Aus unserem Tagebuch

"Wir wollen helfen" - aus unserem Tagebuch vom 9. Dezember

Von 
Peter W. Ragge
Lesedauer: 
© Markus Prosswitz

Diese Zeilen sollte es nicht geben. Zwar sind ja alle Fälle aus der Arbeit des Teams des „MM“-Hilfsvereins für die Aktion „Wir wollen helfen“, über die wir in diesem Tagebuch berichten, anonymisiert und verfremdet. Es geht bei aller Offenheit den Spendern gegenüber immer darum, die Daten jener Menschen zu schützen, die sich uns anvertrauen, damit wir ihnen helfen. Diesmal allerdings ist wirklich alles geheim, streng geheim – so etwas hatten wir noch nie.

Mit diesem Online-Formular (hier klicken) können auch Sie für die Aktion „Wir wollen helfen" spenden. 

Das Stichwort lautet Opferschutz. Für die Frau, die sich hilfesuchend an uns wendet, besteht „Gefährdung für Leib und Leben“ und „erhöhte Schutzbedürftigkeit“, wie die Polizei ausdrücklich bescheinigt. Die Mutter von zwei Kindern hatte sich entschieden, aus einer kriminellen Vereinigung auszusteigen, in die sie durch ihren früheren Partner geraten war, und als Zeugin auszusagen. Seither wird sie bedroht, brutal bedroht, psychisch und physisch. Mehrfach hat sie ihren Wohnort wechseln müssen. Nun ist sie in Sicherheit.

Nur: Die Wohnung, die ihr die Polizei stellte, war leer. Sie besitzt nur noch Matratze und Bettwäsche, mehr nicht – durch die vielen Umzüge und einen Wasserschaden ist viel kaputtgegangen. Wegen einer Erkrankung kann sie nicht arbeiten, und einfach so in Geschäfte gehen, und etwas zu kaufen, geht auch aus Sicherheitsgründen nicht.

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Das alles macht es für den „MM“-Hilfsverein schwieriger als sonst. Ein Gespräch in unserer Sprechstunde, eine persönliche Beratung – nicht einfach machbar. Aber natürlich rührt uns das Schicksal der Frau. Sie wolle ihren Kindern „ein normales Zuhause schaffen, mit einem Bett, in dem sie friedlich einschlafen können“ und auch eine Küche sei „für viele so selbstverständlich, aber nicht für uns“, schreibt sie.

Aber für uns ist es selbstverständlich, ihr zu helfen. Wir tun das finanziell und unterstützen sie auch auf andere Weise bei der Einrichtung ihrer Wohnung. Details müssen offenbleiben, denn der Fall war schwierig und außergewöhnlich. Aber es war schön, ihr helfen zu können und sie damit in ihrer Entscheidung gegen Gewalt, gegen Kriminalität zu bestärken. 

Redaktion Chefreporter

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