Bundesgartenschau

Was die Buga-Restaurants zu Essen anbieten

Insektenburger, Currywurst oder Spargel? Auf der Bundesgartenschau in Mannheim stehen den Besucherinnen und Besuchern 19 Gastro-Betriebe zur Auswahl - die Bewerber mussten strenge Kriterien erfüllen

Von 
Peter W. Ragge
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Der Stempel wird in den Teig gedrückt: die Buga-Brezel. © Thomas Tröster

Mannheim. Die schöne braune Kruste wird an diesen Stellen einfach etwas heller. „BUGA 23“ steht dann dort zwischen den Salzkörnern. So entsteht sie, die Buga-Brezel. „Ich habe dazu eigens mehrere Stempel anfertigen lassen“, verrät Wolfgang Bohatsch, und die werden dann in seiner „Golden Brezel“-Brezelbäckerei in den Teig gedrückt. Damit hat die Bundesgartenschau ihr eigenes Gebäck – und Bohatsch, der dort zwei Kioske betreibt, sein ganz besonderes Angebot.

Bohatsch ist stolz, wieder bei der Bundesgartenschau dabei zu sein, denn sein über 120 Jahre altes Unternehmen war schon bei der Bundesgartenschau 1975 präsent. Nun wird er auf dem Spinelli-Areal am Nordeingang einen Kiosk betreiben sowie die alte Tankstelle der US Armee direkt am Haupteingang. Neben Brezeln und Laugenstangen in vielen Variationen, süß wie herzhaft, gibt es bei ihm auch Muffins.

Welche Nachhaltigkeitskriterien bei der Buga-Gastro gelten

„Wir haben für jeden Geschmack etwas“, sagt Julia Wich-Schwarz. Die frühere Restaurantmanagerin hat für die Bundesgartenschau-Gesellschaft das gastronomische Angebot koordiniert. Voraussetzung für den Zuschlag an die Bewerber war, dass die Nachhaltigkeitskriterien der Buga eingehalten werden – was bedeutet, dass mindestens die Hälfte der Produkte von regionalen Lieferanten stammen und mindestens drei Fair Trade Produkte auf der Karte stehen müssen, wozu aber auch Kaffee oder Tee gehören können.

Standort von allein drei Gastronomiebetrieben: In der U-Halle gibt es ein italienisches Restaurant, ein Marktrestaurant und einen Streetfood-Markt. © Bernhard Zinke

Anfang des Jahres, sagt sie, seien die Zusagen erteilt worden. Insgesamt gibt es 19 gastronomische Einheiten, vom Restaurant bis zum Imbiss, mit mehr als 3000 Sitzplätzen, mit Selbstbedienung ebenso wie mit Service am Platz. Auch personell seien die Betriebe „gut aufgestellt“, versichert sie. Das Angebot umfasse „viele vegane und vegetarische Varianten oder glutenfrei“. Doch die Freunde von Bratwurst, Currywurst und Pommes kämen ebenso zu ihrem Recht. „Wir wollen niemanden vegetarische Küche aufzwingen“, versichert Wich-Schwarz.

Neue Eis-Lounge

Dafür fänden die Gäste sogar Gerichte mit Spargeln und Erdbeeren auf der Karte, „was ja für eine solche Großveranstaltung eher ungewöhnlich ist“, wie sie anmerkt. Andererseits fänden sich auch Neuheiten – darunter ein Insektenburger, den man in der U-Halle erhalten kann. „Vielleicht ist das ja die Zukunft der Ernährung, wer weiß – wir finden es jedenfalls ein spannendes Angebot“, meint Julia Wich-Schwarz.

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In der U-Halle gibt es die größte, abwechslungsreichste Speisekarte. „Spinelli Kitchen“ versteht sich als Marktrestaurant mit Buffet, dazu kommen das italienische Restaurant „Apero“ mit Pizza, Pasta und Antipasti sowie der „Streetfood Markt“ mit Burgervariationen, Gerichten vom Grill und einfachen Snacks auf die Hand. Betrieben wird all das und auch der Kiosk neben der Hauptbühne von der Heilbronner Gastronomenfamilie Küffner, die schon bei der Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn sehr aktiv war und die 2021 das Seerestaurant im Luisenpark übernahm.

Zwei weitere Betriebe, das Restaurant am Weingarten und der Biergarten, verantwortet die Firma Polster-Catering aus Sachsen, bundesweit bei Großevents, am Sachsenring, im egapark Erfurt und bei Gartenschauen vertreten. Bei dem Biergarten gilt eine Regel, wie man sie sonst nur aus Bayern kennt: Hier darf jeder Gast sich sein Essen mitbringen und Platz nehmen, solange er die Getränke dort bestellt.

Gastro-Angebote im Luisenpark

Direkt aus Mannheim kommen von den Spinelli-Gastronomen nur die zwei Kioske von Wolfgang Bohatsch und Can Gürsel, früher bekannt von „Onyx“ und „Bar Rosso“, der einen Kiosk ganz am westlichen Ende vom Spinelli-Areal erhielt.

Im Luisenpark bleibt es bei den bewährten Angeboten vom Chinesischen Teehaus, vom Seerestaurant und vom Café Pflanzenschauhaus. Bestehen bleiben ebenso die Kioske am Burgspielplatz und am Fernmeldeturm (die vom Seerestaurant beliefert werden) und der Imbiss Gartenschach der Familie Fassner, die dort weiter Hähnchen-Gyros, Holzfällerbrot, Pizzaecken, Bauernkuchen und vieles mehr offeriert.

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Britta und Klaus Fassner sind ebenso am Freizeithaus anzutreffen, wo ihr alter Kiosk zur Gartenlaube ausgebaut und aufgewertet wurde. Da finden alle, die auf der Freizeitwiese Spaß haben oder gerade mit der Seilbahn ankommen, schnelle Stärkung bei Bratwurst, Pommes, Hähnchen-Nuggets, Pizza, Flammkuchen und Bauernkuchen, erweitert mit nachhaltigen, saisonalen und regionalen Produkten. „Wir haben auch einiges vegan und vegetarisch“, so Klaus Fassner.

Da die Grillplätze während der Bundesgartenschau nicht vermietet werden, gibt es auch dort ein Angebot von Familie Fassner. Und sie betreibt etwas ganz Neues: die auf dem ehemaligen Trampolinareal entstandene „Langnese Eis Lounge“, wo in Strandatmosphäre verschiedene Eiskreationen, Eiskaffee oder Longdrinks wie Aperol Spritz zu haben sind. „Das wird sehr hübsch, mit Palmen, Sand und Liegestühlen“, sagt Wich-Schwarz.

Roboter räumt im Luisenpark ab

Ganz neu ist ferner das Café Gondoletta, der Neubau im Herzen der „Neuen Parkmitte“ über der Unterwasserwelt. Pächter ist Georgios Droukas, bisher und weiter für das Café Pflanzenschauhaus verantwortlich, der nun seinen Sohn Dimitri Droukas in den Betrieb aufgenommen hat. „Wir machen zwei ganz verschiedene Angebote – im Pflanzenschauhaus eher für die traditionellen, eher etwas älteren Parkgäste, die eben Kaffee und Kuchen und unsere bisherigen Klassiker wollen, und im Café Gondoletta eher Snacks, Salate und Pasta für jüngeres Publikum“, erläutert Dimitri Droukas.

Im Pflanzenschauhaus sei das Frühstück klassisch mit Ei und Marmelade, im Café Gondoletta eher mit Avocados und Bowls. In dem neuen Restaurant will Droukas mit einem Abräumroboter arbeiten: „Wir wollen einfach mal ausprobieren, neue Wege zu gehen!“

Redaktion Chefreporter

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