Mannheim. Sie hat besonderes Wasser verwendet, am Morgen noch eigens aus dem neu angelegten Augewässer geschöpft: Damit taufte Daniela Franz, die Frau von Oberbürgermeister Peter Kurz, auf der Bundesgartenschau eine neue Rosenzüchtung auf den Namen „Spinelli“. Sie ist als dauerhafte Erinnerung an das sommerlange Fest bereits im Handel.
Farbe soll für Freude, Energie, Licht stehen
„Es ist ein schöner, klangvoller Name“, so Jens Krüger von Rosen Tantau, einem auf Rosenzüchtung spezialisierten Familienunternehmen in Uetersen, Schleswig-Holstein, das zu den bedeutendsten Rosenzuchtbetrieben weltweit zählt. Sechs bis acht Jahre arbeite er an solch einer neuen Sorte, ehe sie bei einer Gartenschau präsentiert werde. Dabei handle es sich jetzt um eine gelbe Strauchrose mit dunkelgrünem Laub, die „extrem gute Blattgesundheit“ aufweise und als eine Bienen- und insektenfreundliche Rose der Zukunft gilt. „Sie passt wunderbar zu den Leitthemen der Mannheimer Bundesgartenschau“, so der Züchter. Ihre Farbe stehe für Freude, Energie, Licht und besonders für Optimismus und Weisheit, meinte Jens Krüger. Damit werde die Rose „ein Sonnenschein im Garten“, und sie erinnere noch dazu an eine mutige Persönlichkeit.
Damit meinte er Dominic Spinelli, Gefreiter in einer Sanitätseinheit der US-Armee. Er war kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland gefallen, als er versuchte, verwundete Kameraden zu retten. 1948 benannte die US-Armee die Feudenheimer Kaserne, die jetzt Gelände der Bundesgartenschau ist, nach ihm. Der dadurch entstandene Park und der Platz vor den alten Häusern der früheren Kaserne, die erhalten werden, trägt weiter seinen Namen.
Kreis geschlossen
Nach einem Politiker wolle er keine Rosensorten mehr benennen, erzählte Jens Krüger – denn die auf den Namen „Helmut Kohl“ getaufte Sorte habe sich bald nicht mehr verkauft. Allerdings habe es auch mal einen Politiker mit dem Namen Spinelli gegeben, entgegnete Oberbürgermeister Peter Kurz und erinnerte an den italienischen Politiker Altiero Spinelli, einer der Gründerväter der Europäischen Union in den 1940er bis 1970er Jahren.
Für Kurz und seine Frau schloss sich mit der Rosentaufe ein Kreis, wie er sagte. 2008, bald nach Beginn seiner Amtszeit als Oberbürgermeister, habe er schon einmal eine Rosentaufe vollzogen – damals für das Kongresszentrum auf den Namen „Rosengarten“. Auch die war übrigens gelb. „Das ist jetzt ein sehr schöner Bogen, der sich da schließt“, so Kurz. „Wir haben uns mit Ihnen immer sehr wohlgefühlt“, bedankte sich Jürgen Mertz, Präsident des Zentralverbandes Gartenbau, beim scheidenden Oberbürgermeister für die gute Zusammenarbeit bei der Vorbereitung der Buga. Trotz der schwierigen Situation, der Bauzeit während der Corona-Pandemie und der steigenden Energiekosten nach dem Ukraine-Krieg, sei die Mannheimer Schau eine wunderbare Chance, die Kompetenz der Branche zu präsentieren. Zugleich lobte Mertz das gärtnerische Team der Mannheimer Buga unter Leitung von Lydia Frotscher als „brillant“.
Mannheimer Gärtner prämiert
Vor der Rosentaufe wurden auch die Preise an die Gärtner verliehen, die bisher erfolgreiche Ausstellungsbeiträge im Freiland und bei Hallenschauen gezeigt hatten. Dabei erhielten die Feudenheimer Floristin Stephanie Büchler mit ihrer Partnern Petra Schwörer aus Schifferstadt für die Hallenschau „Attention!“ gleich zwei große Goldmedaillen und einen Ehrenpreis. Harald und Ellen Waibel (Neuhermsheim), die für die Hallenschau „Welt retten, Geld sparen, Style“ Pflanzen lieferten und sie mit aufbauten, bekamen eine große Goldmedaille.
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