3. Liga (mit Fotostrecke)

0:2 gegen Osnabrück: SV Waldhof Mannheim enttäuscht auf ganzer Linie

Von Personalproblemen geplagt, hat der SV Waldhof Mannheim beim 0:2 im Drittliga-Topspiel gegen den VfL Osnabrück keine Chance. „Es war in Summe zu viel“, sagt Trainer Neidhart – und stellt sich schützend vor seine Spieler

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Alexander Müller
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Gutes Timing bei der Grätsche: Mannheims Marcel Seegert spielt den Ball. Zwei Gegentore kassieren die Waldhöfer dennoch gegen Osnabrück. © Pix-Sportfotos

Mannheim. Nächstes Topspiel, nächste empfindliche Pleite: Nach dem 0:3 beim SV Wehen Wiesbaden verlor der SV Waldhof am Samstag wieder ein Duell gegen einen direkten Aufstiegskonkurrenten. Nach  der leistungsgerechten 0:2 (0:1)-Niederlage und einer enttäuschenden Leistung vor über 12.000 Zuschauern gegen den VfL Osnabrück müssen sich die Mannheimer im Rennen um die vorderen Plätze erst einmal wieder weiter hinten anstellen. Auf den Relegationsrang hat der Siebte SVW nach der zweiten Heimniederlage in dieser Saison nun drei Punkte Rückstand, auf den ersten direkten Aufstiegsplatz sogar fünf Zähler Abstand. Die Tore für die klar besseren Osnabrücker erzielten Bu-Muaka Simkala (21.) und Lukas Kunze (56.). 

„Man muss einfach sagen, dass wir in der Woche vor dem Spiel zu viele Probleme mit verletzten und kranken Spielern hatten. Man sieht, dass wir  unsere Top-Elf und die nötige Frische auf den Platz bekommen müssen, um gegen so einen Top-Gegner bestehen zu können. Uns ist für ein Spitzenspiel einfach zu viel weggebrochen. Deshalb mache ich auch keinem Einzelnen einen Vorwurf“, sagte Waldhof-Trainer Christian Neidhart,  der seine Stammformation unfreiwillig in größerem Maßstab umbauen musste. 

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Für Laurent Jans (EM-Qualifikation mit Luxemburg) rückte Julian Riedel nach rechts, zentral verteidigte Malte Karbstein neben Marcel Seegert. Da neben Adrien Lebeau (Trainingsrückstand) auch Thomas Pledl (grippaler Infekt), Daniel Keita-Ruel (muskuläre Probleme) und Pascal Sohm (mit Knieproblemen als Notoption auf der Bank) nicht oder nur bedingt zur Verfügung standen, rotierte der SVW-Coach Mittelfeld-Mann Adrian Malachowski und Linksaußen Dominik Kother in die erste Elf.  Auch Berkan Taz saß im Gegensatz zum 0:3 in Wiesbaden zunächst nur auf der Bank. 
Über den Auftritt passte aus Mannheimer Sicht nur ein Begriff: ernüchternd. Osnabrück wirkte in jeder Phase der Begegnung wie das deutlich reifere Team. "Wir haben sehr souverän gespielt, die Box richtig gut verteidigt und offensiv einen sehr guten Ball gespielt", sagte VfL-Trainer Tobias Schweinsteiger, der Bruder von Ex-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger.  

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Rückschlag im Aufstiegskampf: Waldhof verliert gegen Osnabrück

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Die Probleme des SVW, im Spiel nach vorne gefährliche Aktionen herauszuspielen, waren hingegen frappierend. Durch die  Hereinnahme des lauf- und zweikampfstarken Malachowski, der sich als Sohm-Vertreter hinter Mittelstürmer Dominik Martinovic versuchen durfte, litt das kreative Element im Angriff. Kother lieferte einen weiteren Beleg für seine seit Wochen schwelende Formkrise. Während der Waldhof bis auf einen Fernschuss von Fridolin Wagner (15.) im ersten Abschnitt überhaupt nichts Gefährliches zustande brachte, zog Osnabrück einmal das Tempo ein – und ging völlig verdient in Führung. Winkler musste nach einem Pass in die Tiefe am linken Flügel in einen Defensivzweikampf mit Haktab Omar Traore, der in den Rückraum flanken konnte, wo Simakala zu seinem 13. Saisontor einköpfte (21.). „Die Situation kann man besser verteidigen“, meinte Neidhart. 

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Die folgenden Versuche des SVW, die Niedersachsen unter Druck zu setzen, gerieten harmlos. Da aber auch der VfL nicht mit völliger Vehemenz auf das zweite Tor drängte, sondern sich auf eine souveräne Ergebnisverwaltung verlegte, stand es zur Pause „nur“ 0:1. „Gegen Elversberg haben wir in einer Minute das Spiel gedreht. Wir spielen zuhause, die zweite Halbzeit wird anders aussehen“, sagte der angeschlagene Daniel Keita-Ruel am Mikrofon von „MagentaSport“.

SV Waldhof Mannheim 0:2 VfL Osnabrück

SV Waldhof: Bartels - Riedel, Seegert, Karbstein (65. Sommer), Rossipal - Wagner, Bahn - Winkler (74. Schnatterer), Malachowski (60. Ekincier), Kother (60. Taz) – Martinovic (74. Sohm).

VfL Osnabrück: Kühn - Traoré, Gyamfi, Beermann, Kleinhansl (90.+1 Haas) - Kunze, Köhler, Tesche – Niemann (77. Rorig), Engelhardt (90.+1 Higl), Simakala (83. Heider).

Tore: 0:1 Simakala (21.) 0:2 Kunze (56.)

Beste Spieler: - /Niemann, Traore, Kunze.

Gelbe Karten: Taz, Seegert/Niemann.

Schiedsrichter: Benjamin Brand (Unterspiesheim).

Zuschauer: 12.046.

Nächstes Spiel: 1. FC SaarbrückenSV Waldhof, Sonntag, 2. April, 14 Uhr.

Er sollte Unrecht behalten. Das Engagement war dem Waldhof noch nicht einmal abzusprechen, aber Osnabrück stellte an diesem Nachmittag einfach in allen Belangen die bessere Mannschaft. Als Keeper Bartels eine Traore-Hereingabe nur nach vorne abklatschen ließ, konnte Kother auf der Linie noch gegen Kunzes Schuss retten (50.). Doch sechs Minuten später durften sich die Osnabrücker fast ohne Gegenwehr rund um den Mannheimer Strafraum durchkombinieren – Niemanns Pass verwertete Kunze problemlos zum 0:2 (56.). „Wir geraten mit der ersten Chance von Osnabrück in Rückstand. Generell haben zwei Situationen gereicht, dass wir 0:2 verlieren“, meinte nach dem Abpfiff Fridolin Wagner. 

Kapitän Seegert humpelt vom Platz

Und der SVW? Versuchte sich an einer Reaktion, aber der Mannschaft fehlten gegen diesen stabilen Gegner komplett die Mittel. Auch Innenverteidiger Karbstein musste noch angeschlagen raus. „Es war heute einfach in Summe zu viel“, seufzte Neidhart. Die Schlussphase brach heran, und die Kurpfälzer warteten immer noch auf ihre erste echte Torchance. Weil wirklich gar kein Durchkommen im gegnerischen Strafraum war, beorderte Neidhart Seegert in den letzten zehn Minuten auf die Mittelstürmerposition –  der Abwehrchef kassierte in der Nachspielzeit noch seine fünfte Gelbe Karte. Er wird im nächsten Topspiel, am 2. April, beim 1. FC Saarbrücken, gesperrt fehlen. Laut Neidhart hätte Seegert aufgrund von Adduktorenproblemen wahrscheinlich aber ohnehin nicht mitwirken können. Der Kapitän humpelte nach dem Abpfiff in die Kabine – ein Bild, symptomatisch für die aktuelle Situation beim SV Waldhof. 

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Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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