Preise beim Finale vergeben

Filmfestival in Ludwigshafen verzeichnet Besucherrekord und vergibt Preise

Von 
Thomas Groß
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Sämtliche Preisträger auf der Bühne. © Michael Ruffler

Ludwigshafen. Das Festival des deutschen Films, das am Sonntagabend auf der Ludwigshafener Parkinsel zu Ende geht, hat erneut einen Besucherrekord verzeichnet. Wie die Veranstalter am Samstag vorab bekanntgaben, wurden für die 15. Festivalausgabe 117.000 Eintrittskarten verkauft. Mit Ehrengästen und Fachbesuchern summiert sich die Gesamtbesucherzahl auf 121.000 - das sind etwa 5000 mehr als im Vorjahr. Die Filme „Sag du es mir“ und „Crescendo - make music not war“ haben die Hauptpreie der Festspiele errungen: den Filmkunstpreis und den Publikumspreis „Rheingold“. Die Werke wurden auf der Preisgala am Samstagabend auf der Parkinsel ausgezeichnet.

Die Jury für den Filmkunstpreis, die Produzentin Katharina Dufner, Filmpublizist Robert Fischer sowie der Filmemacher Uwe Janson, vergab neben der Hauptauszeichnung an den Film von Michael Fetter Nathansky, der auch das Drehbuch schrieb, zwei „lobende Erwähnungen“: an den Film „Atlas“ von David Nawrath, in dem der ehemalige Nationaltheater-Darsteller Rainer Bock einen alten Möbelpacker spielt, sowie an „Es gilt das gesprochene Wort“ von Ilker Çatak.  Der Filmkunstpreis ist mit 30.000 Euro dotiert; 10.000 Euro gehen an den Regisseur, die gleiche Summe an die Produzenten sowie an einen Filmverleih, der den Film ins Kino bringt (oder schon gebracht hat).

Der Publikumspreis ist ebenso hoch dotiert und wird entsprechend aufgeteilt. „Crescendo“ erzählt von einem Orchester, in dem junge Palästinenser gemeinsam mit israelischen Juden musizieren sollen. Peter Simonischek spielt den Orchesterleiter. Dass das bewegende Drama beim Publikum ankommt, hatte sich bei den Vorführungen schnell gezeigt: Nach Angaben der Veranstalter dauerte der Schlussapplaus einmal ganze 19 Minuten! Der Preisvergabe liegt ein Publikumsvotum zugrunde, das sich aus der Auswertung der vor jeder Vorstellung versteilten Bewertungsbogen ergibt. Der Film „Sag du es mir“ erzählt aus drei Perspektiven vom schwierigen Verhältnis zweier Schwestern und einem besonderen Erlebnis der einen. Der undotierte Medienkulturpreis des Festivals wurde an die Filme „Und wer nimmt den Hund?“ von Rainer Kaufmann verliehen, eine Beziehungskomödie mit Martina Gedeck und Ulrich Tukur, sowie an „Im Schatten der Angst“ von Till Endemann, in dem die diesjährige Schauspielpreisträgerin Julia Koschitz mitwirkt.

Direktor Michael Kötz sagte am Samstag in seiner Bilanz des Festivals, es sei „die beste Ausgabe bislang“ gewesen. Es wurden nicht nur die meisten Karten verkauft, auch die Zahl der Fachbesucher sei mit fast 500 so hoch wie nie zuvor gewesen. „Das Festival ist zum Treffpunkt der Film- und Medienbranche geworden“, so Kötz. Auch die Organisation habe besser geklappt – und der Umsatz beim Catering stieg ebenfalls.  Allein 19.000 Weinschorlen wurden während der 19 Festivaltage getrunken. Die problematische Parkplatzsituation auf der Parkinsel, die regelmäßig zu Anwohnerbeschwerden geführt hatte, hat sich ebenfalls entspannt, seitdem dieses Jahr ein zweites Parkhaus im Stadtteil Süd von den Festivalbesuchern genutzt werden kann. Kötz meint, das Festival habe sich auf einem hohen Niveau eingependelt, das voraussichtlich nicht mehr weit überschritten werde. Ein leichtes Plus oder Minus könne immer schon aufgrund des Wetters erfolgen. Die 16. Festivalausgabe soll von 26. August bis 13. September 2020 stattfinden.

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Ludwigshafen: Festival des deutschen Films 2019 endet mit Preisverleihungen

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Redaktion Kulturredakteur, zuständig für Literatur, Kunst und Film.

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