in Mannheim

Von 
Peter W. Ragge
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Punkt 1 von 2 2049 Meter Spaß - die Seilbahn

Eine Seilbahn wird die Besucher der Bundesgartenschau vom Spinelli-Gelände zum Luisenpark bringen. Für die 2049 Meter lange Strecke braucht es etwa sieben bis acht Minuten, denn die Geschwindigkeit beträgt etwa 6,5 Meter pro Sekunde. Das bedeutet, dass pro Stunde und Richtung 2800 Passagiere befördert werden können. Die Antriebsstation ist auf Spinelli postiert. Im Luisenpark, auf der Freizeitwiese beim Teehaus, steht die – kleinere – Zielstation. Die Strecke bewegt sich in über 35 Metern Höhe und führt über Neckar, Maulbeerinsel, Neckarkanal, das Sport- und Gewerbegebiet Pfeifferswörth, die Feudenheimer Straße, die Gleise der Westlichen Riedbahn, Kleingärten und die Feudenheimer Au zum Spinelli-Areal. In die insgesamt 64 Kabinen passen jeweils 10 Personen. Manchmal erklingt darin Musik: Beim „Pop-Roulette“ werden Künstler der Popakademie einmal im Monat zum Afterwork-Seilbahn-Konzert einladen. Und auch die Bildun soll nich zu kurz kommen. Der Ortsverein Feudenheim zum Beispiel plant ein Vortragsprogramm in luftiger Höhe.

Punkt 1 von 2 Klima, Umwelt, Energie entdecken - das Experimentierfeld

Das Herzstück der Bundesgartenschau auf dem Spinelli-Gelände ist das sogenannte Experimentierfeld nördlich der U-Halle. In 50 Beiträgen werden hier die vier Leitthemen Klima, Umwelt, Energie und Nahrung innovativ und kreativ umgesetzt - etwa das Thema Abfallvermeidung, die Stromgewinnung aus Urin, moderne Baumethoden wie der Flachspavillon des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), ein Beitrag zur Bedeutung des Neckars oder Möglichkeiten moderner Landwirtschaft, die Digitalisierung und Klimawandel berücksichtigt. Dem Thema hat sich die BUGA verschrieben: Sie möchte die nachhaltigste ihrer Art werden. BASF, Südzucker, MVV und John Deere sind einige der Partner auf. Ein ganzer Hektar Ausstellungsfläche wird Bienen und Insekten gewidmet. Im Experimentierfeld werden sich die zwei großen Kirchen auf 400 Quadratmetern präsentieren. 17 Zukunftsgärten verkörpern die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen in Form von künstlerisch-gärtnerischen Inszenierungen. In der Nähe steht der futuristische Holzpavillon, „Seeigel“ genannt, der Bundesgartenschau 2019 Heilbronn, in dem die Metropolregion Rhein-Neckar ihr großes Kultur- und Freizeitangebot, Wirtschaft und Wissenschaft präsentieren will.

Punkt 1 von 2 Überblick genießen - der Panoramasteg

Die filigrane Stahlkonstruktion, die vom Spinelli-Park barrierefrei über eine 115 Meter lange Erdrampe erreichbar ist, bietet aus elf Metern Höhe einen hervorragenden Überblick über das Spinelli-Gelände sowie über das Landschaftsschutzgebiet der Feudenheimer Au, aber auch bis in die Innenstadt und nach Feudenheim. Der acht Meter breite Steg selbst ist 81 Meter lang – 43 Meter davon ragen freitragend über das Augewässer. Bereits seit Oktober ist er fertig, jetzt kann ihn auch die BUGA-Öffentlichkeit nutzen. Nach der Bundesgartenschau soll der Steg zudem als Fußgängerbrücke vom Spinelli-Park aus über die Straße Am Aubuckel dienen.

Punkt 1 von 2 In 80 Schritten um die Welt - die Unterwasserwelt

Anstelle der alten, maroden Aquarien entsteht im Luisenpark eine Unterwasserwelt mit dem Titel „In 80 Schritten um die Welt“ und 21 Becken, davon acht Meerwasser-, ein Brackwasser- und zwölf Süßwasserbecken. Zu sehen sind Kraken, lebende Fossilien wie Knochenhechte und Pfeilschwanzkrebse, blinde Höhlenbewohner wie Höhlensalmler, angriffslustige Räuber wie Piranhas oder bekannte Sympathieträger wie Seepferdchen und Anemonenfisch. Einen Höhepunkt sollen die Meere des australischen Kontinents mit einem tropischen Korallenriff bilden, das dem „Great Barrier Reef“ nachempfunden werden soll. Mit seinen 22 Kubikmetern Wasser wird dieses Riffbecken das größte der neuen Unterwasserwelt. Zusammen kommen die Aquarien auf ein Gesamtvolumen von 130 Kubikmetern Wasser. Neu ist auch der über der Unterwasserwelt gelegene Restaurantbereich. Für diese Attraktion müssen Besucher aber noch ein wenig Geduld haben: Aufgrund von Lieferproblemen verzögert sich die Fertigstellung der Unterwasserwelt noch mindestens bis Mai.

Über der Unterwasserwelt und dem Restaurant entsteht eine 1300 Quadratmeter große begehbare, bis zu 13 Meter hohe Vogelvoliere, mit an filigranen Stahlseilen und Pfeilern befestigtem transparenten Dach. Im Gegensatz zum Aquariumskomplex ist hier alles nach Plan fertig geworden. Besucher laufen vorbei an kleinen Gewässern und Bachläufen, Stauden und Gräserpflanzungen sowie Felsen und Findlingen, während die Vögel über ihnen fliegen. Unter ihnen auch Seltenheiten wie Rote Sichler und Waldrappe.

Punkt 1 von 2 Schmetterlinge und Lisztäffchen - das Südamerikahaus

Das bisherige reine Schmetterlingshaus im Luisenpark wurde zu einem Südamerikahaus umgebaut und erweitert, um erstmals Tiere und Pflanzen des Subkontinents gemeinsam zu präsentieren. In der exotischen kleinen Welt mit tropischer Vegetation sowie kleinen künstlichen Felsen werden 200 Arten Schmetterlinge frei herumflattern. Einen neuen Platz bekommt hier der Brillenkaiman, bisher bekannt vom Eingangsbereich des Pflanzenschauhauses. Neu sind – statt der Lisztäffchen – eine zu Südamerika passenden Krallenaffenart, und Grüne Acouchis, Verwandte der Meerschweinchen. Auch die Boa Constrictor wird hier angesiedelt. An sich steht das Haus – bloß wann die Bewohner und damit auch die Besucher einziehen werden, ist bisher noch unklar.

Punkt 1 von 2 Von Haifa bis Chisinau - der Garten der Partnerstädte

Der ehemalige, zuletzt arg zugewachsene Irisgarten am Gebirgsbach im Luisenpark wurde zum „Garten der Partnerstädte“ umgebaut, wo sich auf 800 Quadratmetern die Partnerstädte gärtnerisch präsentieren. Kunstvoll geflochtene Weidenzäune, Kopfweiden und Weinreben, die typisch für die Gegend um Chisinau sind, prägen den Abschnitt für die Stadt der früher als Moldawien bekannten Republik. Für den Entwurf von Zhenjiang wurde der Bachlauf neu gestaltet und schon mit einem Gartenbonsai ergänzt. Im Weidenensemble aus Bydgoszcz sind kleine Lautsprecher integriert, denn sie ist eine Stadt der Musik. Für Riesa entstand ein von einer Art Klostermauer umgebener Kräutergarten – ist die sächsische Stadt doch aus einem Kloster entstanden. Eine Dünenlandschaft steht für das litauische Klaipeda und die dortige kurische Nehrung. Ein Brunnen wie aus einem Park wird im zudem mit Tierfiguren versehenen Geländeabschnitt für das kanadische Windsor plätschern. Mediterrane Bepflanzung, etwa mit Zypressen, erinnert an das südländische Flair im südfranzösischen Toulon. Eine jüdische Laubhütte nach einem Entwurf aus Haifa und ein durch den Umbau des Pflanzenschauhauses umgesetzter Olivenbaum laden dazu ein, Platz zu nehmen – auch Laubhüttenfeste sollen dort künftig gefeiert werden. Stichwort feiern: Dazu dient ein zentraler Platz, bestückt mit typisch Berliner Parkbänken aus Charlottenburg und bewusst hergestellt aus elf verschiedenen Steinsorten – der „Platz der Partnerstädte“.

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