Bundesgartenschau

Buga 23: Freie Fahrt für die Mannheimer Seilbahn

Nur sieben bis acht Minuten dauert es, um mit der Seilbahn vom Mannheimer Spinelli-Areal in den Luisenpark zu kommen. Aber diese wenigen Minuten sind ein Erlebnis. Die Seilbahn darf offiziell mit Publikum laufen

Von 
Peter W. Ragge
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Die Seilbahn ist eine der Hauptattraktionen der Mannheimer Bundesgartenschau. © Uwe Anspach/dpa

Mannheim. Man schwebt über Felder im frischen, satten Grün in der Au, sieht von weitem das Grosskraftwerk, kann bis hinüber in die Pfalz schauen. Dann geht es über Kleingärten und Tennisplätze hinweg, noch höher über die Gleise der Östlichen Riedbahn, dann an der großen MTG-Leichtathletik-Anlage entlang und über die Halle einer Spedition.

Es folgen Neckarkanal, Maulbeerinsel und Neckar - schon ist die Fahrt vorbei. Nur sieben bis acht Minuten dauert es, um mit der Seilbahn vom Spinelli-Areal in den Luisenpark zu kommen. Aber diese wenigen Minuten sind ein Erlebnis - das im Eintrittspreis enthalten ist.

2800 Besucher pro Stunde

2,1 Kilometer lang ist die Trasse - Luftlinie. Wenn die Kabinen einen Pfeiler passieren, ruckelt es manchmal ein ganz klein wenig - sonst ist die Fahrt äußerst ruhig, ja sanft. Angetrieben wird die Seilbahn von der Station auf dem Spinelli-Gelände. Das Gegenstück, die Umlenkstation, steht auf der Freizeitwiese des Luisenparks.

In den 64 Kabinen vom Typ „Omega“, die je zehn Personen fassen und alle leicht barrierefrei erreichbar sind, können bis zu 2800 Besucher pro Stunde transportiert werden. Die Geschwindigkeit beträgt etwa 6,5 Meter pro Sekunde.

V. l.: T. Pichler, J. Schäfer, Nadine Haas, Chrakhan Ismail, M. Schnellbach. © Michael Ruffler

„Gute Fahrt“, wünschte jetzt Thomas Pichler, der geschäftsführende Direktor der Firma Doppelmayr, die für Bau und Betrieb verantwortlich ist. Denn jetzt darf die Seilbahn offiziell mit Publikum laufen - alles andere vorher war nur Inbetriebnahme. Zuvor überreichte Joachim Schäfer vom Regierungspräsidium Freiburg, der zuständigen Aufsichts- und Genehmigungsbehörde, offiziell die Genehmigung. „Sie konnte geräuschlos gebaut werden, ohne Unfall“, freute er sich.

Alles wird wieder abgebaut

Die Bundesgartenschau-Gesellschaft hat die Seilbahn nicht gekauft, sondern die Transportleistung als Auftrag vergeben. Den Zuschlag erhielt das österreichische Familienunternehmen Doppelmayr, in Wolfurt (Vorarlberg) zu Hause und als Weltmarktführer auf sechs Kontinenten zu finden. Ein Teil der Kabinen und der Anlagen waren vor Mannheim bereits bei der internationalen Gartenbauausstellung Floriade Expo 2022 in Almere in den Niederlanden im Einsatz und werden hier wiederverwendet.

"Seilbahntechnik kann Frauen begeistern"

Fest vertraglich fixiert ist zudem, dass Doppelmayr die Mannheimer Seilbahn nach der Bundesgartenschau komplett abmontiert und dann andernorts weiterverwendet. Die zehn Stützen, die mit ihrer Höhe zwischen 30 und 45 Metern derzeit die Silhouette in einem Teil von Mannheim prägen, kommen also nach Oktober alle wieder weg - sogar die Betonfundamente müssen ausgegraben werden. Neuer Einsatzort wird Österreich oder Italien. „Derzeit sind wir mit zwei Kunden im Gespräch“, so Pichler: „Uns war wichtig, dass es eine Nachnutzung gibt!“

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Für die gute Arbeit vor Ort dankte er seiner Projektleiterin Nadine Haas und Chrakhan Ismail, Projektleiterin bei der Bundesgartenschau-Gesellschaft. „Seilbahntechnik kann Frauen begeistern“, stellte der Firmenchef fest und lobte: „Sie haben eine tolle Arbeit hingelegt!“

Redaktion Chefreporter

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