Bauen

M-Hochhaus auf Franklin: Probleme mit dem Boden

Beim geplanten M-Hochhaus in Mannheim-Franklin gibt es Schwierigkeiten mit der Tragfähigkeit des Bodens. Was das für den Bau bedeutet, ist unklar. Klar ist: Ohne das M bekäme Franklin eine unflätige Stadtteil-Silhouette

Von 
Timo Schmidhuber
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Mannheim. Vier spektakuläre Hochhäuser in Form der Buchstaben H, O, M und E sollen die markante Silhouette des neuen Stadtteils Franklin werden. Gemeinsam ergeben sie das Wort HOME, zu Deutsch: Zuhause. Während der Bau der Gebäude H, O und E bereits läuft, könnte es beim M unvorhergesehene Probleme geben. Nach Informationen dieser Redaktion ist der Untergrund am geplanten Standort in der Birkenauer Straße möglicherweise nicht fest genug für ein Gebäude mit 15 Stockwerken.

"Weniger tragfähig als ursprünglich angenommen"

Diese Informationen bestätigte ein Sprecher der für Franklin zuständigen Projektentwicklungsgesellschaft MWSP auf Anfrage: „Untersuchungen haben ergeben, dass die Bodenbeschaffenheit des Grundstücks in Teilen weniger tragfähig ist als ursprünglich angenommen, was aber den Bau eines Gebäudes wie dem Hochpunkt M nach aktuellem Stand nicht zwingend verhindert.“ Für weitere Fragen verweist die MWSP an den Investor - den Saarbrücker Projektentwickler RVI.

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"Auswirkungen werden derzeit ermittelt"

Auch RVI bestätigt, die Tragfähigkeit des Bodens sei „weniger gut als ursprünglich angenommen“, so eine Sprecherin. „Die Auswirkungen der veränderten Bodensituation hinsichtlich Gründung und Bauwerk werden derzeit ermittelt.“ Auf die Frage nach dem Zeitplan für den Bau des M erklärt sie: Da die Analyse noch nicht abgeschlossen sei, könne man aktuell keine Aussagen über den Zeitplan treffen.

Sportfläche oben auf dem Dach

Von Beginn an war geplant, dass das M als letztes der vier Hochhäuser fertig werden sollte. Als Baustart war zuletzt 2024 genannt worden, die dann Fertigstellung zwei bis drei Jahre später. Geplant sind 170 Wohnungen mit einem bis drei Zimmer, auf dem Dach ist eine Sportfläche vorgesehen. RVI hatte vergangenes Jahr erklärt, die Wohnungen sollen von Privatpersonen als Kapitalanlage erworben und weitervermietet werden. Zum Kauf- und zum Mietpreis hat RVI bislang noch keine Zahlen genannt.

Investor baut auch O-Gebäude

Der Investor baut auch das O-Gebäude in der Thomas-Jefferson-Straße, ebenfalls mit 15 Etagen. Die ersten sind bereits zu sehen, fertig sein soll das Haus im kommenden Jahr. Die 135 Wohnungen will RVI verkaufen. Ende 2021 hatte der Investor einen Verkaufspreis von 6700 bis 9000 Euro pro Quadratmeter genannt - aktuelle Preisangaben macht er nicht.

Das Mannheimer O-Hochhaus auf Franklin. © Projektentwickler RVI

GBG baut H und E

Die zwei anderen Hochpunkte H und E, beide in der George-Washington-Straße, baut die städtische Wohnungsgesellschaft GBG. Das E-Gebäude ist am weitesten, im Herbst sollen die 110 Wohnungen fertig sein.

So soll das „E“ aussehen, wenn es fertig ist. © Staub Berlin

Die GBG will sie verkaufen, zu einem Quadratmeterpreis von rund 6000 Euro. Auch beim H laufen die Arbeiten, die 130 Mietwohnungen sollen 2024 oder 2025 fertig sein.

"Schlampe" statt "Zuhause"?

Ob und wie die Schwierigkeit mit der Tragfähigkeit des Bodens beim Bau des M zu lösen ist, das geht aus den Stellungnahmen von MWSP und RVI nicht hervor. Klar ist hingegen, dass das Gebäude für die geplante Franklin-Silhouette natürlich extrem wichtig wäre. Nicht nur, weil es ohne M kein HOME gibt. Auch deshalb, weil das Wort HOE im Englischen eine ziemlich unschöne Bedeutung hat. Er bedeutet so viel wie „Schlampe“.

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

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