Sie sind so riesig, dass sie alle Beete überragen: die größten Blumen der Bundesgartenschau erreichen nämlich eine Höhe von vier Metern. Es sind der feuerrote Klatschmohn „Mohnfred“ und „Sunny“ als leuchtend gelbe Sonnenblume. Auf Stelzen laufend, unterhalten die beiden Riesenblumen aus Stoff auf dem Spinelli-Areal die Besucher der Bundesgartenschau, erleben immer wieder mal verdutzte, mal verwunderte Blicke und oft ein Lächeln.
Die "Zeit" macht die Stelzenläufer zu den Maskottchen der Buga
Als die „Zeit“ ein Foto von ihnen entdeckt hat, machte die Wochenzeitung die beiden Stelzenläufer gar zu den Maskottchen der Mannheimer Bundesgartenschau. Doch das gibt es ja nicht und das sind sie nicht, aber sehr beleibt sind die laufenden Pflanzen bei den Besuchern schon. „Vielen geht es Herz auf, wenn sie uns sehen, das spürt man richtig“, sagt Michael Wibbelt, der als „Mohnfred“ unterwegs ist - mit wechselnden Kolleginnen im Kostüm der Sonnenblume.
Der Sozialpädagoge, Jongleur und Klinik-Clown aus Siegen war auch schon bei der Bundesgartenschau in Koblenz und mehreren Landesgartenschauen im Einsatz. da habe ihn das Mannheimer Buga-Team entdeckt und gebucht. Nun ist er immer mal wieder unterwegs, meist auf gut befestigten Wegen zwischen U-Halle und Hauptbühne - denn es gilt ja für die Riesenblumen, das Gleichgewicht zu halten.
Dabei sollen sie nicht einfach nur schön sein und ein Fotomotiv darstellen, sondern mit den Besuchern ins Gespräch kommen. „Interaktion ist unser Auftrag“, formuliert er, und es lässt sich oft beobachten, dass das auch gut funktioniert. „Wir sind nicht nur Eyecatcher“, freut er sich, „sondern versuchen, das mit Leben zu füllen, und das kommt auch fantastisch an“, sagt Wibbelt.
Stelzenläufer schicken Besucher auf Entdeckungsreise
So versuchen sie, das Publikum zu einer Entdeckungsreise auf dem Gelände zu animieren, Tipps zu geben und die Menschen aktiv anzusprechen - auch mit Situationskomik. Und selbst dem Regen versuchen sie, noch etwas Positives abzugewinnen: „Naja, wenn die Regenschirme bei den Besuchern aufgehen, dann sieht das doch so aus, als wenn die Knospen von Blumen aufgehen“, meint Wibbelt.
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Und dann gebe er eben Tipps, wo man sich bei Regen gut aufhalten könne - bei vielen interessanten Ausstellungen in der U-Halle etwa. Und ein Aussteller vom Experimentierfeld habe ihm kürzlich einen frisch geernteten Palmkohl geschenkt. „Den gab es dann als Suppe zum Abendessen“, erzählt Wibbelt: „War lecker!“
Für seine Auftritte ist er bundesweit unterwegs, auch in China im Deutschen pavillon bei der Gartenbau-Expo in Peking war er schon. Oft ist er auf Stadt- und Straßenfesten zu sehen. Was ihm im Vergleich dazu an der Mannheimer Bundesgartenschau aber auffalle, ist das „total entspannte“ Publikum.
„Die Leute schlendern ganz ruhig, sind sehr interessiert und aufmerksam, nicht so hektisch wie bei Stadtfesten“, findet er: „Es ist total schön hier!“ Nur er selbst habe von der Entspannung, die er bei den Besuchern spüre, noch nichts gehabt: „Leider kam ich noch nicht dazu, mir mal die ganze Buga anzuschauen“, bedauert er, aber das wolle er unbedingt noch tun. „und einmal Seilbahn fahren“, freut er sich - aber dann natürlich ohne Stelzen.
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