Mannheim. Die Wiese liegt brach und vegetiert vor sich hin, Erdhügel und Schotter schmücken das Grün, Bauzäune sind um das Gelände aufgestellt. Auf dem angrenzenden Parkplatz stehen immerhin schon wenige Baustellenfahrzeuge und Container bereit. Noch ist auf dem ehemaligen Esso-Tankstellengelände in Feudenheim aber nicht absehbar, was dort in den kommenden Jahren entstehen soll. Doch es gibt konkrete Pläne. Denn die Stadt Mannheim errichtet rund um das Neckarplatt einen Eingangsbereich in den Grünzug Nordost sowie zum angrenzenden Sportpark.
Im Mittelpunkt steht dabei eine Aktivitätswiese. Diese soll nicht nur zur Erholung einladen, denn auch vielfältige Möglichkeiten zum Sporttreiben sind vorgesehen. So ist beispielsweise neben einem Bolzplatz auch ein Streetballfeld, ein Slackline-Pacours oder ein Bereich zum Ausüben von Yoga geplant. Mit dem Vorhaben auf dem Gelände will die Stadt laut dem Maßnahmenbeschluss alte Grünstrukturen und brach liegende Grundstücke sowie einen Schotterparkplatz durch artenreiche Neupflanzungen aufwerten. Unter anderem sollen dort 90 neue Bäume gepflanzt werden. Die Kosten für das gesamte Unterfangen werden auf 2,65 Millionen Euro beziffert.
Platz zur Bewegung
„Der Ort soll einen Anziehungspunkt für Vorbeikommende bilden und damit das gesamte Areal aufwerten“, teilte das Baudezernat auf Anfrage mit. Das neu angelegte Gelände erstreckt sich von der Bahntrasse im Westen bis auf Höhe eines China-Restaurants im Osten sowie von der Feudenheimer Straße im Norden bis zum Grundstück einer Gärtnerei im Süden.
An der Feudenheimer Straße soll eine etwa ein Meter hohe Mauer als Abgrenzung zur Straße dienen. „Sie wird hinterfüllt, sodass die Landschaft scheinbar über die Straße ins Bundesgartenschau-Gelände weiterläuft“, heißt es im Entwurf des Planungsbüros BHM aus Bruchsal. Durch eine Feldhecke soll das neue Wiesengelände räumlich vom China-Restaurant abgetrennt werden. Zudem werden zwei Wege aus Asphalt angelegt, die diagonal zur Fläche verlaufen. Untergeordnete Wege ergänzen die beiden Hauptwege, an deren Enden Plätze mit Sitzmöglichkeiten entstehen sollen. Eine Erhöhung im Nordwesten soll außerdem als Aussichtspunkt dienen. Sie soll Aus- und Weitblick sowie Einblick in das Areal bieten.
Mit der Neugestaltung des Geländes will die Stadt nicht nur Angebote zur Erholung für alle Altersgruppen schaffen, sondern auch neue Sportimpulse setzen. Durch farbige Markierungen sollen die Wege als verschiedene Laufstrecken angeboten werden, die auch die Erhöhung im Nordwesten des Areals und deren Aufstieg integrieren. Im Süden soll ein Volleyball- sowie ein Badmintonfeld entstehen, der Bolzplatz im Nord-Osten. Sie sind in Bereichen vorgesehen, die derzeit keinen Baumbestand haben. Neue Bäume, die Schatten spenden, werden um die Spielfelder angeordnet. Dies gilt ebenso für ein Boulefeld, dem Streetballplatz, Tischtennisplatten und einen Stangenwald. In Bereichen mit vorhandenem Baumbestand sind Angebote wie beispielsweise Yoga und Meditation vorgesehen.
Weiterer Freiraum auf dem Areal dient als Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt. Die vorhandenen Mauereidechsen sollen im Bereich der südlichen Wiese sowie am Südhang des Aussichtspunkts ihr Zuhause finden. Verschiedene Wiesentypen würden für eine ökologische Vielfalt sorgen. Die Auswahl der Baum- und weiteren Pflanzenarten, die zu einer positiven Stadtklimabilanz beitragen sollen, erfolge unter anderem nach den Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes. Bestandsbäume sollen zum großen Teil erhalten bleiben.
Baubeginn Anfang September
Realisiert werden soll das Projekt ab Anfang September in zwei Bauabschnitten. Der erste soll bis zur Bundesgartenschau 2023 (Buga) fertiggestellt werden. Dabei wird im Osten und Norden des Areals gearbeitet, wo der Bolzplatz, der Stangenwald und die Tischtennisplatten entstehen. Im Norden wird gleichzeitig ein Platz mit Sitzgelegenheiten geschaffen. Nach der Buga soll 2024 der zweite Bauabschnitt folgen. Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt von Eigenbetrieb Stadtraumservice.
Das Gelände befindet sich im Eigentum der Stadt. „Lediglich auf die Fläche der alten Gärtnerei kann wegen Abrissarbeiten des ehemaligen Pächters noch nicht zugriffen werden. Dieser Bereich dient für den ersten Bauabschnitt als Standort für Ersatzhabitate der zu vergrämenden Eidechsen“, heißt es im Maßnahmenbeschluss. Aufgrund der vorhandenen beziehungsweise herzustellenden Strukturen sei beabsichtigt, die Mauereidechsen in den jeweils vom Baugeschehen nicht betroffenen Bereich umzusiedeln.
Nachdem die Stadt den Pachtvertrag 2019 mit der ehemaligen Tankstelle nicht verlängert hatte, war auch eine Skatehalle auf dem Areal im Gespräch. Die bereits fortgeschrittenen Planungen dazu zerschlugen sich jedoch.
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