Mannheim. Während der SV Waldhof im Abstiegskampf der 3. Liga noch mindestens zwei Siege benötigt, kann der nächste Gegner Rot-Weiss Essen an diesem Sonntag (13.30 Uhr, Carl-Benz-Stadion) da schon weitaus entspannter in das direkte Aufeinandertreffen der beiden Clubs gehen.
In der zweiten Drittliga-Saison nach dem Aufstieg 2022 ist RWE schon lange auf der sicheren Seite und kann mit einem Nachholspiel in der Hinterhand sogar noch Richtung Relegationsplatz schauen. Im Gegensatz zu den weiter unter Druck stehenden Mannheimern könnte das Essener Prinzip „Alles kann, nichts muss“ mit Blick auf die Ausgangslage sicher ein kleiner Vorteil sein.
Wir haben absolut keinen Druck, haben nichts zu verlieren. Wir können nur gewinnen
Ähnlich sieht das RWE-Trainer Christoph Dabrowski, der darauf setzt, dass die Chance nach oben eher beflügelt statt lähmt. „Wir können es mit einer gewissen Leichtigkeit angehen. Wir haben absolut keinen Druck, haben nichts zu verlieren. Wir können nur gewinnen“, sagte Dabrowski bei der Pressekonferenz der Essener am Freitag.
SV Waldhof Mannheim will von Beginn an präsent sein
Das Selbstbewusstsein beim Traditionsclub aus dem Ruhrpott kommt dabei nicht von ungefähr, die letzte Niederlage datiert von Anfang März (1:3 gegen Unterhaching). Danach blieb RWE vier Mal ungeschlagen (zwei Siege, zwei Unentschieden) und kletterte entsprechend in der Tabelle.
Zu gerne hätten die Rot-Weißen zuletzt sicherlich auch bei Arminia Bielefeld gewonnen, um die Hoffnungen Richtung 2. Liga weiter zu nähren, doch beim 1:1 auf der Alm kam Essen erst nach der Halbzeit so richtig in die Partie.
„Nach dem Seitenwechsel können wir das Spiel auch gewinnen. Jetzt wollen wir in Mannheim von Beginn an da sein“, fordert Dabrowski und liegt damit auf einer Wellenlänge mit seinem Mannheimer Gegenüber Marco Antwerpen, der ebenfalls 45 Minuten warten musste, bis sein Team in Duisburg in die Gänge kam.
„Wir sind auch da schwer in die Partie gekommen und hatten nicht so diese Kompaktheit“, hat Antwerpen ein Muster erkannt und verweist auf das jüngste Heimspiel gegen Unterhaching, dass der SVW erst in der zweiten Halbzeit – dafür dann aber mit einem Fußballfest zum 6:1 (0:1) – drehen konnte. Nun wollen die Mannheimer von Beginn an präsent sein, worauf Essen allerdings eingestellt ist.
„Der SV Waldhof kommt vor allem über Kampf und Teamspirit. Wir stellen uns auf ein zweikampfbetontes Spiel ein und müssen körperlich dagegen halten“, sagt RWE-Führungsspieler Vinko Sapina, der auch schon beim Waldhof auf der Wunschliste stand. „Wenn wir außerdem unseren besten Fußball zeigen, bin ich guter Dinge, dass wir in Mannheim drei Punkte holen“, sagt Kapitän Sapina.
Das will Antwerpen mit seinem Team natürlich verhindern und erinnert sich als Kind des Westens an seine eigenen Erfahrungen mit dem Club von der Hafenstraße. „Ich war eine Saison für Essen am Ball, das hat leider nicht so gut geklappt“, blickt der 52-Jährige mit einem Schmunzeln auf die Saison 1999/2000 und nur elf Einsätze für RWE. „Deswegen hoffe ich, dass ich jetzt als Trainer gegen sie die drei Punkte hole“, sagt der SVW-Coach, der aber mit großem Respekt vom jüngsten Aufschwung des Deutschen Meisters von 1955 spricht.
„Das sind Vereine, die dem Fußball guttun“, schließt Antwerpen in die wieder nach oben drängenden West-Clubs auch den künftigen Drittligisten Alemannia Aachen ein. „Ein richtig geiles Stadion, da spielt man gerne“, sagt der SVW-Trainer über den legendären Aachener „Tivoli“, weiß aber auch was er am Waldhof hat. „Wir brauchen uns da sicher nicht verstecken“, freut sich Antwerpen auf die prickelnde Atmosphäre am Sonntag, wenn der Waldhof wieder auf die Unterstützung von bis zu 15.000 Fans bauen kann. Schließlich soll der Sonntag für RW Essen nicht allzu entspannt werden.
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