Professor Manfred Loimeier ist einer der anerkanntesten Afrika-Kenner des Landes und Deutschlands renommiertester Experte für afrikanischen Literaturen - und er ist Mannheimer. Loimeier lehrt als außerplanmäßiger Professor für afrikanische Literaturen englischer Sprache an der Universität Heidelberg. Nicht nur das macht ihn zu einem außergewöhnlichen Gast im Podcast „Mensch Mannheim“. Loimeier ist hauptberuflich Geschäftsführender Redakteur und Mitglied der „MM“-Chefredaktion. In dieser Sonderfolge erklärt er, wie seine Afrika-Liebe entstand und warum der afrikanische Kontinent politisch, wirtschaftlich und kulturell eine viel größere Aufmerksamkeit des Westens braucht.

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Die Idee für diese Sonderfolge entstand nach einer besonderen Reise Loimeiers auf Einladung der Deutschen Gesellschaft der Vereinten Nationen nach Senegal, wo er intensive Einblicke in die nachhaltige Fischerei erhielt. „Zu Beginn war es überwiegend irritierend“, weil einfach die Vielfalt der Problematiken für ihn überwältigend gewesen sei. Auch die klassischen Denkmuster nach und nach zu hinterfragen, dass etwa die kleinen Fischer die Guten und die großen Fischtrawler die Bösen seien, empfand Loimeier als herausfordernd. Im Podcast berichtet Loimeier von seinen bewegenden Begegnungen, auch von Fluchtgeschichten - und warum die Reise eine spezielle, unverhoffte literarische Komponente mit sich brachte.
Woran liegt es, dass es so wenig politisches und journalistisches Interesse an den Themen Afrikas gibt? Loimeier spricht von einer deutschen Selbstfixiertheit. Man habe den Blick auf Afrika aus Tradition nie gelernt, „weil wir - das ist eine Frage des Rassismus - Afrikaner nicht als gleichwertig erachten. Es ist leider so“, sagt der Afrika-Experte.
Eine Veränderung im politischen Umgang stellt Loimeier allerdings mit Blick auf die Kolonialgeschichte fest: „Ich habe große Hoffnung, dass die augenblickliche Diskussion auch über die Rückgabe der Kulturgüter dazu führt, auch erstmal unsere eigene Dimension zu erkennen, wie wir anderen Menschen und Völkern begegnen.“ Er wünsche sich eine neue „Augenhöhe“ der Gespräche.
Zum Finale des Podcasts verrät Loimeier, welches afrikanische Land zu seinem Lieblingsort geworden ist - aber warum seine Versuche, dort ein Haus zu kaufen, vorerst gescheitert sind.
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