Kommentar Reiss-Engelhorn-Museen - wertvolle Forschung und moderne Wissensvermittlung

Peter W. Ragge zur Arbeit der Reiss-Engelhorn-Museen

Veröffentlicht
Kommentar von
Peter W. Ragge
Lesedauer

Manche Worte werden meist in einem Atemzug verwendet. „Forscher“ und „Elfenbeinturm“ ist so ein Begriffspaar. Es soll zeigen, dass Wissenschaftler in ihrem eigenen Kosmos leben, abgeschieden von der Realität und der Allgemeinheit. Es geht auf den biblischen Begriff vom „elfenbeinernen Turm“ zurück – und trifft leider gar nicht mal so selten zu.

Es gibt aber zum Glück auch sehr viele andere Beispiele, von der Krebs- bis zur Energieforschung oder jüngst den recht schnellen Erfolgen der Medizin bei der Entwicklung von Impfstoffen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Und es gibt in Mannheim eine Einrichtung, die man gar nicht in erster Linie mit Forschung verbindet – die aber gerade in jüngster Zeit damit Schlagzeilen macht, auf die Mannheimer stolz sein dürfen: die Reiss-Engelhorn-Museen.

Erst vor wenigen Tagen wurde bewiesen, dass Wikinger bereits im Jahr 1021 n. Chr. in Nordamerika waren – lange vor der Ankunft von Kolumbus im Jahr 1492. Eine bedeutende Rolle in dem internationalen Forscherteam spielte das Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie der Reiss-Engelhorn-Museen. Dessen Wissenschaftler sind nun auch entscheidend bei der Erforschung des Klimas am Oberrheingraben.

Mehr zum Thema

Reiss-Engelhorn-Museen

Flusspferde fühlten sich vor 30 000 Jahren am Rhein sehr wohl

Veröffentlicht
Von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren
Ausstellung "Rom lebt!

So werden Kinder in den Reiss-Engelhorn-Museen zu Gladiatoren

Veröffentlicht
Von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren
Abendupdate

Die Nachrichten des Tages für Mannheim und die Region

Veröffentlicht
Von
pfb
Mehr erfahren

Man mag es ja für Spielerei halten, dass danach nun ein rekonstruiertes Flusspferd in der schon seit Mai laufenden Ausstellung „Eiszeit-Safari“ platziert worden ist. Doch das Flusspferd ist ein gutes Symbol. Es steht dafür, dass die Wissenschaftler der Reiss-Engelhorn-Museen immer gleich versuchen, ihre Erkenntnisse sehr anschaulich der breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und moderne Wissenschaft für ein breites Publikum verständlich zu machen.

Das war schon früher so, als im Zusammenhang mit den spektakulären, großen Ausstellungen zu den Staufern, den Wittelsbachern oder den Päpsten interessante neue Details zum Leben in der Region präsentiert und den Menschen damit ihre Heimat näher gebracht wurde. Die derzeitige Sonderausstellung „Eiszeit-Safari“ zeigt, dass sich die Museumsleute des Klimawandels annehmen und auf eindrucksvolle Weise den Bogen schlagen von der Tierwelt der letzten Eiszeit zur aktuellen Diskussion um den von Menschen verursachten Klimawandel und seine dramatischen Folgen.

Übrigens machen all das private Gönner möglich – ob die Curt-Engelhorn-Stiftung, die Klaus-Tschira-Stiftung oder die Familie Reis mit ihrer paläontologischen Privatsammlung. Das ist auch ein Dankeschön wert.

Redaktion Chefreporter

Thema : Reiss-Engelhorn-Museen

  • Fotografie Wieso das Museum mit der Polizei kooperiert

    Der Vertrag ist im Stuttgarter Innenministerium unterzeichnet worden, ab 2026 soll es in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen eine beeindruckende Ausstellung geben. Was zu sehen ist und was es im Rahmenprogramm gibt

    Mehr erfahren
  • Reiss-Engelhorn-Museen Mannheimer "Eiszeit-Safari" tourt durch Japan

    Der Vertrag ist unterzeichnet, eine japanische Delegation war dazu hier. Die Ausstellung über Eiszeit und Klimawandel wird 2025 bis 2027 in sechs fernöstlichen Städten gezeigt.

    Mehr erfahren
  • Stadtgeschichte Was an Kurfürst Carl Theodor modern ist

    Eine neue kleine Ausstellung in den Reiss-Engelhorn-Museen ermöglicht einen neuen Blick auf den Kurfürsten und seine Vorliebe für Erfindungen und Industriepolitik

    Mehr erfahren