Bundesgartenschau (mit Fotostrecke)

Wie sich Mannheimer Schulen auf die Buga vorbereiten

An den Mannheimer Schulen sind die Vorbereitungen für die Bundesgartenschau fast abgeschlossen. Wir haben uns umgeschaut, was in Klassenzimmern und Werkstätten angefertigt wurde und was genau auf der Buga geplant ist

Von 
Eva Baumgartner
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In der Werkstatt der Eugen-Neter-Schule in der Berufsschulstufe Gartenstadt entstehen Blumen aus Blech. © Eva Baumgartner

Mannheim. Nicht nur auf dem Bundesgartenschau-Gelände, sondern auch in einigen Mannheimer Schulen laufen die allerletzten Vorbereitungen für die Buga. Drei Einrichtungen übernehmen zum Buga-Start am 14. April auf Spinelli sogar die Bewirtschaftung eines Schulgartens: die Eugen-Neter-Schule (ENS) aus dem Mannheimer Norden (Blumenau und Gartenstadt), die Neckarstädter Uhland Werkrealschule und die Diesterwegschule (Lindenhof).

Upcycling im Unterricht

An der ENS arbeiten die jungen Menschen derzeit an mehreren Projekten. Unter der Leitung von Monique Fischer kreieren sie in der sogenannten Upcycling-Gruppe beispielsweise aus alten Tassen neue Dekorationsartikel: „Wir haben alles selbst im Wald gesammelt, damit wir so viel Natur wie möglich unterbringen können“, erklärt Fischer. Die Tassen stammen vom Flohmarkt. Nur ein paar Räume weiter wird gehämmert und geschweißt: Hier entstehen aus Blech große Blumen an Stecken: „Die Blütenblätter werden mit verschiedenen Verzierungen ausgeklopft und verschweißt. Jede ist ganz individuell“, erklärt Peter May, der den Schülerinnen und Schülern mit Rat und Tat zur Seite steht.

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Wie sich Mannheimer Schulen auf die Buga vorbereitet haben

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Auch in der Holzwerkstatt dreht sich alles um die Buga: Hier entstehen aus Fichtenholz klappbare Strandstühle, die gesägt, geschliffen und mit Stoff bespannt werden. „Wer in welcher Gruppe mitarbeitet, das haben die Klassenlehrer nach den Vorlieben der Schüler eingeteilt“, sagt Aljoscha Träger, Technischer Oberlehrer und Leiter der Berufsschulstufe der ENS. Stoffarbeiten sind dagegen in der Kreativwerkstatt gefragt: Aus bunten und mit Stofffarbe bemalten Stücken entstehen Kissen und Wimpelketten.

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Für Schulleiterin Silvia Challal war es keine Frage, sich an der Buga zu beteiligen: „Wir übernehmen gerne die Bewirtschaftung eines Schulgartens dort, weil wir als Schule mit behinderten Kindern und Jugendlichen die Chance ergreifen wollen, an diesem großen Event zu partizipieren.“ Im schulischen Alltag, in der Pädagogik mit der Schülerschaft, gebe es schon jetzt viele Inhalte, die auch auf der Buga bedient werden sollen: „Wir versuchen, Freiräume zu erkennen und mit den Schülern kreative Gestaltungsmöglichkeiten zu entwickeln. Wir leben nachhaltig und in engem Kontakt mit der Natur.“

Partizipation und Teilhabe

Auf dem Stamm-Schulgelände am Rande des Käfertaler Waldes im Stadtteil Blumenau werde schon lange gegärtnert: „Mit unserem Schulgarten auf der Buga wollen wir jetzt mittendrin im Mannheimer Geschehen sein“, so Challal. Und die aktive Teilnahme auf der Buga solle „ein Zeichen setzten für Partizipation und Teilhabe von behinderten Menschen an einer offenen und bunten Stadtgesellschaft“.

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Die Diesterwegschule ist ebenfalls schon seit Monaten für den großen Auftritt zugange: „Seit Oktober gehen wir Lehrer immer wieder auf die Fläche, planen, besprechen und netzwerken gemeinsam“, berichtet die betreuende Lehrerin der Diesterwegschule, Jeanette Lorson. „Kürzlich wurden auch Erdarbeiten durchgeführt, Mutterboden aufgebracht und Unkraut entfernt“, erklärt Lorson und weist darauf hin, dass ein ganz besonderer Apfelbaum auf der Buga gepflanzt wurde: „Als Grundsteinlegung oder Startschuss für den Beginn der Schüler-Beteiligungsphase des Projektes.“

Ausstellungs- und Aktionsfläche

Die 80 Quadratmeter Fläche auf der Gartenschau besteht aus zwei Bereichen: einer Ausstellungs- und Aktionsfläche sowie einem Teil, der bepflanzt wird. Auf eines der Beete haben die drei Schulen den Apfelbaum gepflanzt. „Von ihm aus werden sonnenstrahlenförmig Beete angelegt“, berichtet Matthias Kaiser, Leiter der Uhland-Werkrealschule, die schon über Jahre eine gemeinsame Beschulung mit der ENS praktiziert, deren Außenklassen teils in der Uhlandschule beheimatet sind. Die Beete werden dann mit Kartoffeln, Bohnen und anderen Gemüsesorten bepflanzt: „Das Thema Ernährung wollen wir nach der Buga nachhaltig fortführen“, so Kaiser. So soll sich beispielsweise das Speisenangebot im Schülercafé danach ausrichten. Ebenso soll das Engagement auf der Blumenschau mit digitalem Lernen verbunden werden: „Entsprechende Schilder an den Beeten, die sich mit einer App abscannen lassen, sollen hierbei helfen“, erklärt der Schulleiter.

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Regionale Unterstützung

Auch weitere Buga-Projekte werden von jungen Menschen aus der Region mitbetreut: „Neben den Kooperationsschulen der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gibt es den Partner Acker e.V., der mit der Bertha-Hirsch-Schule im Rott und zwei Kindertageseinrichtungen (Christuskindergarten und Evangelische Kindertagesstätte Stadtzwerge) kooperiert, die auch jeweils einen Acker betreuen und regelmäßig während der Buga auf das Gelände kommen, um die Fläche zu pflegen“, teilt die Pressestelle der Buga mit. „Das passiert alles im Rahmen der beiden Programme GemüseAckerdemie (Schule) und AckerRacker (Kita) - ein auf mehrere Jahre angelegtes Projekt zum Thema Schulgarten, bei dem das erste Jahr der Kooperation auf der Buga stattfinden wird.“

Redaktion Eva Baumgartner gehört zur Lokalredaktion Mannheim.

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