Bundesgartenschau

Was eine Bürgerinitiative auf Spinelli erhalten will

Die Buga endet, Spinelli bleibt. Nur wie? Lieber ein Lehrgarten als eine Wüste - das ist die Devise einer spontan gegründeten Interessengemeinschaft Spinelli, die Vorschläge macht, was man erhalten könnte

Von 
Peter W. Ragge
Lesedauer: 
Die Beete, für die eigens die Beton-Straßen aufgebrochen wurden, und die kleinen Hügel sollen nach Ansicht der Initiative erhalten bleiben. © Michael Ruffler

Mannheim. Eine „Interessengemeinschaft Spinelli“ hat an den Oberbürgermeister und alle Fraktionen des Gemeinderats appelliert, „den geplanten Geländerückbau nochmals zu überdenken“. Man solle „überprüfen, ob und in welcher Form Teile des Spinelli-Areals in der derzeitigen Form erhalten oder ausgebaut werden können, ohne den naturschutzrechtlichen Vorgaben zu widersprechen“, heißt es in dem Brief: „Alternativ sollte geprüft werden, ob und in welcher Form diese Bestimmungen geändert werden können“.

Fotostrecke

Die schönsten Bilder von der Mannheimer Buga

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
18
Mehr erfahren

Formuliert wurde das in einer Runde, die sich am Montagabend recht spontan am langen „Tisch der Nationen“ getroffen hat. Buga-Gästeführer waren dabei, Ehrenamtliche vom Buga-Freundeskreis und von der Kirche, ein Musiker, Anwohner, zwei Bezirksbeiräte.

Beete und Bäume erhalten

Sie fordern, das Gelände solle „nicht wieder zu einer reinen Wüste verkommen“, sondern man müsse „trotz naturschutzrechtlicher Anforderungen ein Mindestmaß an Bepflanzung und Geländemodellierung und damit Aufenthaltsqualität und Nutzungsmöglichkeiten attraktiv erhalten“. Hierdurch wären die Ausgaben für die Geländemodellierungen nachhaltig angelegt, und es würden Kosten eingespart durch den Wegfall eines Teils des Aufwands für den Rückbau.

Als Beispiel nennen sie den Erhalt von Stauden auf einzelnen Anpflanzungen sowie auf den frisch angelegten Beeten mitten auf den aufgebrochenen Betonstraßen sowie den Erhalt von einigen ausgewählten Bäumen, „um der Klimaerwärmung und somit Steppen- bzw. Wüstenbildung entgegenzuwirken“.

Mehr zum Thema

Kommentar Nach der Buga: Spinelli muss mehr als dröges Brachland sein

Veröffentlicht
Kommentar von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren
Bundesgartenschau (mit Fotostrecke)

Das Spinelli-Areal nach der Buga - so positionieren sich die Parteien

Veröffentlicht
Von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren
Bundesgartenschau

Was nach der Buga in Mannheim bleibt - und was nicht

Veröffentlicht
Von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren

Schon jetzt würden sich der Essigbaum sowie Brombeerhecken verstärkt ausbreiten. Für die Pflege schlägt die Initiative Finanzierungspatenschaften von Firmen vor und signalisiert auch die Bereitschaft, dass Bürger Pflegepatenschaften übernehmen könnten.

Gegen Großveranstaltungen

Als künftige Nutzungsideen nennen sie einen Lehrgarten, Mikrolandwirtschaft als Ersatz für die von der Stadt gekündigten Felder in der Nähe des Weiherwegs sowie zusätzliche Flächen gerade für Bewohner der Neubaugebiete Spinelli und Franklin sowie Festplätze im Freien für Vereine, Kirchen und Familien. Für das von der Stadt geplante Kinder- und Jugend-Naturbildungszentrum könnten auf dem Areal auch Experimentierflächen entstehen.

Die stark genutzte Weinbar sollte nach Ansicht der Bürger erhalten, der Weinberg zumindest probeweise für weitere zwölf Monate an dieser Stelle bewirtschaftet werden.

Ausdrücklich plädiert die Initiative für den Verzicht auf den geplanten Abriss der früheren Heizzentrale der US-Armee, die während der Buga als „i-Punkt grün“ genutzt wurde. Hier - alternativ in die Multihalle im Herzogenriedpark - könnte entweder das Lapidarium einziehen, oder man schaffe Ausstellungsflächen für Künstler sowie einen alternativen Konzertraum. Auch die Ausstellung in der U-Halle zur Vergangenheit des Geländes, zur Konversion und zum Grünzug solle erhalten werden.

Ausdrücklich wendet sich die Initiative aber gegen die Freigabe des Geländes für Großveranstaltungen oder Festivals, was mit Parkproblemen und starker Lärmbelästigung für die Bewohner umliegender Stadtteile verbunden wäre.

Redaktion Chefreporter

Thema : Buga 23 in Mannheim

  • Bundesgartenschau So sieht es jetzt auf dem Buga-Gelände in Mannheim aus

    Ende Januar soll auch der letzte Teil des Mannheimer Spinelli-Geländes der Bundesgartenschau wieder an die Öffentlichkeit zurückgegeben werden. Wie der Rückbau lief und was dort jetzt noch ist.

    Mehr erfahren
  • Bundesgartenschau Was aus einem Gebäude der Mannheimer Buga wird

    Die Bundesgartenschau-Gesellschaft, die das große Fest vorbereitete und durchführte, wird nun aufgelöst. Das ist in ihrem Verwaltungssitz am Feudenheimer Wingertsbuckel geplant

    Mehr erfahren
  • Bundesgartenschau Was eine Mannheimer Buga-Mitarbeiterin jetzt auf der Gartenschau Wangen macht

    Sie begrüßte in Mannheim die Besucher, jetzt betreut sie über 900 ehrenamtliche Helfer bei der Landesgartenschau in Wangen: Ingrid Dickes. Und es gibt noch mehr Mannheimer Spuren im Allgäu

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen