Bundesgartenschau

Das planen die beiden großen Kirchen für die Buga in Mannheim

120 ehrenamtliche Helfer gestalten den Beitrag der beiden großen Kirchen auf dem Spinelli-Gelände

Von 
Peter W. Ragge
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Nach der T-Shirt-Anprobe: ein Teil der ehrenamtlichen Helfer der Kirchen auf der Buga bei einem der Vorbereitungstreffen. © Thomas Tröster

Mannheim. Von 34 für zierliche Frauen bis 48, also XXL-Format – in allen Größen sind die grünen T-Shirts an diesem Abend gerichtet. „Möglichmacher“ steht überall auf dem Rücken, und davon gibt es mehr als gedacht. Rund 120 ehrenamtliche Helfer haben sich gemeldet, dass sie im „MöglichkeitsGarten“ mitarbeiten wollen in dem sich das evangelische und das katholischen Dekanat bei der Bundesgartenschau 2023 auf dem Spinelli-Gelände präsentieren.

„Wir hätten nicht gedacht, dass es auf Anhieb klappt, dass sich gleich nach dem ersten Aufruf genügend Leute melden“, freut sich Barbara Kraus. Die katholische Gemeindereferentin, die evangelische Pfarrerin Nina Roller sowie Grafikerin Valentina Ingmanns als Projektkoordinatorin leiten den ökumenischen Auftritt auf der Gartenschau. Regelmäßig treffen sie sich jetzt schon mit den ehrenamtlichen Helfern, so wie an diesem Abend in St. Hildegard zur Anprobe der grünen T-Shirts.

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„Ein freudiger Abend“, sagt Nina Roller, die zunächst eine kurze Andacht hält. Denn neben organisatorischen Fragen geht es stets auch um geistige Impulse und darum, die verschiedenen Talente der ehrenamtlichen Helfer besser kennenzulernen – und sie richtig einzusetzen.

Christiane Brasse-Nothdurft etwa ist bekannt für ihre Musik – 39 Jahre war sie Kantorin der Evangelischen Gemeinde Neckarstadt. „Aber seit zwei Jahren bin ich im Ruhestand, ich habe Zeit und freue mich auf eine kreative Tätigkeit an der frischen Luft“, begründet sie, warum sie sich gemeldet hat. „Und ich denke, dass ich gut kommunizieren und Begeisterungsfähigkeit einbringen kann“, ist sie überzeugt.

Richtfest im Oktober

„Ich liebe Gärten, gehe gerne unter Menschen, rede gerne“ – so begründet Hanna Schwichtenberg, ohnehin in ihrer Gemeinde schon lange kirchlich engagiert, warum sie sich für den Einsatz auf der Bundesgartenschau gemeldet hat. Auch sie ist im Ruhestand. „Ich habe also Zeit, aber es ist ein Projekt auf Zeit, das finde ich gut“, so Schwichtenberg.

Auch Peter Leidig und Hans-Peter Schnitzer sind Ruheständler und in ihren jeweiligen Gemeinden engagiert. „Da bietet es sich doch an, jetzt auch etwas auf der Bundesgartenschau zu machen“, meint Peter Leidig. Schnitzer findet es auch „wichtig, dass wir als Kirche, als Christen uns nicht nur untereinander treffen, sondern raus gehen zu den Menschen und nicht nur hoffen, dass sie zu uns kommen“, begründet er seine Motivation.

„Froh, dass die Kirche präsent ist“ äußert sich ebenso Eva Pelzl, „und dazu möchte ich gerne einen Beitrag leisten“. So geht es auch Elisabeth Müller. Die Kirche – „der Glaube, nicht die Institution“, wie sie klarstellt – sei „immer wichtig in meinem Leben gewesen“. Und sie fände wichtig, dass dieser christliche Glaube auch auf der Bundesgartenschau zum Ausdruck komme. Zudem wohne sie „fast in Sichtweite“ des Spinelli-Geländes, da sei es für sie selbstverständlich gewesen, sich gleich zu melden: „Ich freue mich darauf!“

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Auch Astrid Steins freut sich auf ihren Dienst auf der Bundesgartenschau. „Wenn man so ein Ereignis schon mal direkt vor Ort hat, will ich auch richtig dabei sein und mehr miterleben als das, was man nur als Besucher mitbekommt“, so Steins.

Dabei hat das Team der Kirche auf der Buga bewusst darauf geachtet, dass die ehrenamtlichen Helfer aus allen Altersschichten kommen. Daher sind auch Konfirmanden dabei. Dazu zählen beispielsweise Anna Sophia Martin und David Graffeo, beide 14 Jahre alt und von der Thomasgemeinde Neuhermsheim, wo Nina Roller früher Pfarrerin war. „Schon in der Konfirmandenzeit hat es Spaß gemacht, bei Aktionen dabei zu sein“, so David Graffeo. „Und es ist doch toll, wenn auf der Buga auch Jugendliche dabei sind und etwas für Jugendliche geboten wird“, meint Anna Sophia Martin. Roller habe sie ermuntert und gesagt, dass es Aufgaben gäbe, die für ihr Alter geeignet und zuzumuten wären, erzählen beide begeistert.

In der Tat sind ganz verschiedene Talente gefragt – unterteilen sich doch die „Möglichmacher“ in ehrenamtliche Begleiter für Gespräche mit Besuchern und das Programm, in Gärtner für die Pflege des Areals und Anpacker für handfeste Aufgaben beim Auf- und Abbau. Bei mehreren Workshoptagen werden sich die Helfer bis April 2023 noch darauf vorbereiten, während der 178 Tage der Bundesgartenschau Kirche neu erlebbar zu machen. Der Rahmen dafür ist eine etwa 700 Quadratmeter große Fläche am Rande des Experimentierfelds mit einem Kirchenschiff unter buntem Flatterdach aus wiederverwendeten und zurechtgeschnittenen alten Bannern, einem Kreuzgang mit Klangdusche, einem Bachlauf und einem grünen Kirchturm. Schon im Oktober soll Richtfest sein.

Redaktion Chefreporter

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