Mannheim. Es ist alles ganz weich hier, ja flauschig, gemütlich, auch großzügig. Das lockt. „Da wollte sich schon mancher hinlegen“, erzählt Kristina Rackwitz über die Originalkabine des Kreuzfahrtschiffs Aida in der Reisehalle des Maimarkts. Sie darf besichtigt werden, aber sich hinzulegen, gar zu übernachten, das kann die Inhaberin des Reisebüros „Königlichfairreisen“ nicht gestatten. Die Attraktion ist der Container mit der Aida-Kabine dennoch.
Schon seit 2012 kommt die Reisebüroinhaberin auf den Maimarkt, an Wochenenden mit bis zu neun Mitarbeitern am Stand. „Bei uns ist immer voll“, sagt sie, und es besuchten sie nicht nur Kunden, die schon mit ihr verreist sind, sondern sie gewänne stets neue Interessenten dazu. „Sehr gut“ sei der Maimarkt daher für sie, lobt Rackwitz.
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Nicht ganz so zufrieden ist Harald Haas, der bei ihr gegenüber individuelle Reisen nach Asien, Afrika und Neuseeland anbietet. Er steht schon seit 20 Jahren auf dem Maimarkt, sieht ihn als „Kontaktmesse“ für sein Mannheimer Reisebüro und berichtet zwar von „vielen positiven Kontakten“. Aber er findet „nicht optimal“, dass in der Halle seit Corona einige Reiseanbieter fehlen und daher Lücken entstanden sind.
Kanada fasziniert viele Maimarktbesucher
Sehr zufrieden äußert sich dagegen Manuela Wagner von Canada Dream Tours, die ein besonderes Fernreiseziel vertritt: Kanada. „Das ist so ein Sehnsuchtsland, mit viel Natur, Kultur, Tieren“, spürt sie, das fasziniere viele Maimarktbesucher, und entsprechend groß sei die Nachfrage: „Wir haben fast unsere ganzen Kataloge schon ausgegeben und mussten nachordern“, berichtet sie. Viele Gespräche liefen auch so, dass sie sicher sei, dass sich daraus Buchungen ergeben.
Das bestätigen noch mehr Vertreter aus Urlaubsregionen, die nicht so weit weg liegen. „Es gibt Buchungen, und wir erleben immer wieder, dass Leute sagen, dass sie uns beim Maimarkt kennengelernt haben“, sagt Tamara Staudinger, 3. Vorsitzende der Tourismusregion Erding. „Wir kommen gerne, es macht Spaß, die Leute hier sind gut drauf, die Gespräche gut, und wir spüren den Maimarkt auch bei uns“, so Staudinger.
Das bekräftigt Jessica Proßegger von der Wildkogel Arena, der Gegend um den gleichnamigen Berg in den Kitzbüheler Alpen im österreichischen Bundesland Salzburg. Es gebe „immer wieder mal Leute“, die aufgrund des Maimarkt-Auftritts anreisten, „im Sommer sogar mehr als im Winter“. Bei ihnen lägen „Wandern und Radfahren sehr im Trend“, das werde gut angenommen. Dies gilt ebenso für das Zillertal und den Nationalpark Hohe Tauern. „Es kommen immer wieder Urlauber durch den Maimarkt zu uns, nicht nur zum Skifahren, sondern gerade im Sommer“, hat Wolfgang Taxer vom Alpengasthof Filzstein in Krimml festgestellt.
Eine ganz andere Gegend repräsentiert Johanna Rimmele, nämlich neun Partner am Bodensee von der Pfänderbahn über die Schiffsbetriebe bis zur Insel Mainau. „Ach, der Bodensee“ - diesen Ausspruch höre sie sehr häufig, berichtet sie, und oft folgten dann Erzählungen von Bodensee-Urlauben. „Das Interesse ist wirklich da, daher ist der Stand gut für uns“, so Rimmele. Im Trend lägen besonders Reisen von Radfahrern, die mit dem Zug an den See kämen und von dort zu Touren nach Oberschwaben starten würden.
Informationen über Urlaubsziele in der Region beliebt
„Ich komme gerne hierhin“ - was Johanna Rimmele sagt, unterstreicht Ulrich Wellhöfer, der für seine drei Ferienhäuser im Nordelsass wirbt, die sich besonders für Familientreffen oder Gruppenurlaube eignen. Mit der Resonanz sei er „sehr zufrieden“: „Ich komme nächstes Jahr sicher wieder“, unterstreicht er. Sehr zufrieden äußern sich auch Vertreter der Ziele, die in der Metropolregion liegen. Einige davon sind jeweils nur einen Tag lang in der Halle der Metropolregion präsent. „Wir hätten nicht das Personal für einen eigenen Stand, aber ein Tag hier rentiert sich“, sagt Sinsheims Bürgermeister Jörg Albrecht: „Natur, Freizeit, Museen - wir haben viel zu bieten, zeigen das und spüren die Resonanz.“ Auch Margareta Sauer, Leiterin vom Odenwälder Freilandmuseum, kommt jedes Jahr gerne mit ehrenamtlichen Helfern für einen Tag zum Maimarkt. „Wenn wir hier Aktionen machen, dann zieht das ungemein“, freut sie sich. „Viele Leute kennen zwar Freilichtmuseen, wissen aber gar nicht, dass es das im Odenwald gibt“, so Sauer. Durch den Maimarkt sei schon manche Gruppenbuchung zustande gekommen.
„Den Stand verteidigen wir mit Zähnen und Klauen“
In der Reisehalle ist der Odenwald aber die ganze Zeit präsent. „Und den Stand verteidigen wir mit Zähnen und Klauen“, sagt Achim Brötel, Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises, lachend. „Der allererste Stand vorne in der allerersten Halle, das ist für uns top, ganz ideal“, so der Landrat. Dem Team würden die Prospekte für Wochenendurlaube mit Wandern oder Radfahren „regelrecht aus der Hand gerissen“, und der Maimarkt wirke sich für die Hotels und Pensionen des Landkreises „definitiv positiv“ aus, so Brötel.
Auch für Margot Henkes ist der Maimarkt „einfach ein Muss“, so die Lorscher Stadtführerin. „Mein Großvater kam hier schon mit der Pferdekutsche aus Rimbach her, und ich bin schon immer mit meinem Mann gekommen“, erzählt sie. Seit vielen Jahren betreut sie nun den Lorsch-Stand in der Reisehalle. Das Ziel sei, Tagestouristen auf das UNESCO-Welterbe Kloster Lorsch, das ehrenamtliche Tabakprojekt und vieles mehr aufmerksam zu machen.
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