Mannheim. Eiscreme, Sorbet, Smoothie, Milchshake - egal, sie kann alles, und das schnell. „Alle Zutaten in einen Behälter, einfrieren und dann zack“, beschreibt Manfred Schnabel das Gerät, das da gerade vor ihm steht. Es ist eine Eismaschine, „das Highlight, nagelneu in Deutschland, im Internet gerade der absolute Kracher“, sagt er. Jetzt gibt es sie bei ihm, beim Stand von Expert Esch. Seit genau 60 Jahren ist der Elektrofachmarkt nun auf dem Maimarkt, und die Firma der Familie Schnabel ist ein typisches Beispiel dafür, was so charakteristisch für diese Veranstaltung ist. Es gibt Neuheiten, sie werden persönlich vorgeführt und erklärt, man kann alles ausprobieren und dann gleich mitnehmen. „Hausgeräte werden sogar kostenlos geliefert“, sagt Schnabel.
Neuheiten - dafür ist der Maimarkt eine beliebte Plattform, gerade in den Bereichen Haushalt, Bauen, Wohnen oder Garten. Etwa bei „conZero“, die einen Pool für den Garten anbieten, ganz ohne Beton. „Einzigartig in der Welt“, so Geschäftsführer Uwe Weiß, der stattdessen galvanisierten, verzinkten Stahl einbaut. Noch so eine Neuheit hat die Firma Febesol zu bieten: das innovative Energiemanagementsystem mit Namen „Peter“, was für „Put Energy To Every Room“ steht. „Die beste Energie ist doch die, die man gar nicht braucht“, erklärt dazu Geschäftsführer Thomas Kercher.
Schwarzes Design, grüne Lampen - sein moderner Stand ist fix und fertig. Einen Tag vor der Eröffnung des Maimarkts gilt das aber nicht für alle, mancher Stand ist sogar noch ganz leer. „Aufpassen, rechts und links gucken“, warnt Julia Rubsamen von der Mannheimer Ausstellungsgesellschaft (MAG) daher beim Rundgang mit Erster Bürgermeisterin Diana Pretzell und Vertretern der Stadt am Tag vor der Eröffnung. „Zu 90 Prozent steht alles“, sagt sie. Aber wer die vielen Lkw, Gabelstapler und Kühlfahrzeuge sieht, die herumrangieren, die Paletten voller Waren, gestapelte Kartons, Häufchen mit weggerissener Folie und vieles mehr, der rätselt, dass alles bis zur Eröffnung am Samstag um 9 Uhr fertig ist. Aber das klappt erfahrungsgemäß immer.
Von Quitten von der Bergstraße bis zu Obst vom Bodensee
Karsten Schüßler indes kann noch nicht aufbauen. „Das muss der Hersteller machen, auf den warten wir“, schaut der Schornsteinfegermeister auf ein großes, in Folie verpacktes Gebilde. Es ist die Schallschutzhaube einer Wärmepumpe, und über dieses Thema informieren nicht nur viele Handwerker. Energie sparen, Bauen und Modernisieren seien generell „die Trendthemen“, sagt Julia Rubsamen. Die MVV Energie AG hat daher eine halbe Halle gemietet. „Auf 350 Quadratmetern das volle Programm rund um die Wärmeplanung“, verspricht MVV-Vorstand Ralf Klöpfer. Dazu gebe es Maimarkt-Rabatte und „erstmals auch Finanzierungsmöglichkeiten, dass jeder die Wärmewende mitmachen kann“, so Klöpfer.
Aber trotz aller Wärmewende, traditionell sei „der Maimarkt der Start in den Sommer“, verweist Julia Rubsamen auf ein breites Angebot an Gartenmöbeln und Grillhütten. Für weit entfernte Urlaubsorte wird ebenso geworben wie für Ausflugsorte in der Nähe. „Wir sind das Schaufenster der Region“, kündigt Boris Schmitt vom Verband Region Rhein-Neckar die täglich wechselnde Präsenz von attraktiven touristischen Zielen von der Pfalz bis an die Bergstraße an.
Von Quitten von der Bergstraße bis zu Obst vom Bodensee reicht das Angebot in Halle 41, wo das Land Baden-Württemberg heimische Lebensmittel bewirbt. Fernsehkoch Eberhard Braun lässt sich da täglich zuschauen, wie er eine Mahlzeit zubereitet, und die Landfrauen laden an ihre Milchbar ein. Zu heimischen Spezialitäten passt, dass es erstmals ein Maimarkt-Brot gibt - und zwar von der Ludwigshafener Bäckerei Theurer, die auch Maimarkt-Premiere feiert. „Der Teig ruht 68 Stunden, ehe er in den Ofen kommt, und alles ist Handarbeit, echtes Handwerk“, erklärt Inhaber Markus Sigle.
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Noch mehr Handwerk bietet die Halle 5, wo die Innungen 13 Ausbildungsberufe sowie Informationen rund um Hausbau- und Sanierung bieten. „Jetzt geht’s los, wir sind schon im Maimarkt-Fieber“, freut sich Handwerkskammer-Präsident Klaus Hofmann. Da schaffen Lehrlinge aller Gewerke gut zusammen, um in der Halle ein richtiges Haus zu errichten. Eine „tolle Plattform“ sei der Maimarkt, lobt Hofmann.
Das sehen traditionell alle Anbieter von Informations- und Sonderschauen so, vom Badischen Blinden- und Sehbehindertenverein über die Stadt, welche das Ehrenamt herausstellt, bis zum „Schulterschluss“ der Feuerwehren und Rettungsdienste. Kräftig erweitert hat die Polizei ihren Stand. Auch das Landeskriminalamt ist diesmal zum Thema Extremismus dabei. Und jeder darf mal anpacken und beim Knackautomat feststellen, wie leicht es geht, sogar ein schweres Fahrradschloss aufzubrechen und das Rad zu stehlen. „Aber die hier halten was aus“, verweis Michael Christoph von der Kriminalprävention dagegen auf sichere Schlössertypen, die neben empfohlenen Radhelmen und Hinweisen zum Schutz vor Einbrechern zu Hause präsentiert werden.
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Erste Bürgermeisterin Pretzell probiert das gleich mal aus, setzt sich aber auch gerne auf ein Polizeimotorrad. Dann haben sie und alle Rundgangteilnehmer die Chance, mal einen Moment ganz in Stille zu verharren: Am neuen, hoch modern und ansprechend-frisch designeten Stand der Evangelischen Kirche gibt es ein goldenes Lichtbad und Segenssprüche. „Großartig“ sagt Pretzell, zweifelt aber dann doch einen Moment, „ob das ankommt im Maimarkt-Trubel?“ Aber vielleicht gerade deshalb, weil der Kirchenstand auch als Ruhepol dient.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Der Mannheimer Maimarkt lebt