Maimarkt

Warum die Brauereien auf dem Maimarkt im Freien ausschenken

Eichbaum hat erstmals einen Biergarten im Freigelände auf dem Maimarkt statt einen Stand im Zelt - warum? Welde und Odenwald-Quelle hatten das schon im vergangenen Jahr.

Von 
Peter W. Ragge
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Eichbaum ist in diesem Jahr erstmals im Freigelände. Hier stoßen Rowena Stenzel, Franco Amoretti, Volker Vetter mit Sohn Jonas Vetter an. © Christoph Blüthner

Mannheim. Es fällt richtig auf: Keiner der drei großen regionalen Getränkehersteller ist mehr in einer der Zelthallen auf dem Maimarkt vertreten. Die Welde-Brauerei und die Odenwald-Quelle haben es ab 2022 vorgemacht, in diesem Jahr ist auch Eichbaum dem neuen Trend gefolgt und schenkt unter freiem Himmel aus.

Brauereien auf Maimarkt - "Waren in der Halle schon lange nicht mehr glücklich“

Mit Sparmaßnahmen habe dies nichts zu tun, versichert Linn Ann Schubert, Senior Gastronomie- & Produktmanagerin von Eichbaum. Die Fläche im Freien sei mit 350 Quadratmeter sogar deutlich größer als die zuletzt 100 Quadratmeter in der Halle, der Personaleinsatz nicht geringer. „Aber wir waren in der Halle schon lange nicht mehr glücklich“, sagt Schubert. Der Stand in der Halle des Landes sei „zwar halbwegs bekannt, aber doch sehr versteckt und weit weg“ gewesen. Nun ermögliche man den Gästen „echtes Biergartenfeeling“ auf einer mit Ausschankwagen, vielen Sitzgelegenheiten und Holzpaletten umgebenen Fläche. Davor ist ein kleiner Piaggio geparkt, an dem Bierverkostungen neuer Sorten stattfinden.

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„Wir wollten als regionaler Platzhirsch besser wahrgenommen werden, und das werden wir jetzt, denn hier kommt jeder vorbei“, so Schubert. Die Brauerei jedenfalls sei froh über den neuen Stand: „Da können wir die Marke richtig gut präsentieren“, ist die Produktmanagerin zufrieden. Die Resonanz bei den Kunden und der Umsatz seien gut: „Wir haben sehr positives Feedback!“

„Wir sind viel sichtbarer als Marke, hier läuft jeder vorbei“

So geht es ebenso Max Spielmann, Geschäftsführender Gesellschafter der Welde-Brauerei – aber bereits seit 2022. Beim ersten Maimarkt nach zwei Jahren Corona-Pause habe man sich seinerzeit dafür entschieden, lieber ins Freie zu gehen statt an den bisherigen Standort im „Schlemmerland“-Zelt. Damals seien die Besucher „noch sehr sensibilisiert“ gewesen, in geschlossene Räume zu gehen. „Die Resonanz war sehr, sehr gut“, so Spielmann, und das habe sich beim Maimarkt 2023 wiederholt, „und dieses Jahr kommt es wieder sehr gut an“. Das Freigelände biete eine bessere Möglichkeit der Präsentation und es kämen deutlich mehr Besucher am Stand vorbei als in der Halle, so Max Spielmann. Er kann sich sogar mehr Aktionen an seinem Stand vorstellen: „Wir wollen den Maimarkt noch erfolgreicher machen – dass er zur Verbrauchererlebnismesse wird“, so der Welde-Chef.

Odenwald Quelle-Geschäftsführer Andreas Schmidt bietet an seinem Stand BEREITS mehr als nur Getränke. Einmal am Tag gibt es um 15 Uhr eine Verlosung, die stark frequentiert wird. Auch Schmidt hat sich im Zuge von Corona entschlossen, den großen Stand in der Halle „Schlemmerland“ aufzugeben und ins Freie zu ziehen. „Wir wollten damals nicht in der Halle sein, da in der Firma noch Abstandsregeln galten“, so Andreas Schmidt. Nun habe man eine große Fläche mit Ausschankwagen und schön gestalteten Sitzmöglichkeiten. „Und das wird enorm angenommen – die Leute sind enorm dankbar, dass sie bei uns sitzen können“, beobachtet Christiane Schmidt, die Marketingleiterin von Odenwald Quelle. In der Halle sei das nicht möglich gewesen. Im Freien seien ferner die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter besser, hebt Andreas Schmidt hervor, „und wir sind viel sichtbarer als Marke, denn hier läuft jeder vorbei!“ Und noch ein Vorteil habe der Platz: Da im Freien nur 0,5-Liter-Flaschen verkauft, aber keine Getränke offen ausgeschenkt werden, entfalle sowohl das Spülen der Gläser als auch die Hygieneschulung für die Mitarbeiter.

Redaktion Chefreporter

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