Bundesgartenschau

Stiftungstag auf der Mannheimer Buga - das war geboten

Die Metropolregion hat ihren Holzpavillon zur Verfügung gestellt, dass sie die ganze Breite ihrer Arbeit präsentieren. Es wurde ein Familienfest mit Musik daraus

Von 
Peter W. Ragge
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Gute Stimmung: Eine Polonaise geht durch den Pavillon der Metropolregion beim ganztätigen Stiftungstag auf der Bundesgartenschau. © Michael Ruffler

Mannheim. Die zwei jungen Streifenpolizisten, die zufällig vorbeikommen, schauen erst irritiert und dann amüsiert. Musik, rhythmisches Klatschen, dann gar eine Polonaise - Fasnacht mitten im Sommer? Aber tatsächlich: Das „Wasen Trio Plus“ bewährt sich auch außerhalb der Kampagne als Stimmungsmacher, selbst an ungewöhnlichem Ort: dem Holzpavillon der Metropolregion auf der Bundesgartenschau Mannheim. Zum ersten Stiftungstag der Metropolregion ist er dank dem ungewöhnlichen Programm ein großer Anziehungspunkt für Besucher.

Stiftungstag auf der Buga mit familiengerechtem Programm

„Das ist doch schon mal eine super Stimmung“, freut sich Kirsten Korte, Geschäftsführerin vom Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar, die mit ihrem Team den Tag organisiert hat. Stiftungstag - das hört sich zwar nur nach Theorie und Geld an, aber das Gegenteil ist an diesem Tag hier der Fall, denn geboten wird ein unterhaltsames, familiengerechtes Programm mit viel Musik. „Ein kleiner Marktplatz der Stiftungsarbeit“ nennt es Korte.

Da stellt nicht nur das „Wasen Trio Plus“ singend die Frage „Noah, warum hast Du die Schnaken auf die Arche geholt?“ Vom Carneval Club Waldhof (CCW) aus Mannheim sind auch die Stimmungssänger „Tontauben“ da, und die Garde der Neckarauer „Pilwe“ fesselt viele Kinder mit einem kreativen Bastel- und Spielangebot, während die VRD Stiftung für Erneuerbare Energien Experimente anbietet und der Kinder- und Jugendzirkus „Paletti“ tolle Akrobatik zeigt - unter Einbeziehung einer Akteurin im Rollstuhl.

Was das mit Stiftungen zu tun hat? All diese Projekte und Vereine werden von Stiftungen ermöglicht. „Vielfalt fördern“ hat sich etwa die Heinrich-Vetter-Stiftung vorgenommen, die auf den 2003 im Alter von 92 Jahren verstorbenen Mannheimer Kaufmann und Kaufhausinhaber zurückgeht. Und ihm war neben Sozialem, Wissenschaft, Kunst und Kultur auch immer die Unterstützung des Brauchtums wichtig.

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Gemeinsam mehr bewegen

„Aber viele Menschen wissen manchmal gar nicht, was Stiftungen alles Gutes tun, dafür wollen wir sensibilisieren“, sagt Antje Geiter, verantwortlich für den ideellen Bereich der Heinrich-Vetter-Stiftung, die auch das Programm des Stiftungstags maßgeblich mitgeprägt hat. „Zeigen, welche Breite die Stiftungen fördern und ihnen eine Plattform geben“ - das nennt sie als Ziel des Stiftungstages, und sie ist froh, dass die Metropolregion diesen Gedanken unterstützt. „Oft landet bei mir ein Antrag auf dem Tisch, aber vielleicht auch bei einer anderen Stiftung - da ist doch gut, wenn man sich kennt, sich abstimmen kann“, meint Geiter: „Zusammen können wir mehr bewegen!“

Genau das ist das Ziel von Kirsten Korte, die vor eineinhalb Jahren das Netzwerk der Stiftungen in der Metropolregion aus der Taufe gehoben hat. Mit dem Stiftungstag tritt es, passend zum europaweiten Aktionstag für alle Stiftungen, nun erstmals gemeinsam groß an die Öffentlichkeit. „Auch wir wollen ja helfen, Zukunft gemeinsam zu gestalten“, begrüßt Michael Schnellbach, Geschäftsführer der Bundesgartenschau, dass die Buga dafür der Schauplatz ist.

Netzwerk mit 120 Stiftungen geschaffen

Laut Kirsten Korte haben immerhin 400 Stiftungen ihren Sitz in der Metropolregion. 120 davon arbeiten bereits in dem Netzwerk mit, und 20 davon nutzen die Bundesgartenschau, um sich zu präsentieren - ebenso wie Einrichtungen, die von Stiftungen profitieren.

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„Wir wollen zeigen, dass nicht nur Unternehmen, Kultur und Wissenschaft die Metropolregion prägen, sondern auch Stiftungen“, erklärt Kirsten Korte: „Viele wissen gar nicht, was sie alles für die Metropolregion leisten - im Bereich Wissenschaft, Gesundheit, Kultur oder vielen mehr“, erklärt sie. Der Stiftungstag sei ein Beleg dafür, „wie sehr die Bürger von Stiftungen profitieren, aber auch, wie man als Bürger oder Unternehmen selbst partizipieren oder wie man selbst helfen kann“.

„Wir wachsen als Stiftungen durch solche Events auch mehr zusammen“, lobt Sylvia Birnbaum, Geschäftsführerin der Bürgerstiftung Ludwigshafen, die Idee zu der Veranstaltung. „Es ist gut, wenn alle mal unter einem Dach sich kennenlernen und wenn die Bürger uns kennenlernen“, ergänzt ihr Kollege Marcel Jurkat.

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„Sehr gut und ungemein wichtig“ findet Silvia Köhler von der Mannheimer Stiftung Künstlernachlässe den Stiftungstag. Sie vertrete zwar nur eine sehr kleine Stiftung, die sich darum kümmert, die Werke und teilweise auch Ateliers von verstorbenen Künstlern als Beispiele für die Stadt-, Zeit- und Kulturgeschichte zu erhalten. „Aber die Leute hier sind sehr interessiert, man kommt oft ins Gespräch, man kann dem Ganzen ein Gesicht geben“, sagt Köhler.

Besonders groß ist das Interesse aber bei den Landfrauen Feudenheim, die für die Gäste des Stiftungstages Waffeln backen und froh sind, hier mitmachen zu dürfen. „Denn ohne Stiftungen könnten auch wir unsere Bildungsarbeit nicht finanzieren“, so Landfrauen-Vorsitzende Beate Stroh dankbar.

Redaktion Chefreporter

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