Mannheim. In einen „Wertetunnel“ eintauchen, sich an der Umweltsäule informieren oder auf der Begegnungsinsel Gespräche führen – all das wird möglich sein. „Er soll Staunen auslösen und Lust machen, sich mit den Themen zu beschäftigen“, beschreibt David Linse, Leiter des Fachbereichs Internationales, Europa und Protokoll im Rathaus, den Stand, mit dem sich die Stadt Mannheim auf der Bundesgartenschau 2023 in der U-Halle auf dem Spinelli-Gelände präsentieren will. 1,5 Millionen Euro soll der Hauptausschuss dafür bewilligen.
„Mit dem Auftritt auf der Bundesgartenschau besteht für die Stadt die Chance, lokal, regional, national und international über einen Zeitraum von rund sechs Monaten Werbung für ihre Themen zu betreiben und zentrale Botschaften zu kommunizieren“, begründet die Stadt ihre Beteiligung.
Zuständig ist das Team von Linse, das – vom Maimarkt bis zum Neujahrsempfang – auch sonst zahlreiche Großveranstaltungen organisiert. Federführend betreuen Sarah van Rijbroek und Gunter Heinrich aus der Abteilung Veranstaltungen und Protokoll das Projekt, das freilich viel größere Dimensionen als etwa der Maimarkt hat. 178 Tage dauert die Bundesgartenschau, und an jedem dieser Tage ist der Stand personell zu besetzen. Daher fallen von dem Budget allein mehr als 300 000 Euro auf Personalkosten für ständig präsente Hostessen an, die zuvor geschult werden sollen. Dazu kommen Reinigungskosten, Öffentlichkeitsarbeit, Bewirtung, Versicherungen und der Bau des Stands.
Recyclingmaterial verlangt
Dafür sind 500 000 Euro kalkuliert – freilich mit dem Hinweis „gegebenenfalls Kostensteigerung durch Inflation zu befürchten“. Der Auftrag für Planung und Gestaltung sowie Begleitung beim Bau des Stands ging an eine Stuttgarter Agentur. Die Einscheidung fällten der Oberbürgermeister und Vertreter der Verwaltung zusammen mit jeweils einem Mitglied der Gemeinderatsfraktionen. Allerdings hatten sie keine große Auswahl. Fünf Planungsbüros waren eingeladen worden, Entwürfe einzureichen – aber nur zwei beteiligten sich letztlich.
„Wir hatten klare Kriterien formuliert, insbesondere Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit“, betont Sarah van Rijbroek. „Reduzierter CO2-Ausstoß, Bau aus nachwachsenden oder recycelten Materialien sowie weitgehende Wiederverwendung der Einzelelemente nach der Bundesgartenschau“, zählt sie als wichtige Punkte auf. Der Stand solle schließlich „nicht nur Nachhaltigkeit vermitteln, sondern selbst als Beispiel für Nachhaltigkeit stehen“, so Sarah van Rijbroek. Beim Bau, der ab Januar geplant ist, würden örtliche Schreiner und Gärtner zum Zuge kommen, versichert Linse.
Standort für den Stand wird die U-Halle sein, „unmittelbar neben dem Stand des Landes Baden-Württemberg in einer sicher von den Besuchern sehr stark frequentierten Fläche“, sagt David Linse. Auf 500 Quadratmetern will sich Mannheim da unter dem Motto „Die Stadt auf dem Weg in eine neue Zeit“ präsentieren. „Praktisch, kreativ und eindrucksvoll“, beschreibt Sarah van Rijbroek die Konzeption.
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Angebot für Vereine
Vorgesehen ist, dass die sieben strategischen Ziele des Leitbilds der Stadt dargestellt werden. Das sind:
- Bildungsgerechtigkeit und Verhinderung von Armut
- Vorbildliche urbane Lebensqualität mit hoher Sicherheit für Menschen jeden Alters
- Eine solidarische Stadtgesellschaft mit Gleichstellung der Geschlechter und Anerkennung vielfältiger menschlicher Lebensentwürfe
- Gutes Verwaltungshandeln und überdurchschnittliches Engagement der Mannheimer in demokratischen Prozessen
- Gute Rahmenbedingungen für Unternehmen, zukunftsfähige Wertschöpfung zu realisieren sowie Fachkräfte zu gewinnen
- Eine klimagerechte Stadt, die Vorbild für umweltbewusstes Leben ist
- Mannheim als Vorbild für die internationale Zusammenarbeit.
Man wolle diese Themen „niederschwellig und erlebbar“ darstellen und „das Fenster in die Zukunft der Stadt öffnen“, sagt David Linse. „Die Besucher sollen sich dort wohlfühlen, sie werden nicht belehrt oder erzogen“, heißt es ausdrücklich in der Konzeption.
Haben die Gäste die sieben Stationen durchwandert, folgt noch ein Veranstaltungsbereich von etwa 150 Quadratmetern. Denn will die Stadt nicht nur für eigene Empfänge oder Aktionen der Ämter und Eigenbetriebe nutzen, sondern auch gemeinnützigen Vereinen zur Verfügung stellen. „Wir gehen davon aus, dass das für die Vereine bis auf eine Eigenbeteiligung von 50 Euro an den Reinigungskosten kostenlos ist“, kündigt Linse an.
Bewerben können sich Vereine ab Herbst unter der E-Mail Adresse veranstaltungenundprotokoll@mannheim.de
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