Mannheim. Das Drama spitzt sich zu. Es spielt am Samstagnachmittag gleich auf zwei Bühnen. Thema der Aufführungen: Abstiegskampf in der 3. Fußball-Liga. Und zu den Protagonisten in diesem nervenaufreibenden Schauspiel gehört auch der SV Waldhof. Die Mannheimer können mit einem Sieg über den SV Sandhausen (16.30 Uhr) einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Vielleicht sogar für Klarheit oder eine Vorentscheidung sorgen. Alles hängt für den SVW (40 Punkte, -9 Tore) nämlich auch davon ab, was in Ostwestfalen passiert. Dort trifft Arminia Bielefeld (41 Punkte, -1 Tor) um 14 Uhr auf den Halleschen FC (38 Punkte, -18 Tore), der momentan die schlechtesten Chancen auf den Klassenerhalt hat.
HFC glaubt an sich, Arminia hat „Druck auf dem Kessel“
Im Osten geben sie sich dennoch kämpferisch. „Wir wissen, dass wir den Klassenverbleib nicht mehr in der eigenen Hand haben. Aber mit Arminia Bielefeld spielen wir zumindest noch gegen einen direkten Konkurrenten. Mit zwei Siegen haben wir auf jeden Fall die Chance, die Klasse zu halten. Der Glaube ist weiterhin vorhanden“, sagt HFC-Kapitän Jonas Nietfeld im Interview mit „liga3-online“ und meint mit Blick auf die Ausgangslage: „Uns hilft nur ein Dreier. Wir können uns auf nichts anderes als unsere eigene Leistung verlassen. Waldhof Mannheim spielt außerdem erst nach uns, so dass wir nicht wissen, ob wir bei einem Unentschieden oder einer Niederlage noch Chancen auf den Klassenerhalt haben.“

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Die Ausgangslage der Arminia ist hingegen klar: Mit einem Sieg ist der Zweitliga-Absteiger gerettet und würde eine Horror-Saison noch halbwegs glimpflich beenden. Trainer Mitch Kniat sieht in der Begegnung eine große Chance. „Ich spüre eine absolute Freude in der Mannschaft auf das Spiel. Wir wissen natürlich, dass wir Druck auf dem Kessel haben. Aber wir lassen uns alle auf dieses Spiel ein und gehen es mit einer gewissen Vorfreude an“, sagt der 38-Jährige und ergänzt: „Wir wissen, dass wir den Deckel drauf machen können und sind uns der Situation voll bewusst. Es ist nicht ein Spiel wie jedes andere, aber ich habe solche Situationen schon erlebt und gut gemeistert.“
Volles Carl-Benz-Stadion in Mannheim am Samstag
In Bielefeld werden etwa 25 000 Zuschauer erwartet, nicht wesentlich weniger werden es in Mannheim sein. Bis Freitagmittag waren für das Nachbarschafts-Duell gegen Sandhausen knapp 15 500 Tickets verkauft. Es wird also voll im Carl-Benz-Stadion.
Für den SVS geht es in Mannheim um nicht mehr viel. Theoretisch können sich die Hartwälder noch Platz vier und damit die DFB-Pokalteilnahme sichern. Diese Möglichkeit hat Sandhausen aber auch noch im badischen Pokalfinale gegen den Verbandsligisten 1. FC Mühlhausen (25. Mai, 11.45 Uhr in Walldorf).
Trainer Jens Keller will trotz der Minimalchance auf Rang vier, der drei Punkte entfernt ist, aber nichts von einem Spannungsabfall bei seiner Elf wissen. Er appelliert vehement an die Arbeitsmoral. „Wir sind Profis, wir gehen auf dem Platz, um zu gewinnen“, sagt der 53-Jährige und erwartet beim SV Waldhof „ein ganz heißes Spiel. Da wird es wichtig sein, dass wir körperlich dagegenhalten.“
Sechs SVS-Akteure werden verletzungsbedingt fehlen. Zudem sitzt Rechtsverteidiger Luca Zander eine Gelbsperre ab. Kapitän Alexander Mühling wird hingegen zurückkehren und im Carl-Benz-Stadion wahrscheinlich wieder von Beginn an auflaufen.
Wohl kein weiteres Spiel im schwarz-weißen Dress wird Rouwen Hennings bestreiten. Der 36-Jährige fällt bereits seit November aus und war im April an der Achillessehne operiert worden. „Ich hätte ihn gerne noch mal fit bei uns“, sagte Trainer Keller zwar, dennoch sei es „ein enormer Kraftakt, sich nach so einer langen Verletzung noch mal in den Profibereich zurückzukämpfen.“
Welche Rolle Hennings hätte spielen können, wurde nicht zuletzt im Pokalspiel des SVS gegen den Waldhof im bfv-Pokal (4:1) ersichtlich, als er nur eine Szene benötigte, um das zwischenzeitliche 2:0 zu erzielen. Und genau vor dieser Effektivität hat auch Waldhof-Trainer Marco Antwerpen vor dem nun schon dritten Duell der beiden Teams den entsprechenden Respekt.
„Das ist auf jeden Fall eine gestandene Mannschaft, die andere Ziele hatte“, spielte Antwerpen bei der Abschluss-Pressekonferenz auf die klar formulierten Aufstiegsambitionen der Hardtwälder an. „Aber das ist dennoch ein Team, mit einigen ehemaligen Zweitliga-Profis, die wissen, was sie vor dem Tor zu machen haben. Deshalb müssen wir sehen, dass wir sie 90 Minuten lang beschäftigen.“
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