Oberbürgermeisterwahl

Das sagen Mannheims OB-Kandidaten zu Digitalisierung und Start-ups

Wie kann die Verwaltung entschlackt werden? Christian Specht, Thorsten Riehle und Raymond Fojkar wollen Oberbürgermeister von Mannheim werden. Im Gründerzentrum Mafinex ging es um ihre Ideen zur Digitalisierung

Von 
Christian Schall
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Diskussionsforum des Start-up-Verbands im Mafinex Mannheim mit (v.l.) Oliver Brümmer, Christian Specht, Thorsten Riehle und Raymond Fojkar. © Christian Schall

Mannheim. Noch gut zwei Wochen sind es bis zur Oberbürgermeisterwahl in Mannheim, und viele Interessengruppen wollen im Wahlkampf wissen, welche Aufmerksamkeit sie unter dem neuen Stadtoberhaupt bekommen. Die drei Kandidaten Christian Specht, Thorsten Riehle und Raymond Fojkar hatten schon auf diversen Foren Gelegenheit, über ihre Standpunkte zu reden.

Auf Einladung des Deutschen Startup-Verbands waren sie nun bei einer Diskussionsrunde im Gründerzentrum Mafinex zur Digitalisierung gefragt. Die ist für Start-ups, natürlich neben ihrem eigenen Stellenwert in der Stadt, von besonderer Bedeutung.

In einem Punkt sind sich die drei Kandidaten einig

Bei der Frage, an welchen Stellen die Verwaltung entschlackt werden kann, herrscht unter den drei Kandidaten Einigkeit, dass die bisherigen Schritte zur Digitalisierung der Verwaltung erst der Anfang sind und noch lange nicht ausreichen. Christian Specht, der gemeinsame Kandidat von CDU, FDP und Mannheimer Liste, ist der Überzeugung, „dass wir beim Fachkräftemangel durch automatisierte Prozesse deutlich vorankommen“.

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SPD-Kandidat Thorsten Riehle wundert sich, dass es in Mannheim noch nicht möglich sei, einen Parkplatz in einem Parkhaus über eine App zu reservieren, die darüber hinaus über den schnellsten Weg in die Stadt und wieder hinaus führt. Für viele Dinge gebe es schon eine Lösung, „wir müssen diese Innovationen nutzen und zusammenführen“, etwa über einen Innovationsbeirat.

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Für Raymond Fojkar, Kandidat der Grünen, ist eine „Grundvoraussetzung“ für die digitale Transformation, dass sie im Kopf geschehe. Hier sieht er großen Nachholbedarf: „Das hat das Rathaus noch nicht erreicht.“ Ähnlich argumentiert Specht: „Wesentlich wird sein, dass wir das Denken in Silos durchbrechen.“ Ein weiteres Defizit spricht Riehle an: „Wir haben keine gemeinsame Datengrundlage in der Verwaltung.“

Szene akademisch orientiert

Die Organisation der Start-up-Szene mit den Mannheimer Gründerzentren sieht Riehle von der Struktur „schlagkräftig genug“. Allerdings sei die Kapitalausstattung deutlich zu klein. „Wir sollten stolzer sein auf unsere Existenzgründer“, wirbt Riehle. Fojkar sagt, dass die Mannheimer Start-up-Szene sehr akademisch orientiert sei. „Das entspricht nicht dem Spiegelbild Mannheims.“ Zustimmung erhält er von Specht: „Die Energiewende wird nur gelingen, wenn wir auch im Handwerk innovativer sind.“

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Fojkar fordert, dass die städtische Wirtschaftsförderung die Start-up-Szene „ganzheitlicher“ unterstützt, etwa auch bei der Personalgewinnung oder der Wohnraumvermittlung. Riehle kann sich außerdem vorstellen, jungen Unternehmen neben Büroflächen auch hotelartige Co-Working-Spaces anzubieten, damit man auswärtige Arbeitskräfte für die Region gewinnen kann.

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In der von Startup-Landesverbandssprecher Oliver Brümmer moderierten Runde vor Teilnehmern aus der Digitalwirtschaft geht es unter den drei Kandidaten überwiegend harmonisch zu. Nur beim Thema digitale Bildungsstrategie kommen kleinere Meinungsverschiedenheiten über die richtigen Programme und deren Finanzierung auf. „Wir könnten schon eine Wohngemeinschaft bilden“, scherzt Specht, angesprochen auf die vielen Termine und das häufige Aufeinandertreffen der drei Kandidaten im Wahlkampf.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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