Mannheim. Er spricht stolz von einer „großen Ehre“: Generaldirektor Wilfried Rosendahl hat für die Reiss-Engelhorn-Museen eine Kooperationsvereinbarung mit Japan unterzeichnet. Der jetzt beim Besuch einer japanischen Delegation in Mannheim unterschriebene Vertrag mit Kenichi Shinoda, Generaldirektor des National Museum of Nature and Science in Tokyo, sieht eine Tournee der Ausstellung „Eiszeit-Safari“ durch das fernöstliche Land vor.
Geplant ist das schon länger (wir berichteten). Bereits 2022 hatten Japaner Interesse an dem Projekt geäußert. Jetzt ist das Mannheimer Gastspiel im Land der aufgehenden Sonne per Vertrag besiegelt, zudem stehen die Termine und Orte fest.
Die Tour beginnt am 12. Juli 2025 mit der Eröffnung im National Museum in Tokyo, wo die Ausstellung bis 13. Oktober läuft. Ab Februar bis April 2026 geht es weiter im Toyama Kenmin kaikan Art Museum, gefolgt von Fukuoka und dem Kyushu National Museum von Juli bis 21. September 2026. Es folgt das Nagoya City Science Museum von November 2026 bis Ende Februar 2027, ehe der Abschluss im Sendai City Museum von Mitte März 2027 bis Mitte Juni 2027 vorgesehen ist. „Zwischen Tokyo und Toyama wird noch eine weitere Station kommen“, so Wilfried Rosendahl.
Dank der Kooperation mit dem National Museum in Tokyo werde Mannheim „in einem der weltweit renommiertesten Naturmuseen die Ausstellung zeigen zu können und so Museums-Knowhow und moderne Klimaforschung aus Mannheim international sichtbar zu machen“, freut sich Rosendahl. Er rechnet damit, dass auf der Japan-Tournee „sicherlich deutlich mehr als eine Million Besucher“ Mammut & Co aus Mannheim bestaunen. Mit den Einnahmen können in Mannheim aber auch neue Projekte und Forschungen finanziert werden. Zuvor steht dem Team noch viel Arbeit bevor. Die Transporte nach Japan und deren Organisation beginnen im April mit Container (Schiff) und Flugzeug.
Mammuts, Höhlenlöwen und Tierskelette
Derzeit und noch bis 23. Februar ist die Mannheimer Ausstellung im Archäologischen Landesmuseum Brandenburg zu sehen. Dabei handelt es sich um einen richtigen „Exportschlager“ der Reiss-Engelhorn-Museen. Konzipiert hatte Rosendahl die von der Klaus-Tschira-Stiftung geförderte Ausstellung, als er noch gar nicht Generaldirektor war. Gezeigt wurde sie erstmals 2016 in der Festung Ehrenbreitstein Koblenz. Danach ging sie in 82 Kisten und mit sechs 40-Tonnern auf Tournee zu sechs weiteren Standorten in Deutschland. Mit einer Verzögerung durch die Corona-Pandemie lief die Sonderschau von Sommer 2021 bis Februar 2022 in Mannheim – inhaltlich und optisch deutlich aufgewertet, um Originalfunde eiszeitlicher Knochen ebenso wie neue Forschungsergebnisse ergänzt.
Seither ist die Ausstellung weiter „ohne Unterbrechung auf Tour“, so Rosendahl, zumal sie durch die aktuellen Bezüge zum Klimawandel den Nerv vieler Besucher trifft.
Zwischendurch war sie auch noch mal in kleinerer Version während der Bundesgartenschau 2023 in der U-Halle zu sehen gewesen. Dann ging die 60 lebensechte Tierrekonstruktionen etwa von Mammuts und Höhlenlöwen, Skelette und Präparate umfassende Schau ins Allgäu nach Kempten, schließlich nach Brandenburg.
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