Bundesgartenschau (mit Video)

Buga 23: In Mannheim blühen schon tausende Blumen

Es grünt und blüht schon auf dem Gelände der Bundesgartenschau in Mannheim. In 14 Tagen ist feierliche Eröffnung mit dem Bundespräsidenten. Doch wird bis dahin alles fertig sein?

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Peter W. Ragge
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Es blüht schon auf dem Gelände der früheren Spinelli-Kaserne, wo in zwei Wochen die Bundesgartenschau startet. © Michael Ruffler

Mannheim. Anemonen, Mohn, Hornveilchen, Stiefmütterchen sowie Goldlack und Kaiserkronen sorgen schon für ein buntes Bild auf vielen Beeten. Aber es wird noch bunter.

„Die Tulpen und die Narzissen gehen noch auf“, sagt Lydia Frotscher, „und die Wolfsmilch wird auch blühen“, ist die Gärtnerische Leiterin der Bundesgartenschau in Mannheim sicher, dass es hier in zwei Wochen noch schöner sein wird. Dann, am 14. April, eröffnet Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Buga 13.

Das neue Zuhause der Pinguine im Luisenpark, unten die drei Panoramascheiben, um die Frackträger auch unter Wasser beobachten zu können. © Michael Ruffler

Noch prägen Bagger das Bild auf der Buga

Klar, noch rollen Radlader mit hohem Tempo auf dem Spinelli-Areal herum, sind Bagger und Kipper zu sehen. Gerade werden auf einem Anhänger Stühle für die Gastronomie gebracht, am künftigen Biergarten riesige Erdnägel als Verankerung der Sonnenschirme in den Boden geschlagen, Sichtblenden vor Toilettencontainer genagelt.

Vorverkauf für Buga-Tickets endet am 13. April

  • Noch bis zum 13. April läuft der vergünstigte Vorverkauf für Tages- und Zweitageskarten sowie Dauerkarten und Gutscheine für die BundesgartenschauDauerkarten und Tageskarten bekommt man bei der Tourist-Info am Hauptbahnhof (Montag bis Donnerstag 10 bis 16 Uhr, Freitag 10 bis 17 Uhr, Samstag 10 bis 14 Uhr) und beim Container der Tourist-Info am Paradeplatz. Der ist Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Zudem sind am Haupteingang des Luisenparks in der Theodor-Heuss-Anlage von 9 bis 19 Uhr von Montag bis Samstag zwei Kassen geöffnet.
  • Da die Dauerkarten personalisiert sind, wird man fotografiert oder muss, wenn die Karte verschenkt werden soll, ein Foto der Person mitbringen, die die Karte erhalten soll.
  • Noch bis 13. April gibt es die Dauerkarten zum reduzierten Vorverkaufspreis. Erwachsene zahlen 130 Euro, später 145 Euro. Die Dauerkarte für junge Menschen bis 24 Jahre kostet jetzt 60 Euro, später 65 Euro, für Begünstigte 85 Euro jetzt, dann 95 Euro. Kinder und Jugendliche bis einschließlich 14 Jahre zahlen nichts. Wer im Vorverkauf erworbene Gutscheine für eine Dauerkarte hat, muss sie bis 13. April einlösen – sonst wird der teurere Preis fällig. Tageskarten gibt es auch beim „MM“-Ticketshop bei Thalia in P 7, im Engelhorn Modehaus, im Engelhorn Sporthaus, im Mercure Hotel F 7 und bei Juwelier Jacob in Feudenheim. Besucherfragen beantwortet die Buga unter der neuen Service-Nummer 0621/3999-2023.

Die Grabsteine der Friedhofsgärtner-Ausstellung stehen alle, viele Mustergärten sind fertig und für den Bühnenbau liegen die Dachelemente bereit.

Gelände wirkt noch grau und wie eine Baustelle

Manches ist noch nicht fertig, „und 14 Tage sind noch eine ganz lange Zeit“, sagt Michael Schnellbach, der Geschäftsführer der Bundesgartenschau, als er Oberbürgermeister Peter Kurz und Journalisten den Sachstand auf dem Garten-schaugelände zeigt. Er sei „freudig-aufgeregt“, so Schnellbach, und stolz, was sein Team bisher geschafft habe.

Zwar gibt Pressesprecherin Corinna Brod offen zu, dass sie „bei Regen schon ein bisschen Angst“ habe, denn da wirke das Gelände noch sehr grau und baustellenartig - aber als nach einem heftigen Regenguss die Sonne auf die fertig eingepflanzten Blumen strahlt, strahlt auch gleich das ganze Buga-Team.

Die Menschen kommen, um Garten zu schauen. Sie wollen ein bisschen nachgestelltes Paradies
Jochen Sandner Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft

Mit 1,3 Millionen gesetzten Blumenzwiebeln und dazu 217 000 im Frühjahrsflor gepflanzten Blumenbeginne am 14. April eben auch eine Blumenschau. Ja sogar das sonst verpönte Wort „Blümchenschau“ nimmt Jochen Sandner in den Mund, „dazu stehen wir“, betont der Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft, welche die Lizenzen für das sommerlange Fest vergibt.

„Die Menschen kommen, um Garten zu schauen. Sie wollen ein bisschen nachgestelltes Paradies“, nur gestalte man das heute eben anders, mit mehr klimaresistenten Pflanzen, die weniger Düngung und Bewässerung bräuchten. „Aber es heißt Gartenschau und es gibt Garten zu schauen“, bekräftigt Sandner.

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Kurz: Buga war der richtige Weg

Freilich stehe das Fest, stehe die Bepflanzung am Ende. „Das Event ist Ergebnis eines langjährigen Entwicklungsprozesses“, erinnert Sandner daran, dass er schon 2011 mit Oberbürgermeister Kurz erste Gespräche geführt hat. Das war jene Zeit, als die Amerikaner beschlossen, ihre Militärflächen freizugeben und die Stadt entschied, sie dann eben selbst zu entwickeln, für Wohnungsbau, Gewerbe oder eben, bei Spinelli, zum überwiegenden Teil als Freiraum für den Grünzug Nordost.

Buga kompakt

Die wichtigsten Infos zur Buga 23 in Mannheim in Kürze:

  • Die Bundesgartenschau in Mannheim fand vom 14. April bis 8. Oktober 2023 statt.
  • Ausgerichtet wurde sie auf dem Spinelli-Gelände zwischen Feudenheim und Käfertal. Auch der Luisenpark wurde mit eingebunden. Der Luisenpark war bereits 1975 ein wichtiger Teil der Bundesgartenschau in Mannheim.
  • Eine Attraktion der Buga 23 war die Seilbahn, die die neuen Anlagen und den Luisenpark miteinander verband. Die Seilbahn war 2049 Meter lang und bestand aus 64 Kabinen. Damit konnten knapp 3000 Passagiere pro Stunde und Richtung befördert werden.
  • Auf der Bundesgartenschau wurden etliche verschiedene Veranstaltungen angeboten: ein Überblick.
  • Die Internetseite der Buga: www.buga23.de
  • Lageplan Luisenpark - hier klicken (PDF-Download)
  • Lageplan Spinelli-Gelände - hier klicken (PDF-Download)

2015/2016, als plötzlich viele Flüchtlinge in den schon leeren Kasernen untergebracht werden mussten, habe das „phasenweise die ganze Konversion infrage gestellt“ und auch dazu beigetragen, dass das Spinelli-Gelände viel später an die Bundesgartenschau-Gesellschaft übergeben werden konnte als geplant.

Doch für Kurz ist nach wie vor klar, dass die Bundesgartenschau der richtige Weg war - eine Entscheidung, die beim Bürgerentscheid 2013 sehr knapp ausfiel. Aber es sei „einfach eine ganz pragmatisch-ökonomische Frage“, weil sich nur durch eine Bundesgartenschau ein solcher Freiraum - immerhin sind von 62 Hektar Spinelli-Gelände 60 Prozent entsiegelt worden - schaffen lasse. Das liege einmal an den Zuschüssen: Von 135 Millionen Investitionen für die Buga, einschließlich Infrastruktur und Neckar-Renaturierung, muss die Stadt nur 62 Millionen Euro tragen.

Wir werden mit den großen Sachen alle fertig
Michael Schnellbach Geschäftsführer der Bundesgartenschau

Zudem drohe ein solches Mammutprojekt „im Alltag der Kommunalpolitik zerredet und immer wieder zurückgestellt zu werden“. Durch eine Bundesgartenschau habe man neben einer besseren Finanzierung ein fixes Datum: „Es braucht den Druck im Kessel“, so Kurz“, „auch wenn wir das hier jetzt mehr erleben als uns lieb war.“

„Aber wir werden mit den großen Sachen alle fertig“, bekräftigt Michael Schnellbach. Selbst der Umbau der U-Halle, die zeitweise ein Sorgenkind gewesen sei, sei inzwischen wieder im Plan - und beim Rundgang ist zu sehen, wie zwischen den beiden Geländeteilen des ehemaligen Güterbahnhofs der US Army eine schöne Grünfläche entstanden ist und derzeit Ausstellungsbeiträge aufgebaut werden. Allerdings solle die „Rauheit und Grobheit“ der einstigen Militärflächen bewusst erhalten werden, betont Schnellbach - geschönt wird da nichts.

Probleme bei den Lieferketten

Ein Problem gibt es im Luisenpark. In der neuen Unterwasserwelt bleiben nicht nur, wie schon bekannt, einzelne Becken leer, sondern die gesamte Anlage wird erst im Mai eröffnet. Lieferkettenprobleme hätten den Planungen „einen Strich durch die Rechnung“ gemacht, bedauert Schnellbach. Und an der neuen Gastronomie werde „bis zur letzten Minute“ gearbeitet.

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Alle Tage außer Karfreitag wird bis 14. April für die Bundesgartenschau gearbeitet. Auf den „letzten Metern wird noch richtig ’rangeklotzt“, sagt Joachim Költzsch, der Luisenpark-Chef. „Was hier schon umgestaltet wurde, ist gigantisch“, zeigt er stolz die sonst weitgehend fertige „Neue Parkmitte“, das neue Dach der Seebühne, das energetisch sanierte Pflanzenschauhaus, den fertigen „Garten der Partnerstädte“ und das neue Pinguingehege, das fast fertig ist. Es werde „eines der größten in Deutschland“, die Tierhaltung dort „um Klassen besser“ und das Publikum kann durch drei Panoramascheiben sehen, was die Tiere unter Wasser machen, so Költzsch.

Diese neuen Tiere sind im Bauernhof im Luisenpark heimisch geworden: Wikingerrinder. Sie haben auch schon Nachwuchs. © Michael Ruffler

Bauernhof für verschiedene Tiere

Allerdings werden, wie er sagt, die 28 Mannheimer Humboldt-Pinguine „erst am Tag vor der Buga“ vom Frankfurter Zoo zurückkehren und vielleicht, so fürchtet Költzsch, in den ersten Tagen etwas scheu sein.

Aber im Bauernhof gibt es neue Tiere - nordische Rassen wie Wikingerrind und Linderödschweine. Daneben sind die neuen Alpakas eingezogen. Bei den Vögeln der Großvoliere „hoffen wir, dass wir sie zeigen dürfen“, verweist Schnellbach auf die Aufstallpflicht wegen der Vogelgrippe, die Mitte April auslaufen soll.

Redaktion Chefreporter

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