Bundesgartenschau

Buga-Besucher: Bald zwei Millionen erreicht

Von 
Peter W. Ragge
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Die ganzen Beete und Ausstellungsbeiträge auf Spinelli werden wieder abgebaut. Daher bleibt das Experimentierfeld, also der Bereich nördlich der U-Halle, bis ins Jahr 2024 gesperrt. © Michael Ruffler

Mannheim. Nach dem Ende der Bundesgartenschau dürfen Spaziergänger und dann auch Radfahrer noch im Herbst zumindest auf einen Teil des Spinelli-Geländes. „Allerspätestens zum 31. Dezember 2023“, so Michael Schnellbach, der Geschäftsführer der Bundesgartenschau.

Die schließt am Sonntag, 8. Oktober für immer die Tore. Am Montag, 9. Oktober ist nach Informationen dieser Zeitung für alle Mitarbeiter Urlaubssperre. Laut Schnellbach wird nämlich „unmittelbar“ montags mit dem Abbau begonnen – sprich es kommt sofort alles weg, was beweglich ist wie Schirme oder Stühle. Das soll in anderen Parks weiterverwendet oder Ende Oktober an die Bürger verkauft werden.

Was mit dem Experimentierfeld passiert

Schnell für das Publikum öffnen möchte Schnellbach den gesamten Bereich westlich der „Völklinger Achse“ genannten Kastanienallee, der alten Rad- und Fußverbindung zwischen Feudenheim und Käfertal. Ausgenommen ist nur der Bereich um die Seilbahnstation, weil die für rein internen Testbetrieb der Firma ja noch einige Monate bleibt.

Der gesamte Klimapark, also der naturbelassene Bereich, stünde dann noch 2023 für das Publikum zur Verfügung. Dort ist praktisch nur die kleine Bühne an der Parkschale und der dortige Kiosk abzubauen, die Spielplätze bleiben ja alle.

So endet die Bundesgartenschau

  • Die Bundesgartenschau auf dem Spinelli-Gelände und im Luisenpark ist noch bis einschließlich Sonntag, 8. Oktober geöffnet.
  • Den letzten Tag gestaltet DJ und Biologe Dominik Eulberg auf ganz besondere Weise. Eulberg ist ein international erfolgreicher DJ, setzt sich als studierter Biologe aber ebenso aktiv für den Naturschutz ein und klärt seit vielen Jahren über Artenvielfalt und deren Erhalt auf. Die Natur ist Inspirationsquelle für seine Musik, die ein Zusammenspiel von Vogelstimmen und elektronischen Klängen darstellen.
  • Passend zu den Leitthemen Klima, Umwelt, Energie und Nahrungssicherung der Bundesgartenschau wird Eulberg am 8. Oktober um 18.45 Uhr auf der Hauptbühne über das Thema Biodiversität sprechen. Direkt im Anschluss präsentiert Dominik Eulberg seine Biodiversitätsshow. Dabei handelt es sich um eine, so die Buga-Gesellschaft, „multimediale und interdisziplinäre Erlebnisshow“, die dann 21 Uhr in eine Party übergeht, bei der er als DJ auflegt. Die Teilnahme ist im Tagesticket für die Buga inbegriffen. pwr

Noch länger gesperrt bleibt dagegen das östlich der Allee liegende Experimentierfeld, wo die ganzen Ausstellungsbeiträge abzubauen sind. Statt Blumenbeeten und Bäumen soll es dort künftig überwiegend Freifläche mit Mager- oder Sandrasen geben. Die 2023 sogenannten „Zukunftsbäume“, für die die Bundesgartenschau als Baumschule diente und die alle Plätze in der Innenstadt und den Vororten bekommen, werden erst ab Frühjahr 2024 versetzt.

Bei der U-Halle ist ein weiterer Rückbau von noch einem Drittel vorgesehen, dafür veranschlagt Schnellbach die Zeit „bis Ende März 2024“. Der dortige Gastronom will ab April sein „Apero“ wieder öffnen.

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Bei der Bundesgartenschau hat die Gastronomie nach den Worten des Buga-Geschäftsführers „ihre Umsatzziele erreicht“. „Eine Gastronomie, die nicht jammert, kennt man fast nicht, das gehört schon zur DNA eines Gastronomen“, so Schnellbach. Er war selbst in Heidelberg erst vier Jahre als Geschäftsführer eines Lokals tätig, ehe er studierte und dann zur Stadt ging. Nicht zufrieden sei nur einer der Buga-Gastronomen, „der mit seinem Standort hadert“, sagte er.

Mehr Dauerkarten als bei Bundesgartenschau in Heilbronn

Schnellbach zog die positive Bilanz im Konversionsausschuss des Gemeinderats – offiziell will er erst am Donnerstag seine Ergebnisse vorlegen. Doch schon jetzt nannte er die Zahlen „sehr, sehr gut“. Der Investitionsetat (städtischer Anteil 65,5 Millionen Euro) werde eingehalten, beim Durchführungsetat rechne er mit einer „Punktlandung“, so der Geschäftsführer, auch wenn alle Zahlen erst nach sechs Monaten feststünden. Die Besucherzahl bewege sich „Richtung 2,1 Millionen“. Diese Zahl hatte der Kalkulation zugrundegelegen.

Bereits am Wochenende werde man die magische Schwelle von zwei Millionen überschreiten, freute er sich. Bei den Dauerkarten wurde mit 81 000 das angepeilte Ziel verdoppelt und bei den Zwei-Tages-Karten die von der Heilbronner Buga von 2019 vorgegebene Marke (17 000) mit jetzt 35 000 weit überschritten. 1,2 Millionen der Besucher entfielen auf Tageskarten.

Übernachtungen gestiegen

Hier erhofft sich die Buga-Gesellschaft in den letzten Tagen noch einen Schub durch Kurzentschlossene, die nun die allerletzte Chance eines Parkbesuchs doch noch nutzen wollen. Sie erhalten die Tageskarte – nur online – für 23 statt für 28 Euro.

Tickets per Computer zu bestellen, werde viel öfter genutzt als gedacht. Gerechnet hatte Schnellbach mit 40 Prozent, tatsächlich waren es 51 Prozent. 39 Prozent der Besucher zahlen an den Tageskassen, sechs Prozent bei der Tourist-Info am Hauptbahnhof oder den Container am Paradeplatz und vier Prozent bei Ticketshops oder Verkaufsstellen der Buga-Partnergemeinden.

Ausgezahlt hat sich die Bundesgartenschau laut Schnellbach für den Tourismus. „Die Zahl der Übernachtungen ist im Vergleich zum Rekordjahr 2019 im ersten Halbjahr um 15 Prozent gestiegen“, zitierte er die Statistik der Hoteliers. Die Sommerferienmonate sind da noch gar nicht drin. Heidelberg und Karlsruhe hätten im Vergleich dazu sinkende Gästezahlen, betonte Schnellbach. Und das Beispiel der Buga Koblenz zeige, „dass sich so ein Trend langfristig stabilisiert“.

Buga-Gäste interessieren sich für Mannheimer Innenstadt

Auf den beiden Buga-Geländen Spinelli und Luisenpark sind bisher rund 2600 Führungen von Gruppen gebucht worden, abgewickelt über die Tourismus Stadt Mannheim GmbH. Weitere 400 Gruppen, oft Fachleute aus der grünen Branche, Kommunalpolitiker oder Stadtplaner, führten Mitarbeiter der Bundesgartenschau-Gesellschaft. Da reichte das Spektrum hin bis zum Tourismus-Ausschuss des Deutschen Bundestages.

Laut Schnellbach ist es auch gelungen, die Buga-Besucher für die Stadt zu interessieren. 25 Prozent, so zitiert er aus einer Befragung, seien noch in die Mannheimer Innenstadt gegangen, neun Prozent in die Region. Ein Beleg dafür stelle auch die Zahl der Stadtführungen dar. Sonst sind es pro Jahr rund 500, bis Juni waren es bereits 800.

Redaktion Chefreporter

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