Fußball

Spagat an der Seitenlinie: Waldhof-Videoanalyst ist eingefleischter RW-Essen-Fan

Der neue Waldhof-Videoanalyst Michael Boris ist eingefleischter RW-Essen-Fan. Entsprechend blüht vor dem Aufeinandertreffen des SVW mit dem Traditionsclub am Sonntag der Flachs im Mannheimer Trainer-Team

Von 
Thorsten Hof
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Michael Boris © SV Waldhof Mannheim

Mannheim. Es gibt Situationen, da kann man schlichtweg nicht aus seiner Haut. Deshalb wird sich am Sonntag auch Michael Boris, der neue Video-Analyst des SV Waldhof, in einen kleinen Spagat begeben müssen, wenn es für den Mannheimer Drittligisten um 13.30 Uhr im Carl-Benz-Stadion gegen Rot-Weiss Essen geht. „Es weiß jeder, dass ich RWE-Fan bin, seitdem ich als achtjähriger Junge erstmals mit meinem Vater an der Hafenstraße war“, sagte Boris unlängst dem „RevierSport“ und will sich dabei auch gar nicht verstellen. „Man wechselt vielleicht seinen Wohnort, den Arbeitsplatz oder seinen Partner. Aber niemals seinen Verein“, betont der 48-Jährige, der seit Mitte März den neuen SVW-Coach Marco Antwerpen unterstützt. Doch der macht sich keine Sorgen, dass sich Boris am Sonntag eventuell in die falsche Kabine verlaufen könnte.

„Es ist halt so, wie es ist“, lacht Antwerpen mit Blick auf seinen alten Bekannten und Zuarbeiter. „Aber er hat uns schon gesagt, dass er für das eine Spiel hinten anstehen wird“, lässt Antwerpen durchblicken, dass im Trainer-Team über die rot-weiße Leidenschaft des Manns am Laptop entsprechend geflachst wird.

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Vor der Partie gegen den Traditionsclub aus dem Ruhrpott werden die entsprechenden Aufgaben allerdings auch mit der notwendigen Ernsthaftigkeit vorangetrieben. „Wir sind hier voll und ganz bei Waldhof Mannheim und bereiten uns intensiv auf die Partie vor. Auch Michael hat schon Lust darauf, das Spiel gegen Rot-Weiss Essen zu gewinnen“, versichert Antwerpen vor der für beide Teams möglicherweise richtungsweisenden Partie.

Essen hat den Relegationsplatz noch in Reichweite

Schließlich benötigt der SV Waldhof im Fernduell mit dem Halleschen FC weiter jeden Zähler für den Klassenerhalt, während Essen als Siebter fünf Spieltage vor Saisonende nur vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz hat. „Uns erwartet deshalb ein starker Gegner, der aus seiner Sicht noch mehr oder weniger um den Aufstieg spielen kann. Dementsprechend ist Essen genauso gefordert wie wir und ich erwarte deshalb eine sehr, sehr intensive Partie“, sagt Antwerpen, der natürlich hofft, dass sein Team den nächsten Schritt zum Klassenerhalt machen kann.

Helfen sollen dabei wieder der Heimvorteil und die wohl weit über 12 000 Fans im Rücken, die sich zuletzt über drei Heimsiege in Folge freuen durften. Den beeindruckenden Zuspruch sieht Antwerpen dabei in der Dramatik des Überlebenskampfs der 3. Liga, aber auch der fußballerischen Entwicklung seiner Mannschaft begründet.

Waldhof-Trainer Marco Antwerpen erwartet gegen Rot-Weiss Essen eine intensive Auseinandersetzung. © Oliver Zimmermann/Pix

„Das ist wohl ein Mix aus beidem. Wir haben die Heimspiele zuletzt aber auch gut gestaltet, insofern kann man sich auf das Spiel freuen“, sagt Antwerpen - selbst wenn ein 45-minütiges Fußballfest wie zuletzt beim 6:1 gegen Unterhaching am Sonntag wohl nicht zu erwarten ist. Dafür geht es für Essen noch um zu viel, zudem muss der Waldhof es schaffen, auch mal in den ersten 45 Minuten bis zur Pause die entsprechende Präsenz zu zeigen. „Wir sind auch in Duisburg schwer in die Partie gekommen und hatten nicht so diese Kompaktheit“, bestätigt Antwerpen und möchte mit seinem Team die Räume entsprechend frühzeitig besetzen, um ohne großen Anlauf in die Zweikämpfe zu kommen. Gerade gegen die technisch versierten Essener wird das unabdingbar sein. „RWE arbeitet viel mit Kurzpassspiel, auch im eigenen Sechzehner. Das bedeutet ein gewisses Risiko, das wir nutzen wollen“, erwartet Antwerpen von seinem Team die entsprechende Lauf- und Einsatzbereitschaft.

Wer den gelbgesperrten Marcel Seegert in der Innenverteidigung ersetzen soll, ließ der Waldhof-Coach offen und will die abschließenden Trainingseinheiten noch abwarten. Dann wird sich auch zeigen, ob der zuletzt grippekranke Bentley Baxter Bahn für Sonntag genügend Kräfte aufbringen kann.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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