Bundesgartenschau

Heilbronner "Seeigel"-Holzpavillon nimmt Kurs auf Buga in Mannheim

Er gilt als architektonisch einmalig und hat in Heilbronn bereits bewiesen, wie er eine Bundesgartenschau bereichern kann: Ein Holzpavillon in Form eines Seeigels wird jetzt abgebaut und auf Spinelli neu aufgestellt

Von 
Peter W. Ragge
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Der Abbau des Holzpavillons der Heilbronner Bundesgartenschau, der auch in Mannheim verwendet wird, hat begonnen. © Stadt Heilbronn

Mannheim. Er war eine architektonische Attraktion der Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn - und kommt nun nach Mannheim: der Holzpavillon. Derzeit wird die weltweit einzigartige, weitspannende Tragkonstruktion, die vollständig computergestützt und robotisch hergestellt worden war, in Heilbronn abgebaut. Im Dezember ist der Transport nach Mannheim vorgesehen.

Im künftigen Buga-Eingangsgebäude, einer ehemaligen Panzer-Reparaturhalle, wird er zwischengelagert und im Frühjahr dann aufgerichtet. Am Rande des Experimentierfelds in der Nähe des Nordeingangs vom Spinelli-Areal ist sein künftiger Standort. Die Metropolregion Rhein-Neckar will ihn nutzen, um ihr großes Kultur- und Freizeitangebot, Wirtschaft und Wissenschaft zu präsentieren. Dazu bietet der Raum eine „sehr gute Akustik und eine einzigartige architektonischen Atmosphäre“, wie es 2019 in Heilbronn hieß.

"Zeichen der Nachhaltigkeit"

Christoph Trinemeier, der Leitende Direktor des Verbands Region Rhein-Neckar (VRRN), betrachtet die Wiederverwendung als besonderes „Zeichen der Nachhaltigkeit“. Es war auch immer klar, dass der besondere Pavillon nach der Zeit in Heilbronn ein „zweites Leben“ bekommen soll. Das verlangte bereits die Landesregierung, als sie das Projekt mit 2,5 Millionen Euro förderte.

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Der Pavillon aus Lärchenholzplatten ist sieben Meter hoch und bietet eine Fläche von 500 Quadratmetern. Ziel war eine maximale Spannweite bei minimalem Materialeinsatz - und tatsächlich schaffte man eine stützenfreien Spannweite von 30 Metern. Der nach Vorbild eines Seeigels entworfene Bau entstand als Forschungsprojekt am Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen der Universität Stuttgart und am Institut für computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung.

Per Roboter montiert

Er sollte Vorbild für neue Baustoffe und Herstellung mit Robotern sein. Dazu wurde eigens eine neuartige, transportable, 14-achsige Roboter-Holzfertigungsplattform für den automatisierten Zusammenbau der maßgeschneiderten Segmente entwickelt. Die Auflage war aber auch, er müsse vollständig wiederverwendbar konstruiert werden.

Nur acht Wochen dauerte 2019 der Aufbau - für den Abbau ist eine ähnliche Zeit veranschlagt. Derzeit wird in den Pavillon eine Stützkonstruktion eingebaut, damit er beim Abbau nicht in sich zusammenfällt. Wenn Schwerlastgerüste die Bögen, also die tragenden Teile, stabilisieren, werden nach und nach die sechseckigen Segmente mit einem Hydraulikstempel nach oben gedrückt und entfernt. Schon nach den ersten Schritten zeigte sich, dass die Furnierschichtholzplatten aus Fichte unter der Deckschicht völlig ohne Schäden sind. „Sie sehen quasi aus wie neu, als wären sie gerade erst installiert worden“, zitiert die „Heilbronner Stimme“ einen Mitarbeiter der Holzbaufirma.

Redaktion Chefreporter

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