Mannheim. In der Oswaldstraße in Wallstadt? War mal in den 1970er Jahren der Dorfpolizist mit Dienstfahrrad hinter ihm her. Vergeblich! – Im Strebelwerk an der Untermühlaustraße, zwischen Luzenberg und Neckarstadt? Hat sein Vater zwei Jahrzehnte lang als Fräser gearbeitet. – Im Jungbusch? Hat er früher im Nebenjob in Bars Kondom-Automaten aufgefüllt und wurde einmal von der Polizei geweckt, als er im Auto übernachtete. – Im Herzogenriedbad: Nahm er als Kind einen großen Schluck Wasser und bekam davon eine Magen-Darm-Vergiftung.
Er: Das ist Edwin Darmstädter. Der heute 68-Jährige ist zwar in Weinheim geboren, auf der Schönau aufgewachsen und seit fast 30 Jahren in Sandhofen zu Hause. Dennoch hat er an unglaublich viele andere Orte in Mannheim persönliche Erinnerungen – wie die wenigen, oben bereits genannten Beispiele zeigen.
Glück bei Preisrätseln
Deshalb fällt es dem Rentner leicht, sich an unserer historischen Rubrik „Erkennen Sie Mannheim?“ zu beteiligen. Und zwar von Anfang an. Darmstädter war Feuer und Flamme, als die beliebte Serie vor mehr als sieben Jahren mit einem historischen Foto des Friedrichsrings startete. Am 13. Mai 2015 war das. Seitdem hat der Sandhofener die allermeisten der inzwischen 199 Rätsel gelöst. Er ist damit bei „Erkennen“ einer der „Veteranen“, die sich weit über 100 Mal beteiligt haben.
„Manchmal habe ich eine Folge verschwitzt“, gibt er im Gespräch mit dem „Mannheimer Morgen“ zu: „Ich habe zwar die Lösung gewusst, aber als ich sie schicken wollte, war der Einsendeschluss leider schon vorbei.“ Wenn er die gesuchten Orte nicht aus eigener persönlicher Erfahrung kennt – was ausgesprochen selten vorkommt –, recherchiert er und schlägt zum Beispiel in Büchern von Mannheim nach.
Eines davon – Mannheim 1945-1949 – und eine DVD zum Hochbunker Neckarstadt hat er durch seine Teilnahme bei „Erkennen“ bekommen. Überhaupt habe er sich an Rätseln und Preisausschreiben sehr rege beteiligt und häufig Glück gehabt, freut er sich. Gewonnen habe er so im Laufe vieler Jahre zwei Autos, ein Motorrad, eine Europareise – und ein Wochenende bei der Eishockey-WM in Köln 2017 samt Karten für das Spiel Deutschland – USA.
Das dürfte zweifellos einer der Gewinne sein, die ihm am meisten gefallen haben. Denn er ist begeisterter Fan des Sports, bei dem Spieler auf Kufen dem Puck hinterherjagen. „Meine Religion ist Eishockey“, strahlt er – und zeigt stolz die zahllosen Gegenstände, Fotos und Zeichnungen in seinem Zimmer, die damit zu tun haben. Und die ganze Schränke füllen und Wände zieren.
Erkennen Sie Mannheim? – Folge 200
- Wissen Sie, wo das Foto auf der heutigen Titelseite des „MM“ aufgenommen wurde? Dann schreiben Sie uns eine E-Mail an erkennen@mamo.de mit Namen, Anschrift, Telefonnummer und dem Betreff „Erkennen Sie Mannheim? Folge 200“.
- Dazu ein paar Tipps: Für die Jubiläumsfolge 200 verlassen wir die Innenstadt. Heute sieht es an der Stelle, die wir suchen, längst nicht mehr so kahl aus wie auf dem undatierten Foto. Noch ein kleiner Hinweis: Nicht weit entfernt von der Häuserreihe spielen Sport und Bildung eine große Rolle.
- Erzählen Sie uns auch Ihre persönliche Geschichte zu dem Ort oder Ihre Erinnerungen an diesen. Eventuell können Sie uns außerdem einen Hinweis geben, wann in etwa das Foto entstanden sein könnte.
- Möglich sind neben Mails auch Briefe an „Mannheimer Morgen“, Lokalredaktion, Dudenstraße 12-26, 68167 Mannheim.
- Unter den richtigen Einsendern verlosen wir Bücher und CDs. Einsendeschluss ist Mittwoch, 11. Januar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Schön als Zwölfjähriger ging Edwin Darmstädter zum Eishockey – in den Friedrichspark, wurde glühender Fan des MERC und später der Adler. Etliche der früheren Spieler lernte er persönlich kennen, ging mit ihnen nach den Spielen noch einen trinken. Und so ab den 1970er Jahren habe er „kaum ein Heimspiel verpasst, vielleicht fünf in der gesamten Zeit“. Immer wieder geht es auch zu Auswärtsspielen – und seit einigen Jahren mit einer Reisegruppe zu den NHL-Spielen in die USA oder nach Kanada.
Mit dabei sind nicht zuletzt Mitglieder des Adler-Fanclubs „Happy Eagles & Friends“. Darmstädter hat ihn im Jahr 2001 mitbegründet und ist von Anfang an dessen Vorsitzender. Besonders am Herzen liegt dem Fanclub der Einsatz für leukämiekranke Kinder, zuletzt hat er für sie im November 2022 auf der Maulbeerinsel ein Fest ausgerichtet.
Lieber Sandhofen als Käfertal
Seine Eishockey-Leidenschaft hat Edwin Darmstädter in mehreren Fällen bei den „Erkennen“-Rätseln geholfen. Zum Beispiel dann, wenn es um Orte in der Nähe der Römer Pils Quelle in den U-Quadraten ging. Denn die wurde früher von MERC-Spielern betrieben und von Fans besucht – natürlich häufig auch von Darmstädter selbst.
Der Rentner, der bei Benz in der Fertigung von Aluteilen, Pleueln und Kurbelwellen gearbeitet war, ist daneben Fan von Oldtimern – und überhaupt von allem, was mit den 1950er Jahren zu tun hat. Seine Frau Britta hat er 1986 geheiratet – in Käfertal. Weil zu der Zeit beide dort wohnten. Dass sie Sandhofen bevorzugen, daraus macht er keinen Hehl. In einem Beitrag für „Erkennen“ schrieb er augenzwinkernd: „Unsere Ehe ist das Beste, was wir aus Käfertal mitgenommen haben.“
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