Verständliche Ängste

Peter W. Ragge zu Parkproblemen in Feudenheim

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Peter W. Ragge
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Spät, sehr spät werden Bedenken gegen das Konzept laut, zur Bundesgartenschau in den angrenzenden Stadtteile weitreichende Anwohnerparkzonen auszuweisen. Schließlich wurde das Thema im vergangenen Sommer mehrfach öffentlich erörtert. Aber wegen der Corona-Pandemie fand eben keine richtige, breite Bürgerbeteiligung statt. Jetzt zeigt sich, dass der Teufel im Detail steckt und sehr viele völlig berechtigte Fragen, ja verständliche Ängste vorgebracht werden.

Nun stellen Anwohnerparkzonen keine neue Erfindung dar. Aber sie in einem Vorort wie Feudenheim einzuführen, ist einfach nicht vergleichbar mit der Innenstadt und auch nicht mit reinen Wohngebieten. In der Innenstadt sind nicht alle Straßen Anwohnern vorbehalten, und wer dennoch sein Auto irgendwo abstellen will, findet weiter ausgewiesene Parkzonen ebenso wie ausreichend Parkhäuser.

Das alles fehlt in Feudenheim. Dafür hat der Vorort einen – noch – sehr vielfältigen Einzelhandel, viele Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe, Arztpraxen, Kanzleien und Kultureinrichtungen. Deren Mitarbeiter und Besucher können weder alle per Fahrrad oder zu Fuß kommen noch reichen die zwei Stunden, in denen man in einigen, begrenzten Zonen sein Auto abstellen darf. Im Umfeld der Kulturkirche Epiphanias wäre nicht einmal das erlaubt – dort ist nur eine Anwohnerparkzone ausgewiesen. Und was ist mit Lesungen in Buchhandlungen? Welche Lösungen gibt es für längere Verwandtenbesuche, etwa bei Familienfeiern, bei pflegebedürftigen Eltern oder zur Kinderbetreuung durch die Großeltern? Ende nach zwei Stunden? Auf diese und noch mehr Fragen gibt das Konzept bisher einfach keine Antwort. Daher muss die Verwaltung dringend nachbessern.

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Redaktion Chefreporter

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