Festival des deutschen Films

Festival des deutschen Films in Ludwigshafen zeigt 63 neue Filme

Am Anfang kamen 7500 Zuschauer, zuletzt waren es 108.000 Besucher: Ab 21. August will das Festival des deutschen Films auf der Ludwigshafener Parkinsel seine Erfolgsgeschichte fortschreiben. 63 neue Filme umfasst das Programm

Von 
Thomas Groß
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Szene aus dem Eröffnungsfilm des Festivals in Ludwigshafen: „Familie is nich“. © ZDF/Nik Konietzny

Ludwigshafen. Weil die Zeit bekanntlich fliegt, kann das Festival des deutschen Films in diesem Jahr bereits sein 20-jähriges Bestehen feiern. Und weil das ein Jubiläum ist, plant die Festivalleitung bei der Ausgabe ab 21. August auf der Ludwigshafener Parkinsel einen glamourösen Programmpunkt mehr ein.

Der in der Regel zweifach pro Jahr vergebene Preis für Schauspielkunst wird nun dreimal verliehen: Er geht zuerst an Liv Lisa Fries, die nicht zuletzt durch ihre Mitwirkung in den Serien „Babylon Berlin“ und „Kafka“ einem breiten Publikum bekannt wurde; die Verleihung ist am 23. August.

Prominente Filmschaffende auf der Parkinsel am Rheinstrand in Ludwigshafen erwartet

Ebenso geehrt wird dann ein Darsteller, der schon seit Jahrzehnten eine feste Größe im Charakterfach ist und auch in Ludwigshafener Festivalfilmen schon oft überzeugt hat - Joachim Król (am Freitag, 30. August). Und mit der Vergabe an Christoph Maria Herbst wird am 31. August ein Schauspieler gewürdigt, dessen Figuren nicht immer Sympathieträger, aber doch sehr menschlich sind - auch wenn sie selbst das oft nicht wahrhaben wollen.

Das Jubiläum würdigen außerdem der Film „Zeitreise“, der mehrfach auf dem Festival gezeigt werden soll, sowie das zum Festival erscheinende Buch „Die Film-Insel“. Ein gewohnter festlicher Höhepunkt des Festivals, die Verleihung des von einer Fachjury vergebenen Filmkunstpreises für den besten Beitrag im Wettbewerb, findet ebenso wie die Vergabe des Publikumspreises „Rheingold“ am Abschlusswochenende statt: am Samstag, den 7. September. Mit einem Publikumstag geht das Festival dann am 8. September zu Ende.

Festival auf Parkinsel

  • Das 20. Festival des deutschen Films findet vom 21. August bis 8. September auf der Parkinsel in Ludwigshafen statt. Es ist, gemessen an den Publikumszahlen, das beliebteste deutsche Filmfestival nach der Berlinale. Im vergangenen Jahr wurden 108 000 Besucher vermeldet. Das Festival finanziert sich zu über 75 Prozent aus Eigeneinnahmen.
  • Zur Parkinsel fährt ein Shuttle-Bus vom Berliner Platz und dem Parkhaus Walzmühle aus. Abstellplätze für PKW stehen außerdem in einem Parkhaus der BASF zur Verfügung.
  • Infos im Programmheft und Internet
  • Vorverkauf ab 29. Juli. Info-Tel. 0621/12 18 24 70 (ab 29.7.)

Wie gewohnt, werden auf der Parkinsel am Rheinstrand wieder zahlreiche prominente Filmschaffende erwartet, neben den erwähnten Darstellern etwa auch Meret Becker, die im Eröffnungsfilm „Familie is nich“, einer tragikomischen Fernsehproduktion von Regisseurin und Drehbuchautorin Nana Neul, eine Hauptrolle spielt.

Als weitere Gäste wurden auf einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag noch Schauspieler Florian Lukas von Programm-Managerin Daniela Kötz genannt. Eingeladen sind etwa auch Karoline Herfurth, Katharina Böhm, Henry Hübchen oder Peter Kurth, deren Zusagen aber noch ausstehen. Sicher kommen wird auch Schauspielerin Bernadette Heerwagen, die gemeinsam mit Produzent Pit Rampelt und Filmagentin Christiane von Wahlert die Preisjury bildet.

Atmosphäre des Ortes hat zum Erfolg des Festivals des deutschen Films beigetragen

Insgesamt zeigt das Festival 63 neue Filme in den einzelnen Sektionen. Um den Filmkunstpreis konkurrieren elf davon. Mit der Kennzeichnung „Gastbeitrag“ laufen im Programm auch wieder einige ausländische Produktionen. Eine Extrareihe vereinigt Kinderfilme, unter denen erneut auch ein Preis vergeben wird.

Und ebenfalls wie gewohnt werden Filme sowohl in drei großen Kinozelten als auch Open Air, unter freiem Himmel gezeigt, wobei die besondere Atmosphäre des lauschigen Festivalorts noch erst recht spürbar wird, die zum Erfolg der Veranstaltung in den vergangenen zwei Jahrzehnten viel beigetragen hat. Im Angebot sind auch wieder die Reihe „Film & Wein“ sowie die „Filmakademie für alle“, in der Festivalintendant und Filmwissenschaftler Michael Kötz über Grundlagen der filmischen Bewertung spricht. Außerdem gibt es die gewohnten zahlreichen Filmtalks nach den Vorführungen mit Beteiligten der einzelnen Produktionen. Ein Regie- oder Drehbuchpreis wird hingegen in diesem Jahr nicht verliehen.

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Um die Auswahl der Filme fürs Publikum zu erleichtern, hat das Festivalteam die einzelnen Beiträge in die Kategorien „Drama“, „Komödie“ und „Thriller“ eingeteilt und zudem die Kennzeichnung „klassisch“, „stilbewusst“ oder „eigenwillig“ hinzugefügt. Inhaltsangaben und weitere Charakterisierungen finden sich zudem im Programmheft und auf der Festivalwebsite.

Die Verteilung der Programmhefte hat bereits begonnen, das Programm ist seit Mittwochabend auch online. Der Vorverkauf für einzelne Filme und Veranstaltungen beginnt am Montag, 29. Juli, in der Rhein-Galerie in Ludwigshafen (Mo bis Sa 10-20 Uhr) und auch online.

Die erste Festivalausgabe im Jahr 2005 verzeichnete etwa 7500 Besucher. Im vergangenen Jahr kamen den Veranstaltern zufolge rund 108 000 Kinofreunde auf die Parkinsel. Das Festival kann dank seiner Beliebtheit mehr als drei Viertel seines Etats von mehr als 2,5 Millionen Euro durch Eigeneinnahmen decken. Fördermittel des Landes und der Stadt machen knapp zehn Prozent des Etats aus. Der Rest wird von privaten Sponsoren getragen, darunter die BASF, die Technischen Werke Ludwigshafen, die Baugesellschaft GAG und die Sparkasse Vorderpfalz. Das Festival des deutschen Films ist über die Jahre auch ein wichtiger Branchentreff geworden.

Redaktion Kulturredakteur, zuständig für Literatur, Kunst und Film.

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