Bundesgartenschau

Die ersten Kabinen der Mannheimer Buga-Seilbahn sind da

Sie kommen per Schwertransport aus Österreich: Die Gondeln der Seilbahn, die zur Bundesgartenschau Luisenpark und Spinelli-Gelände verbindet, werden derzeit angeliefert

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Peter W. Ragge
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Per 40-Tonner angeliefert und per Kran abgeladen: Die ersten Seilbahnkabinen der Bundesgartenschau sind auf Spinelli angeliefert. © Michael Ruffler

Mannheim. Sie sind noch weiß verhüllt, aber das quadratische Logo mit den großen Buchstaben „BUGA“ ist gut sichtbar: Auf dem Spinelli-Gelände stehen jetzt die ersten Kabinen der Seilbahn, die zur Bundesgartenschau 2023 den Luisenpark mit dem Spinelli-Gelände verbinden. Noch in dieser Woche sollen sie erstmals in die Luft gehen.

Für Anton Madlener und seine Kollegen hat der Tag früh angefangen. Um 5 Uhr sind sie bei der Firma Doppelmayr, Weltmarktführer im Seilbahnbau, an ihrem Hauptsitz in Wolfurt losgefahren. In einer Kolonne von drei 40-Tonnern bringen sie zusammen zwölf Kabinen nach Mannheim. Auch die nächsten Tage stehen solche Fahrten an.

In den Alpen gebaut

„Nichts Besonders“ sei die Tour. „Die haben ja kein Gewicht, da sind wir schwerere Sachen gewohnt“, so der Fahrer einer Schwertransportspedition, der schon 20 Jahre solche 40-Tonner für Doppelmayr steuert. Allerdings sind die Strecken sonst nicht so lange und nicht so flach. „Meist geht es in die Alpen“, sagt er.

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Die Mannheimer Kabinen kommen dafür aus den Alpen. Gebaut werden sie in Olten in der Schweiz, bei dem Doppelmayr-Tochterunternehmen CWA. Von La Paz in Bolivien bis Las Vegas in USA hat es Kabinen geliefert, zuletzt auch für die Weltgartenbauausstellung in der niederländischen Stadt Almere. Und die werden in Mannheim wiederverwendet: Die 34 Kabinen von dort sind daher in die Schweiz gebracht, generalüberholt und neu beklebt worden. „Man musste ein paar Teile austauschen, weil die Steuerung hier etwas anders ist“, erläutert Nadine Haas, Projektleiterin bei der Firma Doppelmayr für die Mannheimer Seilbahn.

Die ist komplett in Frauenhand: Während Nadine Haas das Projekt für die Hersteller- und Betreiberfirma Doppelmayr steuert, leitet es Architektin Chrakhan Ismail auf Seiten der Bundesgartenschau-Gesellschaft. Sie lächelt zufrieden, denn alles klappt termingerecht. Und das trotz der Umwege: Wegen der Zollformalitäten müssen die Kabinen aus der Schweiz über Österreich nach Deutschland gebracht werden. Das gilt für die 34 generalüberholten Gondeln ebenso wie für die 30 Kabinen, die neu für Mannheim hergestellt werden.

Die Projekt-Chefinnen: Chrakhan Ismail (v.l.) und Nadine Haas. © Michael Ruffler

Ein Kran hievt die jeweils 650 Kilogramm schweren, 2,70 Meter hohen und fast ebenso langen Teile vorsichtig von den Pritschen der Laster. Das geht schnell und routiniert: Ein paar Kommandos in hörbar österreichischem Dialekt, und schon stehen sie vor der Antriebsstation auf dem Spinelli-Gelände. Hier erhalten sie noch das, wie Nadine Haas erläutert, „Gehänge“ und die Klemme, mit denen die Kabinen dann ins Seil gehängt werden. 23 der Gondeln heben noch diese Woche erstmals ab. Am Seil fahren sie in den Luisenpark, den die schweren Laster nicht anfahren, um dort Wege und Rasen nicht zu beschädigen. Diese 23 Kabinen werden in der dortigen Seilbahn-Station geparkt, 23 andere Kabinen in der Station auf Spinelli und 18 in der speziell hinter der Antriebsstation errichteten Garage.

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Diese erste Fahrt der 23 Kabinen dient aber nur dem Transport. „Die nächsten Wochen gibt es noch viele Einstellarbeiten, technische, elektrische und mechanische Prüfungen“, erläutert Chrakhan Ismail. Vermutlich im Februar, so der Zeitplan, werde die endgültige Abnahme der Strecke sein, ab Anfang April dann der rein interne Vorbetrieb, um das Personal einzuweisen, damit zum Start der Bundesgartenschau am 14. April alles klappt.

Während der 178 Tage sollen auf der 2049 Meter langen Strecke zwischen Luisenpark und Spinelli-Gelände mit den 64 – je zehn Personen fassenden – Kabinen pro Stunde und Richtung 2800 Passagiere befördert werden können. Die Fahrt dauert sieben bis acht Minuten und ist im Eintrittspreis enthalten.

Danach, so bekräftigt Nadine Haas, werde die gesamte Anlage einschließlich aller zehn Stützen wieder abgebaut und von der Firma an anderer Stelle wiederverwendet. Schließlich bestehe jede Seilbahn aus einem Baukastensystem, insofern könnten die Stationen variiert oder die Stützen verkürzt oder verlängert werden.

Redaktion Chefreporter

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