Kommentar Stand bei der Buga ist eine Chance für die Stadt

Peter W. Ragge findet es gut, dass sich die Stadt bei der Buga mit einem Stand präsentiert - aber hofft, dass es nicht zu abgehoben wird.

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Peter W. Ragge
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Eineinhalb Millionen Euro – das klingt zunächst viel dafür, dass sich die Stadt Mannheim mit einem Stand auf der Bundesgartenschau im nächsten Jahr präsentiert. Doch das ist nur der erste Eindruck. Rechnet man den Bau des Messestandes, die Personal- und die ganzen Nebenkosten wie Reinigung und Versicherung dazu, ist das für ein halbes Jahr durchgehenden Betrieb (auch an Wochenenden!) keine übertriebene Summe.

Immerhin werden 2,1 Millionen Besucher auf der Bundesgartenschau erwartet. Wenn die Stadt die Chance, sich diesen vielen Besuchern von der allerbesten Seite zu zeigen, nicht nutzen würde, wäre es ein sträfliches Versäumnis. In der Nähe werden Landesregierung sowie Schlösser und Gärten postiert sein, auch große Industriekonzerne nutzen die Bundesgartenschau als Plattform. Da muss Mannheim auch in schwierigen Zeiten klotzen, nicht kleckern und gestalterisch sowie von der Größe des Stands einfach mithalten können, um sich wirklich glaubwürdig als innovativ, lebenswert und nachhaltig darzustellen.

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Das ist nicht nur wichtig, weil es der Imagewerbung bei den – hoffentlich – zahlreich zur Bundesgartenschau nach Mannheim strömenden auswärtigen Gästen dient, sondern auch für Einheimische. Die sollen schließlich stolz darauf sein können, wie sich ihre Heimatstadt darstellt, und ein Wir-Gefühl entwickeln.

Die Planung klingt zunächst vielversprechend. Wie die globalen Nachhaltigkeitsthemen auf lokaler Ebene umgesetzt werden, ist spannend und interessiert Gartenschau-Besucher, egal ob sie aus der Quadratestadt selbst, aus der Region oder von weiter her kommen. Und es ist gerade angesichts der Energiekrise und der international politisch immer schwierigeren Situation wichtig, dass die Stadt die Menschen bei Themen wie die Zukunft der Mobilität, die künftige Rolle der Wirtschaft und Wege zu mehr Klimaschutz mitnimmt.

Doch auf dieses Mitnehmen der Bürger – darauf kommt es an. Viele städtische Publikationen und Äußerungen rund um das Thema Nachhaltigkeit hören sich seit Monaten völlig verkopft und abgehoben an. Sie strotzen geradezu vor Fachbegriffen wie „resiliente Stadt“ und fabulieren theoretisch von der Teilhabe der Bürger an „demokratischen und transparenten Prozessen“, ohne dass genau diese Teilhabe gewährleistet ist – da das alles höchstens noch ein Akademiker versteht. Aber wenn wir wirklich alle mitnehmen, die Klimawende schaffen und das Zusammenleben verbessern wollen, müssen es erstmal alle verstehen.

Redaktion Chefreporter

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