Gastronomie auf der Buga: Schnell und schmackhaft

Peter W. Ragge lobt das Gastronomiekonzept auf der Bundesgartenschau in Mannheim

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Peter W. Ragge
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Es war zwar schon im September 2021, aber hat sich bei vielen Leuten im Gedächtnis festgebrannt: Beim Spinellifest, als die Bundesgartenschau-Gesellschaft erstmals im großen Stil Publikum auf das gerade erst freigeräumte Gelände eingeladen hatte, gab es weder Bratwurst noch Pommes. Was als Geste für Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit gedacht war, stieß auf vehemente Kritik. Solche Bevormundung war schlichtweg ein Fehler.

Zum Glück wiederholt sich dieser Fehler bei der Bundesgartenschau nicht. Natürlich ist es richtig und wichtig, Alternativen einer für Mensch wie Natur gesünderen Ernährung aufzuzeigen und – gerne auch attraktiv – anzubieten. Aber es darf nicht als Erziehungsversuch oder gar Bevormundung empfunden werden. Daher gibt es jetzt doch Bratwurst und Pommes, aber eben auch viele andere Speisen.

Für die meisten Besucher ist nur wichtig, dass es schnell geht und satt macht. Sie wollen in erster Linie Blumen sehen, an Beeten vorbeischlendern, sich Ausstellungsbeiträge anschauen, zwischendurch etwas essen und dann gleich wieder weiter. Das wird in Mannheim noch wichtiger als bei anderen Bundesgartenschauen, sind die beiden Gelände mit zusammen über 100 Hektar doch so groß wie schon lange nicht mehr bei einem sommerlangen Blumenfestival.

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Ob das Gastronomiekonzept sich bewährt, wird also nicht in erster Linie an der Zahl der veganen Speisen gemessen. Entscheidend ist, dass die Besucher zufrieden sind, weil sie flink und preiswert bedient werden. Schon oft stellte die Gastronomie die Achillesferse einer Gartenschau dar. Gerade bei der von den Mannheimer Veranstaltern oft als Vorbild genannten Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn gab es leider öfter lange Wartezeiten und die Auskunft „ausverkauft“. Die Kapazitäten waren anfangs sogar so gering, dass nachträglich zusätzlich ein Bierwagen und eine Bratwurstbude aufgestellt werden mussten, die beide optisch keineswegs ins sonst so schicke Bild passten.

Hoffentlich passiert das in Mannheim nicht. Und hoffentlich erweisen sich die ausgewählten Gastronomen als fähig, so großen Andrang zu meistern. Mit dieser Begründung hat man für Spinelli auswärtigen Firmen – Heilbronn und sogar Sachsen – den Vorzug gegeben, während erfahrene Mannheimer Großgastronomen leider keinen Zuschlag erhielten oder entnervt aufgaben, weil ihnen die Bedingungen zu kompliziert waren oder die Entscheidungen zu lange dauerten. Dabei wären regionale Anbieter sicher nachhaltiger gewesen.

Redaktion Chefreporter