Wohnen

Mieten in Mannheim steigen aktuell langsamer

Steigende Mieten bleiben ein Reizthema. Der neue Mietspiegel in der Stadt weist indes den geringsten Zuwachs seit zehn Jahren auf. Dennoch bleibt die Lage am Wohnungsmarkt schwierig

Von 
Martin Geiger und Timo Schmidhuber
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Rundgang auf Franklin zum Baufortschritt des neuen Mannheimer Stadtteils. Im Bild: Franklin, Stand Januar 2023. © Christoph Blüthner

Mannheim. Die Mieten in Mannheim sind in den vergangenen zwei Jahren weniger gestiegen als im Zeitraum davor. Das geht aus dem neuen Mietspiegel hervor, den die Stadt nächste Woche vorstellen wird und der bereits im Internet abrufbar ist. Demnach lag zum Stichtag am 1. Juli 2022 der durchschnittliche Mietpreis pro Quadratmeter in der Stadt bei 8,48 Euro. Neben- und Heizkosten sind bei diesem Wert nicht berücksichtigt.

2020 lag der Durchschnittswert bei 8,37 Euro pro Quadratmeter. Damit haben sich die Mieten in Mannheim im Schnitt um 1,3 Prozent erhöht. Nach Angaben der Stadtverwaltung ist dies die geringste Steigerung seit 2010. In der Zeit dazwischen habe die Erhöhung stets zwischen 4,2 und 9,4 Prozent gelegen.

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Die Gründe für den moderaten Anstieg sind offen. „Wahrscheinlich ist einer der Hauptgründe, dass sehr viel gebaut und das Angebot größer geworden ist“, spekulierte Baubürgermeister Ralf Eisenhauer (SPD) in einem Interview mit dieser Redaktion. Möglicherweise spiele auch die Quote zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums oder das Engagement der städtischen Immobiliengesellschaft GBG eine Rolle.

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Dennoch rechnet Eisenhauer nicht mit einer Entspannung auf dem Immobilienmarkt. In den vergangenen Monaten ist seinen Angaben nach die Zahl der Bauanfragen in der Stadt um rund 50 Prozent eingebrochen – wohl vor allem wegen der gestiegenen Zinsen. „Wenn weniger gebaut wird, bleibt der Mietermarkt angespannt“, sagte der Bürgermeister. „Insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen wird es zunehmend schwerer, eine Wohnung zu finden.“

Weniger Nachfrage nach Wohneigentum in Mannheim

Im neuen Mannheimer Stadtteil Franklin, wo bis 2028 rund 4700 Wohneinheiten fertig sein sollen, ist nach Angaben der zuständigen städtischen Projektgesellschaft MWSP rund 60 Prozent der Fläche bebaut. Wie sich die gestiegenen Zinsen auf die weitere Entwicklung von Mannheims größtem Baugebiet auswirken, ist für MWSP-Geschäftsführer Achim Judt „schwer vorhersehbar“. Auch wenn die Investoren grundsätzlich verpflichtet seien, ihre Bauvorhaben innerhalb gewisser Fristen umzusetzen, wie Judt betont. „Festzustellen ist, dass die Nachfrage nach Eigentum stark rückläufig ist.“

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Auch Investoren spüren die gestiegenen Zinsen als Nachteil für die Vermarktung ihrer Häuser auf Franklin, wie zum Beispiel die Traumhaus AG erklärt. Ähnliches ist von der städtischen Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft GBG zu hören, die auf Franklin unter anderem ein Hochhaus baut und die Wohnungen verkaufen will. „Auch wir spüren bei unseren Maßnahmen die steigenden Zinsen bei der Eigentumsfinanzierung“, so ein Sprecher.

Einer aktuellen Prognose zufolge werden in Mannheim bis 2040 knapp 15 000 neue Wohnungen benötigt. Die Flächen dafür seien im Prinzip vorhanden, erklärte Eisenhauer. Allerdings müsse enger und höher gebaut werden: „Mannheim muss in die Höhe wachsen.“

Redaktion Reporter für das Ressort "Mannheim".

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

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