Eishockey

Was Silber-Held Fischbuch mit den Adlern Mannheim erreichen will

Nach WM-Silber mit der Nationalmannschaft will Daniel Fischbuch nun auch auf Clubebene abräumen. "Der Gedanke an die Meisterschaft spielt bei den Adlern Mannheim immer eine Rolle", sagt der Stürmer

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Christian Rotter
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Daniel Fischbuch läuft einer DEL-Meisterschaft noch hinterher. Mit den Adlern will der Außenstürmer seinen Erfolgshunger stillen. © Michael Ruffler/Pix

Die Tage im Mai - Daniel Fischbuch wird sie nie vergessen. Der neue Stürmer der Adler Mannheim war dabei, als das deutsche Eishockey eine Sternstunde erlebte. Die Nationalmannschaft stürmte bei der WM in Finnland und Lettland bis ins Finale und durfte gegen die favorisierten Kanadier lange auf Gold hoffen. Die Nordamerikaner waren jedoch unterm Strich zu abgezockt, das Team von Bundestrainer Harold Kreis feierte aber auch die Silbermedaille wie einen Titel.

Bei Fischbuch dauerte es ein bisschen, ehe er begriff, was für einen großen Erfolg er mit dieser eingeschworenen Gemeinschaft gefeiert hatte. Er nutzte den Sommerurlaub, um ein bisschen Abstand zu bekommen und zu verstehen, was ihm gelungen war. Manchmal muss sich der 30-Jährige, der nach der vergangenen Saison von der Düsseldorfer EG zu den Adlern wechselte, zwicken, um sicherzustellen, dass er nicht geträumt hat.

Nicht nur Sonnenschein

Dabei verlief die WM für den Rechtsschützen, der in der DEL auch schon für die Eisbären Berlin und die Nürnberg Ice Tigers gespielt hat, nicht nur reibungslos. Einige WM-Spiele musste Fischbuch von der Tribüne aus verfolgen, weil Bundestrainer Kreis eine andere Aufstellung wählte. „Es war nicht ganz einfach. Ich habe die ersten beiden Spiele absolviert und war dann aus dem Line-up raus. Es war aber nicht so schwer, im WM-Modus zu bleiben“, betonte Fischbuch und verriet ein Erfolgsgeheimnis: „Jeder hat gefühlt, dass er dazugehört. Ich denke, dass ich meine Chance gut genutzt habe, als ich gegen Ende der Gruppenphase wieder drin war.“

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Wieder drin? Das war eine leichte Untertreibung. In sechs WM-Einsätzen sammelte der Torjäger vier Scorerpunkte (2 Treffer, 2 Vorlagen). Er brachte das DEB-Team im Finale sogar mit 2:1 in Führung. „Am Ende hat uns vielleicht ein bisschen die Erfahrung gefehlt. Die Kanadier standen schließlich nicht zum ersten Mal in einem WM-Finale“, betonte Fischbuch. Dass er sich ab und an wünschte, sein Treffer wäre etwas später im Spiel gefallen, versteht sich von selbst: „Hätte ich mein Tor zum 2:1 nicht im zweiten Drittel geschossen, sondern in der 60. Minute, hätte ich nicht ,nein’ gesagt.“

WM-Silber wird ein Höhepunkt in Fischbuchs Karriere bleiben. Der 30-Jährige lehnt sich nun aber nicht satt zurück, sondern ist auf den Geschmack gekommen. Obwohl er mit den Eisbären Berlin schon für einen der ganz großen deutschen Eishockey-Clubs aufgelaufen ist, fehlt ihm noch ein Titel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Mit den Adlern soll das Warten ein Ende haben. Und Fischbuch ist guter Dinge, dass das Team über alle Bestandteile verfügt, die nötig sind, um Ende April ganz oben zu stehen.

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„Der Gedanke an die Meisterschaft spielt bei den Adlern immer eine Rolle. Ich bin nach Mannheim gegangen, um den Titel zu gewinnen“, sagte Fischbuch. Und obwohl die Ziele größer nicht sein könnten, macht er sich nicht mehr Druck als sonst. „Ich versuche, das ganz normal anzugehen - wie bei jedem anderen Club. Natürlich habe ich im Hinterkopf, dass Mannheim eine Eishockey-Größe in Deutschland ist und hier immer Leistung gebracht werden muss“, so Fischbuch.

Gute Chemie mit Vey und Plachta

Bei den Adlern wird er eine ähnliche Rolle spielen wie Borna Rendulic, den es zum HK Sochi in die osteuropäisch geprägte KHL gezogen hat - und das nicht nur, weil er die Rückennummer 71 vom Kroaten übernommen hat. Fischbuch soll im Powerplay für Tore sorgen, auch bei Fünf gegen Fünf spielt er in einer Reihe, die offensiv produzieren soll: Linden Vey verteilt als Mittelstürmer die Scheibe, Matthias Plachta und Fischbuch sollen sie in die gegnerischen Maschen jagen.

In der Vorbereitung und in den ersten Partien der Champions Hockey League hat das schon ganz gut funktioniert. Im Gedächtnis geblieben ist vor allem der Treffer zum 2:0 beim 3:2-Sieg gegen Salzburg. Fischbuch wartete mit seinem Pass so lange, bis John Gilmour in Position gelaufen war, der Verteidiger hob den Puck dann unter die Latte.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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