Kommentar Der Mannheimer Maimarkt lebt

Der traditionsreiche Mannheimer Maimarkt ist gut durch den Wandel der Zeit gekommen, findet Peter W. Ragge. Die Besucherzahlen sind zwar nicht mehr so hoch wie früher - aber für die Händler zählen ohnehin die Umsätze

Veröffentlicht
Kommentar von
Peter W. Ragge
Lesedauer

Eine kleine, feine Ausstellung alter Plakate und Werbeblätter zeigt das eindrucksvoll: Das Logo mit den drei „M“ für Mannheimer Maimarkt steht nun schon seit 75 Jahren für die Verbraucherausstellung. Es wird bis tief in den Odenwald, bis weit in die Pfalz plakatiert und hat sich als Erkennungszeichen bewährt. Aber es wurde auch immer mal wieder verändert, modernisiert.

Rundgang

Erste Eindrücke vor der Eröffnung: Das bietet der Maimarkt

Veröffentlicht
Von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren

So ist es mit dem ganzen Maimarkt. Der Maimarkt steht für Kontinuität und doch für ständigen Wandel, für Tradition und zugleich für Innovation. 1613 gegründet, ist er die älteste Veranstaltung dieser Art und zugleich die mit Abstand größte. Viehmarkt und Gaukler sind abgelöst worden von Handel und Handwerk, Unterbrechungen durch Kriege überlebte der Maimarkt ebenso wie Seuchen. Geblieben sind das einzigartige Flair, diese Mischung aus Neuheiten, Bewährtem und einem beliebten Treffpunkt der Kurpfalz. Ende April bricht in Mannheim und Umgebung einfach das Maimarktfieber aus. Ein Mannheimer muss da gewesen sein. . .

Newsletter "Guten Morgen Mannheim!" - kostenlos registrieren

Zugegeben: Der Maimarkt hat bessere Zeiten gesehen. Von den 1400 Ausstellern (derzeit über 1100) und den über 400 000 Besuchern (zuletzt 261 000) ist der Maimarkt weit weg. Aber seither hat sich eben die Struktur der Bevölkerung gewaltig geändert, ist das Einkaufs- und Freizeitverhalten völlig anders geworden. Als auf das Mühlfeld über 400 000 Menschen strömten, gab es noch kein Internet und in der Mannheimer Innenstadt vier Kaufhäuser sowie zahlreiche inhabergeführte Fachgeschäfte. Das ist alles längst vorbei. Bei den Ausstellern zählen Besucherzahlen ohnehin nicht so sehr wie ihre Umsätze – und die sind höher, wenn das Gedrängel nicht so groß ist.

Vergleichbare Verbrauchermessen wie die „Du und deine Welt“ in Hamburg, der „Dortmunder Herbst“ und auch die Computermesse Cebit sowie einige regionale Veranstaltungen wurden längst eingestellt. Der Maimarkt aber meistert alle Krisen. Er hat die „Delle“ durch die Corona-Pandemie deutlich überwunden und ist dieses Jahr wieder auf Wachstumskurs, obwohl manche Aussteller kräftig mit den üblichen Problemen – Personalmangel, Preissteigerungen, Lieferschwierigkeiten – kämpfen müssen. Dennoch haben die Macher auf dem Mühlfeld immer wieder neue Ideen und sie zeigen: Der Maimarkt lebt!

Redaktion Chefreporter

Thema : Maimarkt Mannheim

  • Dienstälteste Mitarbeiterin Helga Weber ist die treue Seele des Maimarkts

    Helga Weber ist 84 Jahre alt, aber das nimmt man ihr nicht ab. Das ganze Jahr über arbeitet sie drei Tage in der Woche für den Maimarkt, während der Veranstaltung jeden Tag. Woran sie sich besonders erinnert

    Mehr erfahren
  • Maimarkt Blick in die Maimarkt-Dutt: Von Frettchen und Scheuerlappen

    Besucherinnen und Besucher des Mannheimer Maimarkts haben für die Duddegucker ihre Taschen geöffnet. Darin finden sich Schnäppchen für den Herd, den Heimwerker oder einfach nur fürs Herz

    Mehr erfahren
  • Maimarkt Mhmm, Maimarkt! Hier schmeckt er besonders lecker

    Auch kulinarisch hat der Maimarkt in Mannheim einiges zu bieten. Besondere Geschmacksinseln finden sich am Käsehobel, in der Schaubäckerei oder im Afrikanischen Dorf auf dem Mühlfeld

    Mehr erfahren
VG WORT Zählmarke