Bundesgartenschau

Warum ein Firmenlogo im Acker in der Au zu sehen ist

Von der Seilbahn aus erkennt man es gut: John Deere steht in großen Buchstaben in einem Feld. Das sieht fast aus wie ein Kornkreis. Wie es entstanden ist und was es bedeutet

Von 
Peter W. Ragge
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112 Meter breit und von der Seilbahn aus gut zu sehen: das Logo von John Deere in einem Acker in der Feudenheimer Au. © Firmenbild

Mannheim. Wer aus der Seilbahn der Bundesgartenschau hinunter in die Feudenheimer Au schaut, staunt derzeit: In einem Feld sieht man, einem Kornkreis ähnlich, ein großes Logo von John Deere - 112 Meter breit und 74 Meter hoch. Es ist ein riesiges Musterbeispiel für Präzisionslandwirtschaft, die der Mannheimer Landmaschinenhersteller in kleinerem Format auch auf dem Spinelli-Areal selbst demonstriert.

Der Acker gehört der Stadt, ist vom Feudenheimer Landwirt Heinrich Heckmann gepachtet. Er hat hier Gerste angebaut und sie im Sommer abgeerntet. Dann folgt, vor der Aussaat von anderem Korn oder Mais, üblicherweise der Anbau der sogenannten Zwischenfrucht. Meist handelt es sich um Senf. „Das macht man, damit das Feld weiter genutzt ist, damit die Nährstoffe aus dem Acker nicht ausgewaschen und der Boden bei starkem Regen nicht ausgespült wird“, erläutert Ralf Lenge von John Deere. Der Senf werde aber nicht genutzt und geerntet, „sondern vor der nächsten Saison einfach in den Boden eingearbeitet,um die Humusschicht zu stärken“, erläutert er.

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Diesmal beackerte aber nicht Heckmann sein Feld, sondern Experten vom John Deere-Entwicklungszentrum Kaiserslautern - mit einem in Mannheim hergestellten Traktor sowie einem speziellen, programmierbaren digitalen Säapparat. „Dort haben wir das Aussehen des Logos eingegeben“, erklärt Lenge. Die Sämaschine lasse dann das Logo einfach frei und bringe dort kein Saatgut aus, während der Rest des Feldes von Tag zu Tag stärker bewachsen ist, bis Oktober. „In den nächsten Tagen wird sich das Logo daher immer noch deutlicher abzeichnen, wenn die Zwischenfrucht mehr Blattmasse entwickelt hat“, so der Vertreter des Landmaschinenherstellers.

Möglich sei dies dank einer sogenannten Applikationskarte, welche die Sämaschine vollautomatisch steuert. Mit Hilfe von GPS, also einem auf Satellitensignalen basierenden Navigationssystem, erkennen Traktor und Sämaschine genau die Position auf dem Feld und schalten die Säaggregate jeweils ein und aus.

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Nicht so auffällig wie in der Au, in kleinerem Maßstab, ist John Deere auf dem Spinelli-Areal im Experimentierfeld präsent. Das Unternehmen wolle „am Standort unserer größten europäischen Fabrik moderne Landwirtschaft erlebbar machen“ und „zeigen, wie sich Landwirte für eine nachhaltigere Landwirtschaft einsetzen“, so Markwart von Pentz, Europa-Chef von John Deere. „Wir wollen vermitteln, dass künftig jeder Tropfen und jedes Korn zählt, wenn wir dem Klimawandel begegnen und unsere Lebensqualität in den Städten und auf dem Land sichern wollen“. So zeigt John Deere einen mit alternativen Kraftstoffen wie Pflanzenöl betriebenen Traktor, um den Kohlendioxin-Ausstoß von Landmaschinen zu verringern.

In einem kleinen Maisfeld präsentiert John Deere, wie mit einem Traktor und einer Hackmaschine Unkräuter mechanisch bekämpft werden - wobei ein hochmodernes GPS-Lenksystem hilft. „Digitale Landwirtschaft hilft, weniger Dünger und weniger Pflanzenschutzmittel zu verbrauchen und doch bessere Ernteergebnisse zu erzielen“, erläutert Lenge. Im Experimentierfeld ist ein wird auch demonstriert, weshalb Landwirte Blühstreifen als Lebensraum für Insekten um ihre Felder anlegen. Weitere Informationen gibt es in einem Info-Pavillon mit Sitzgelegenheiten.

Redaktion Chefreporter

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