Mannheim. Vier rote Herzchen sind zu sehen und zwei schwarze, ein Bienchen, die Worte „Danke schön“ und unzählige bunte Linien, Kringel, Striche - denn für die beiden Mädchen, die das gemalt haben, ist das Leben wieder bunter geworden. Das Bild sticht heraus aus zahlreichen anrührenden, bewegende Zeilen des Dankes, die in diesen Tagen beim Team des „MM“-Hilfsvereins für die Aktion „Wir wollen helfen“ eingehen. Denn die hat auch zu Ostern wieder Menschen in Not beschenkt.
Zwar ist „Wir wollen helfen“ außer bei gezielten Einzelfällen vor allem zur Weihnachtszeit in großem Stil aktiv, wenn die „MM“-Aktion Kinder mit Spielzeug und arme ältere Menschen mit Lebensmittelgutscheinen beschenkt. Aber wenn die Frühlingssonne lacht, will die „MM“-Aktion ebenso dazu beitragen, dass Menschen auf der Schattenseite des Lebens wenigstens ein Lächeln über das Gesicht huscht, sie für einen Moment herausgerissen werden aus dem Dunkel der Armut. Möglich machen das die großzügigen Spenden, die zur Vorweihnachtszeit geflossen sind.
„MM“-Aktion „Wir wollen helfen“
Träger: Hilfsverein Mannheimer Morgen, gemeinnütziger, eingetragener Verein.
Vorstand: Vorsitzender: Florian Kranefuß, Vorsitzender der Geschäftsführung der HAAS Mediengruppe, 2. Vorsitzender: „MM“-Chefreporter Peter W. Ragge, Geschäftsführender Vorsitzender: Matthias Bretschneider.
Spendenkonto: Sparkasse Rhein Neckar Nord, IBAN: DE11 6705 0505 0038 0000 39. Alle Spenden sind voll steuerabzugsfähig .
Sämtliche Verwaltungs- und Personalkosten trägt der Verlag des „Mannheimer Morgen“.
Geholfen wird nach Prüfung der Bedürftigkeit und der finanziellen Verhältnisse mit Barzuschüssen in besonderen Einzelfällen, zudem zu Weihnachten und Ostern mit Gutscheinen für Lebensmittel, Spielzeug/Bücher/ Kinderkleidung.
Anträge mit Nachweis der Bedürftigkeit (etwa Bürgergeld-Bescheid) auf vorgedruckten Formularen an „MM“-Aktion „Wir wollen helfen“, Dudenstraße 12-26, 68167 Mannheim. pwr
Sicher – so umfangreich wie zu Weihnachten kann und will die „MM“-Aktion zu Ostern nicht sein. Aber sie „bewegte sich auf dem hohen Niveau des Vorjahres“, so Matthias Bretschneider, der Geschäftsführende Vorsitzende. Ausgegeben wurden dafür 224.200 Euro und damit sogar geringfügig mehr als im Vorjahr (220.245 Euro). Dafür wurden 7710 Gutscheine an 3936 Personen verschickt. Darunter waren alleinstehende arme ältere Menschen mit karger Rente sowie Kinder. Sie erhielten entweder Gutscheine von Aldi über je zweimal 50 Euro (Paare 150 Euro) jeweils ausschließlich für Lebensmittel.
Es ist so schön, zu wissen, dass es so viele Menschen gibt, die an uns denken
Für Kinder gingen Gutscheine über jeweils 35 Euro von Galeria Kaufhof, die nur für Kinderkleidung, Schulbedarf oder Spielzeug eingelöst werden können, und über 15 Euro von der Buchhandlung Bender für Kinderbücher und Lernhilfen in die Post. Ausgewählt hat der Hilfsverein dafür – ohne gesonderte Antragstellung wie zu Weihnachten – nur die, die ihm als die Ärmsten der Armen bekannt und schon früher einmal bedacht worden sind. Den Nachweis, dass sie bedürftig sind, haben sie alle bereits vor Weihnachten erbracht, so dass keine erneute aufwendige Prüfung erforderlich war. Denn nur wer es wirklich braucht, dem wird aus Spendenmitteln geholfen.
Entsprechend ist mancher Dankesbrief nicht nur an das Team von „Wir wollen helfen“ adressiert. „Es ist so schön, zu wissen, dass es so viele Menschen gibt, die an uns denken“, schreibt etwa eine Frau mit Blick auf die Spender und legt zwei winzige kleine Wäscheklammern dazu, auf die jeweils ein Herzchen geklebt ist, „damit ihr auch mal eure Wünsche weitergeben könnt“, dankt sie dem Team des „MM“-Hilfsvereins: „Danke für die sehr gute Arbeit, die ihr jeden Tag leistet“.
„Euer Ostergeschenk hat mich tief berührt“
“Euer Ostergeschenk hat mich tief berührt. Ich möchte eurem Team von Herzen danken. Es ist doch immer ein kleiner Lichtblick, dass es noch Menschen gibt, die uns helfen“, heißt es im Brief einer 80-jährigen Frau. „Vielen Dank an Ihre Organisation und alle, die diese Spenden gemacht haben“, schreibt eine andere Frau. „Schön, dass es eine Aktion wie Ihre überhaupt noch gibt, dass Menschen, die nicht so viel Geld haben, sich auch eine Art von heiler Welt gönnen können“, ist auf einem anderen Blatt in ungelenker Schrift zu lesen.
Unter den Briefen fallen immer wieder österliche Dankeskarten auf, teilweise zusätzlich noch bemalt, verziert, mit Herzchen versehen. Ein Kind hat aus Papier einen Schutzengel für das Team des Hilfsvereins gebastelt, andere haben die Umschläge, in denen die „MM“-Aktion ihre Unterlagen versendet, aufwendig bemalt.
Eine Frau zeigt sich überrascht und doch zugleich sehr dankbar. „Ich dachte schon, dieses Jahr wird es zu Ostern nichts - wegen der schlimmen Zeit.“ Man habe ja „nichts mehr im Einkaufskorb, wenn man für 50 Euro einkauft“, verweist sie auf steigende Preise. „Lieben Dank für euer Sein“ ist ein anderer Brief überschrieben, auch der bunt bemalt. Da dankt eine Mutter nicht nur für die Unterstützung, sondern teilt mit, dass ihre zuvor schwer kranke, auch vom „MM“-Hilfsverein unterstützte Tochter „wieder laufen und sprechen gelernt hat“. Das sind dann Momente, die das Team der „MM“-Aktion besonders berühren - wie der Brief mit den Zeilen: „Ich möchte mich hiermit bei allen Beteiligten aufrichtig bedanken. Ihre Spende bedeutet mir sehr viel. Sobald es mir wieder finanziell besser gehen sollte, werde ich Sie mit einer Spende unterstützen!“
Das haben seit Weihnachten wieder zahlreiche Einzelpersonen getan. Es gab aber auch drei größere Spendenaktionen. So gaben auf Initiative und unter Leitung von ihrem Ehrenchordirektor Dietrich Edinger die Sänger von Liederhalle und Chorvereinigung Eintracht/Sängerbund Käfertal ein großes Benefizkonzert, nach dem immerhin 3100 Euro in den Spendenkassen waren. Das Moll-Gymnasium erwirtschaftete durch ein Benefizkonzert 1100 Euro für die „MM“-Aktion. Und nach der Aktion der Träger des Bloomaulordens zum Geburtstag des Blumepeter waren als Dank für Eis von Dario Fontanella und Blumen von Blumen Otto 784 Euro in der Kasse, und die Bloomäuler runden es auf 1000 Euro auf. „Wir denken, das ist ein sehr gutes Ergebnis“, so Initiator Christian Ziegler. Stimmt.
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