Kommentar Mannheims Wahlkampf auf der Zielgeraden - aber bei einem Thema hapert es

24 Tage bleiben den Kandidatinnen und -Kandidaten, um die Wahl am 18. Juni zu gewinnen. Das "MM"-Stadtgespräch hat Unterschiede herausgearbeitet, bei einem Thema aber fehlen konkrete Ideen, meint Sebastian Koch

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Sebastian Koch
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Es wird ernst: Noch 24 Tage bleiben den OB-Kandidatinnen und -Kandidaten, um um die Gunst der Mannheimer Wählerinnen und Wähler am 18. Juni zu werben. Bis dahin müssen vor allem die vier aussichtsreichsten Bewerberinnen und Bewerber noch ein mindestens genauso anstrengendes Programm leisten wie in den vergangenen Wochen. Der Wahlkampf um die Nachfolge von Peter Kurz (SPD) ist lang und strapaziös - er biegt nun aber auf die Zielgerade ein. Spätestens das „MM“-Stadtgespräch, der programmatische Höhepunkt dieser Wochen, hat bei Zielen und Visionen, die die Bewerberinnen und Bewerber verfolgen, Unterschiede herausgearbeitet.

Die Dissensen sind keinesfalls schädlich. Im Gegenteil: Wenn es darum geht, welche Großprojekte in Mannheim in den kommenden Jahren wie vorangetrieben werden sollen, ist es im Sinne der Demokratie, aus möglichst vielen Angeboten wählen zu können. Braucht Mannheim ein neues Fußballstadion? Ist der Neubau einer Stadtbibliothek bei erwartbar steigenden Kosten wichtiger oder weniger wichtig als ein neues Stadion? Wie geht es mit Nationaltheater und Klinikum weiter? Isabell Belser, Raymond Fojkar, Thorsten Riehle und Christian Specht haben in der Abendakademie gestritten - und ihre Vorstellungen begründet. Es liegt nun an den Wählerinnen und Wähler, die zu bewerten.

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Nach wie vor diffus und wenig klar sind dagegen die Vorstellungen für die Verkehrsplanung in der Innenstadt. Wenn es darum geht, politische Lehren - und vor allem: sinnvolle Folgen - aus dem von Anfang an fehlerhaften Verkehrsversuch zu ziehen, tut sich das Quartett weiter schwer. Hier ist es noch niemandem gelungen, einen wirklichen Aha-Effekt in die Debatten einzubringen.

Vielmehr hat sich die Diskussion zum Innenstadtverkehr auch beim „MM“-Stadtgespräch im Grunde genommen um Ideologien gedreht. Die Verkehrsplanung polarisiert die Gesellschaft - gleichzeitig fehlen den Kandidatinnen und Kandidaten in dieser Frage aber konkrete große Ideen.

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Das ist schlecht für Wählerinnen und Wähler, die schon vor dem 18. Juni wissen müssen, wie sich die Kandidatinnen und Kandidaten positionieren. Denn eines ist klar: So wie bisher kann der Verkehr in den Quadraten angesichts der ökologischen Transformation und der Verkehrsbelastung nicht weitergehen. Fünf Tage vor der Wahl wird über eine erste Empfehlung diskutiert. Die trägt die Handschrift des amtierenden Oberbürgermeisters. Was empfehlen aber die Kandidatinnen und Kandidaten, die Kurz nachfolgen wollen?

Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim & Moderator des Stotterer-Ppppodcasts

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