Maimarkt

Blick in die Maimarkt-Dutt: Von Frettchen und Scheuerlappen

Besucherinnen und Besucher des Mannheimer Maimarkts haben für die Duddegucker ihre Taschen geöffnet. Darin finden sich Schnäppchen für den Herd, den Heimwerker oder einfach nur fürs Herz

Von 
Christine Maisch-Bischof
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Hat Frettchen im Buggy geladen: Winfried aus Saarlois mit Rambo und Hermes. © Christine Maisch-Bischof

Mannheim. Die Bandbreite der pfiffigen Beute reicht von skurril bis praktisch: Die Duddegucker sind auf dem Maimarkt ausgeschwärmt und haben tief im Verborgenen von Leiterwagen, Buggys und Körben so manchen Schatz entdeckt.

Weidenkorb statt Dutt: Michaela Wald und Matthias Stahl. © Christine Maisch-Bischof

Ihre größte Kostbarkeit hört bei Birgit und Gregor Karb auf die Namen Emil und Max und lässt sich im anthrazitfarbenen Stoff-Rollwagen über das Gelände auf dem Mühlfeld schieben. „Ja“, versichert die 38-jährige Mama: „Der ist echt praktisch, weil mindestens immer einer unserer Zwillinge keine Lust mehr hat aufs Marschieren.“

Doch nicht nur die beiden knapp Dreijährigen, die im Juli Geburtstag feiern, finden in dem geräumigen Gefährt Platz. Vielmehr bringen die Eltern neben Brezeln und Getränken für die Jungs auch alle Infos rund um den geplanten Urlaub unter, wie der 41-jährige Papa einräumt, während Emil gerade auf dem Wagenboden kurz abtaucht.

Doch nach einem Besuch in der Spielewelt und den Tierzelten träumen die Großen nicht etwa von einer Schnorchel-Reise in südlichen Gefilden, sondern familiengerechten Ferien in deutschen Landen. Vielleicht auf einem Bauernhof, wie die Hofheimer verraten - natürlich mit ihren beiden Schätzen.

Tierische Fracht im Kinderwagen als Attraktion auf dem Maimarkt

Die heißen bei Maimarktbesucher Winfried aus Saarlouis Hermes und Rambo und wuseln auf vier Beinen durch die Welt. Zumindest in ihrem Gehege im heimischen Garten des Saarländers. Auf dem Mühlfeld schiebt er die Frettchen in einem Kinderwagen durch die Gassen und Zelte, immer dicht umlagert von neugierigen Erwachsenen und Kindern. „Darf ich die auf den Arm nehmen?“, will ein Mädchen wissen. Nein, das gestattet der Tierfreund mit dem grauen Bart lieber nicht: „Fremde beißen sie manchmal, wenn sie ihnen zu nahe kommen.“

Die beiden sind immer dabei, ob auf Messen oder im Urlaub. Die sind das gewöhnt.
Winfried Maimarktbesucher

Seit rund 30 Jahren besucht der Tierfreund den Maimarkt, informiert sich über Neuheiten und Trends in der Tierpflege: „Die beiden sind immer dabei, ob auf Messen oder im Urlaub. Die sind das gewöhnt.“ Und so finden sich im Kinderwagennetz neben Proviant für seine beiden Lieblinge auch das neueste Leckerli aus dem Heimtierzelt. Aber die sind doch eigentlich für Hunde gedacht? „Das ist egal“, versichert der bekennende Mittelaltermarkt-Freund, der eigentlich über seinen Schäferhund zu den mit dem Marder verwandten Vierbeinern kam. „Als der eingeschläfert werden musste, wollte ich eigentlich kein Tier mehr, aber Freunde haben mich überredet“, erzählt er.

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Leider weder in einer Dutt, noch in einem Bollerwagen findet der Herzenswunsch von Michaela Wald und Matthias Stahl Platz. Ein Wohnmobil wäre der Traum der beiden Outdoor-Fans, die extra aus Achern bei Offenburg nach Mannheim angereist sind: „100 Kilometer“, betont der 49-Jährige: „Da kommt man lieber früh und nutzt den Tag.“ Und so verbergen sich in ihrem Weidenkörbchen nicht nur tütenweise Prospekte von Caravan- und Womo-Anbietern oder besonders saugfähige Lappen für den Herd, sondern auch Informationen zu Wander- und E-Bike-Touren. Hauptsächlich in Österreich und der Schweiz? Da lacht die 45-Jährige: „Ja, da versteht man uns wenigstens.“ Und im Ernst: „Nein, wir wollen einfach nicht fliegen.“ Der Natur wegen: „Das ist uns beiden wichtig.“

Seit über 30 Jahren auf dem Mühlfeld dabei

Genau wie Donina Rieder ihre Ruby, eine zweijährige Australian Shephard-Hündin. „Die ist unser Baby“, gesteht Ehemann Arnold. Deshalb ist auch die Dutt der beiden Oftersheimer nicht nur mit würzigem Käse, Kräutern und Schinken aus dem Allgäu gespickt. „Den holen wir hier jedes Jahr“, verrät die 47-jährige eingefleischte Maimarktgängerin. Doch für Ruby ist es der erste Besuch auf dem Mühlfeld.

Gaby Schick hat Scheuerlappen und Abfluss-Fee-Duftsteine in der Dutt. © Christine Maisch-Bischof

Und so war natürlich auch ein Trip ins Heimtierzelt angesagt. Für die schöne Fellschnauze springt dabei ein neues, kuschelweiches Halsband samt Leine heraus. Von den Biofleisch-Leckerlis ganz zu schweigen. Doch auch Ehemann Arnold Rieder kommt in den Hallen mit Zubehör für den heimischen Garten auf seine Kosten. Sein einziger Kritikpunkt: „Gerade Hochdruckreiniger und Werkzeug, da war das Angebot früher viel größer.“

Als absolute „Maimarkt-Wiederholungstäterin“ bezeichnet sich auch Gaby Schick. Zusammen mit ihren „Mädels“ streift die 52-Jährige schon seit vielen Jahren regelmäßig über die Zeltstadt auf dem Mühlfeld. „Das hat bei uns Tradition“, versichert die Schnäppchenjägerin aus Rettigheim bei Mühlhausen. „Bei mir sind es sogar schon über 30 Jahre“, räumt Freundin Daniela ein.

Was sie in ihrer Dutt hat? Natürlich Nachfüll-Duftsteine für die Abfluss-Fee: „Die ist echt genial“, berichtet der Messe-Fan: „Die war auch in der Höhle der Löwen. Kann ich nur empfehlen.“ Genau wie die Scheuerlappen aus der Halle für den modernen Haushalt.

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